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SK Kladno |
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02.09.2007, Stadion František Kloz, Gambrinus Liga |
Man kann kaum behaupten, daß der SK Kladno zu den bekanntesten Vereinen Tschechiens gehört, aber dennoch handelt es sich bei den
heutigen Hausherren um einen der ältesten Clubs des Landes und nicht nur das, denn der am 15.02.1903 gegründete Club gehörte lange Zeit
zu den absoluten Spitzenteams des Landes. Irgendwie scheinen die Blau-Weißen allerdings vom Verlierergen infiziert zu sein, denn der große Wurf blieb ihnen versagt und als größte Erfolge gelten ein zweiter Platz in der Meisterschaft (1919) und eine Niederlage im Pokalendspiel (1915). Bis Ende der 1940er Jahre das oft umbenannte Team aus Kladno erstklassig, es folgten drei Jahrzehnte als Fahrstuhlteam zwischen den oberen beiden Ligen, doch nach dem Abstieg von 1970 sollte eine lange Durststrecke für den Club folgen und erst 2006 kehrte man ins Oberhaus zurück, nachdem Kladno drei Jahre zuvor durch "Fusion" (eigentlich war es wohl eher eine Übernahme) mit dem FK Neratovice von der vierten in die zweite Liga gesprungen war. Heute geht es gegen den FK Jablonec, der nach der Gründung als C(SK Jablonec nad Nisou im Jahre 1945 die ersten Dekaden seiner Existenz in den unteren Ligen verbrachte und seit seinem zweiten Aufstieg 1994 durchgängig Erstligist ist - 1974 war der damalige TJ LIAZ Jablonec nach nur einem Jahr wieder abgestiegen. Mit vier Punkten aus ebensovielen Spielen ist Jablonec mäßig in die neue Saison gestartet, hat jedoch noch einen Zähler mehr verbuchen können als die Hausherren.
Das Spiel hat kaum angefangen, als die Gäste zu ihrer ersten Ecke kommen, aus der sich nach zwei Minuten das 0:1 entwickelt, daß vom völlig
unbedrängten Petr Zabojnik per Volleyschuß erzielt wird - offensichtlich ist die Abwehr der Hausherren noch gar nicht richtig auf dem Platz. In der 15. Spielminute hat die Abwehr der Gastgeber erneut völlig die Übersicht verloren, aber Jablonec agiert zu umständlich, um zum 0:2 zu kommen und bekommt
neun Minuten später die Gelgenheit, dieses Versäumnis zu bereuen, denn der erste nennenswerte Angriff bringt den Ausgleichstreffer durch Borek Dockal, und erneut sieht die Verteidigung - diesmal die des FK Jablonec und inklusive des Torhüters - nicht gut aus, als ein Schuß von außerhalb des Strafraums den Weg ins Tor findet. In der zweiten Hälfte sind die Gastgeber das überlegene Team, aber meistens spielt man einfach zu harmlos, um die Gästeabwehr in Gefahr zu bringen und bei der größten Chance des Abschnitts kommt noch etwas Pech hinzu, als Kladno nach schönem Querpaß zunächst einen Abpraller produziert und den Nachschuß knapp über das Tor der Gäste setzt.
Die Anhänger
des SK Kladno beginnen die Partie mit einem niedlichen kleinen Intro, bei dem man seinen Club auf einer großen Tapete als von Haien
bedrängtes Schiff auf dem
mit kleineren Tapeten mit Wellenmuster ebenfalls dargestellten Meer präsentiert. Im weiteren Verlauf der Partie melden sich die Heimfans immer wieder
mit Sprechchören zu Wort und ab und zu kann man den Rest des Stadions zum Mitklatschen animieren. Ein Gästesupport findet nicht statt und das kann angesichts der Tatsache, daß es tatsächlich keinen einzigen Auswärtsfan gibt, der den gut 150 Kilometer langen Weg von Jablonec nad Nisou nach Kladno geschafft hätte, so daß sich die dennoch anwesenden Ordner ganz alleine in diesem Bereich tummeln, nicht überraschen.
Das Stadion František Kloz ist wie die gleichnamige Straße, in der es liegt, nach dem erfolgreichsten Spieler in der Geschichte des Heimteams
benannt, der von 1928 bis 1940 175 Erstligatore für den SK Kladno und zehn Länderspieltreffer für die Nationalmannschaft erzielte. Die Anlage verfügt über zwei überdachte Tribünen unterschiedlicher Bauart auf den Längsseiten sowie eine völlig unausgebaute sowie eine mit vier Sitzreihen rudimentär ausgebaute Hintertorseite. In der Mitte der Hauptseite gibt es eine über etwa ein Drittel Breite laufende hochgesetzte altmodische Tribüne, die wie der Rest des Stadions mit blauen Sitzschalen ausgestattet ist und zusätzlich den weißen Schriftzug SK KLADNO vorzuweisen hat. Dazu kommt eine eine kleine, ebenfalls überdachte Vortribüne gleicher Breite sowie auf einer Seite eine bis zur Eckfahne reichende unüberdachte Zusatztribüne, während der Bereich auf der anderen Seite der Haupttribüne frei bleibt. Homogener ist da der Ausbau der Gegeneite, die auf kompletter Breite mit neun Reihen versehen ist, deren hinterer Bereich in der Mitte überdacht ist und auf der am Rand zur unausgebauten Hintertorseite hin der abgetrennte Gästebereich untergebracht ist, in dessen oberen Reihen der einzige offizielle Stehplatzbereich im Stadion zu finden ist - faktisch werden auch die blauen Schalen im Heimblock ignoriert.
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