|
UTA Arad |
maps.google.de |
lpf.ro - Rumänische Fußball-Liga romaniansoccer.ro akutelle Anstetzungen |
www.cvucs.ro - Commando Viola Ultra Curva Sud www.fcpoli.homestead.com |
01.09.2007, Stadion UTA (Francisc von Neumann), Liga 1 |
Am 18. April 1945 wurde ITA Arad gegründet und bereits zwei Jahre später holte sich
das Team aus dem Westen Rumäniens seinen ersten Meistertitel, dem bis 1970 sechs weitere folgen sollten. International machte das seit 1958 unter dem noch heute gültigen Namen Fotbal Club Uzina Textila Arad - FC UTA Arad - spielende Team Anfang der 1970er Jahre von sich
reden, als man zunächst den niederländischen Feyenoord FC aus dem Landesmeister-Cup warf (1970 mit 0:0 und 1:1) und ein Jahr später bis ins Viertelfinale des UEFA-Cups kam, wo man nach Siegen über Austria Salzburg, Zaglebie Walbrzych und Vitoria Setúbal im späteren Pokalsieger Tottenham Hotspur FC seinen Meister fand. Die letzten Jahre der Geschichte von UTA Arad waren tendenziell eher trist und so gehörte man zu den Mannschaften, die nach der Reform der zweiten Liga zur Saison 2006/2007 hätten absteigen müssen, doch das Abstiegsgespenst mußte in die Röhre schauen, denn UTA ließ einfach Geld sprechen und kaufte dem eigenen Staffelmeister Liberty Salonta die Erstligalizenz ab. So ist UTA jetzt wieder im zweiten Jahr erstklassig und seitdem gibt es auch wieder das traditionelle Westderby gegen Politehnica Timişoara, das zwar einen wesentlich ärmeren Briefkopf vorzuweisen hat als UTA - mehr als zwei Ligapokalsiege sind bei Poli nicht verzeichnet -, aber in den vergangenen Jahren deutlich erfolgreicher war als der Lokalrivale.
Schon nach fünf gespielten Minuten heißt es 0:1, als Poli über rechts völlig unbedrängt in den Strafraum kommt und ein halbhoher Schuß von
Gigel Bucur im Tor landet. Danach vergehen weitere acht Minuten bis zum zweiten Treffer der Gäste, bei dem abermals Bucur trifft, wobei der
Torhüter der Hausherren nicht besonders gut aussieht, der den weich geschossenen Weitschuß sicherlich hätte halten müssen. Ein Debakel scheint
sich anzubahnen für UTA, doch nach einem Mißverständnis in der Abwehr der Gäste kommt es nach 18 Minuten zum Anschlußtreffer und danach spielen
nur noch die Hausherren, die bis zur Pause weitere Chancen, aber keinen Treffer mehr verbuchen können. Drei Minuten nach dem Seitenwechsel kommen die Hausherren dann aber doch zum Ausgleich, als Alexandru Baltoi aus spitzem Winkel verwandeln kann. Jetzt wollen die Gastgeber mehr und setzen Timişoara permanent unter Druck. Nach einer gespielten Stunde hat UTA mit einem Lattentreffer Pech und vier Minuten später hadert man wohl zu Recht mit dem Schiedsrichter, der eine gelbe Karte wegen Schwalbe zeigt, statt den verlangten Elfmeter zu geben, nachdem ein Stürmer von UTA nach einem Duell mit Polis Torhüter im Strafraum zu Boden geht. Am Ende fällt in der letzten Minute der Partie doch noch der Treffer, der den Spielverlauf der zweiten Hälfte auf den Kopf stellt, denn es sind die Gäste, die durch Bucurs dritten Treffer das Siegtor erzielen und der Treffer wird trotz heftiger Proteste der Hausherren, die beim Paß eine Abseitsposition gesehen haben, auch anerkannt.
Zum Intro liefern die Heimfans eine sehenswerte Choreographie ab, bei der im ganzen Stadion rote Tafeln in die Luft gehalten werden und in der
Fankurve ein Transparent mit einer Feierszene umrahmt vom Wort "ULTRAS" in Einzelbuchstaben gezeigt wird. Die Gästefans warten bis nach dem Anpfiff der Partie, um ihre eigene Aktion zu starten und den Awaybereich des Stadions in ein Meer aus violett-weiß-gestreiften Farben zu verwandeln, was sie über längere Zeit durchhalten mit der Konsequenz, daß wohl kaum ein Poli-Fan den Führungstreffer seines Teams gesehen haben dürfte, dessen Spieler ausgelassen vorm Gästeblock feiern. Warmgemacht haben sich die Gäste übrigens vor der Heimkurve, was schon vor dem Spiel zu großer Stimmung und zahlreichen Sprechchören führt, was sich während der Partie fortsetzt, als die Kurve permanent aktiv ist und die Seitentribünen immer wieder einfallen, so daß man den Support im Auswärtsbereich zwar sehen, aber nur selten hören kann. Gassenhauer im Gästebereich sind übrigens auch international bekannte Songs, zum Beispiel das Tequila-Lied, das im Wechselgesang zwischen Vorsänger und Fans vorgebragen und mit "E UTA!" beendet wird oder der in leicht abgewandelter Form berühmte Hit "Obla-Di-Obla-da-Obla-UTA".
Das Stadion UTA, das offiziell Francisc von Neumann Stadion heißt und auf der Homepage der Hausherren auch als "kleines (mikul) Highbury" bezeichnet wird,
kommt als offensichtlich in jüngerer Zeit renovierte Anlage daher, die durchaus gefallen kann, auch wenn sich die Parallelen zum "großen Highbury" in Grenzen halten. Die Haupttribüne ist ebenso unüberdacht wie der Rest des Stadions und ebenso wie dort gibt es größtenteils rote Schalensitze, wobei hier die einzigen paar weißen Sitze integriert sind , um den Schriftzug UTA zu ergeben. Der Rest des Stadions - auf der Gegenseite ist im mittleren Bereich ein zweiter Rang aufgesetzt - ist als Allseater gestaltet, wobei praktisch nicht nur in den Fankurven gestanden wird, sondern auch zahlreiche Zuschauer auf den Längsseiten die Partie lieber hinter der letzten Sitzreihe stehend verfolgen, statt sich auf den Sitzen niederzulassen. In der Kurve mit dem Gästeblock gibt es noch eine einfache Digitalanzeige für den Spielstand der Partie - im Gegensatz dazu wurde völlig auf eine Flutlichtanlage verzichtet.
|