Senegal vs. Burkina Faso 5:1
Senegal

Senegal
vs.
Burkina Faso 5:1

Burkina Faso

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Letztes Spiel: SK Kladno vs. FK Jablonec 08.09.2007, Stade Léopold Sédar Senghor, Qualifikation ACN Ghana 2008
Nächstes Spiel:  Gambia vs. Algerien

Ticket
ca. 50000 Zuschauer

Der Senegal war lange Zeit eine weiße Fläche auf der Karte des Weltfußballs, doch das endete 2002 mit einem Paukenschlag, als die Westafrikaner nach ihrer ersten Qualifikation für eine Weltmeisterschaft überhaupt, im Eröffnungsspiel Titelträger Frankreich mit 1:0 schlugen und es schließlich bis ins Viertelfinale schafften, während Stade Léopold Sédar Senghor der Weltmeister nach der Vorrunde heimfahren durfte. Bei Africa Cup of Nations (ACN) - dem afrikanischen Pendant zur Europameisterschaft - gehört der Senegal dagegen schon länger zum Establishment und dort hat man seit 1986 nur dreimal die Qualifikation zu dem alle zwei Jahre stattfindenden Turnier verpaßt, die einzige Endspielteinahme endete 2002 in Mali mit einer Niederlage gegen Kamerun, die allerdings erst nach dem Elfmeterschießen feststand. Um diese Geschichte mit Sicherheit im kommenden Jahr in Ghana fortschreiben zu können, benötigen die Hausherren den Sieg gegen Burkina Faso, das seinerseits noch auf den internationalen Durchbruch wartet. Von 1996 bis 2004 hat man immerhin fünfmal in Folge an der Afrikameisterschaft teilgenommen, diesmal wird es jedoch zum zweiten Mal nacheinander nichts mit der Qualifikation für die Endrunde - so viel steht bereits fest. Was noch möglich wäre, ist dem Team der Fédération Sénégalaise de Football den Weg nach Ghana zu verbauen, denn die Hausherren benötigen unbedingt einen Sieg, um dabei zu sein.

Senegal übernimmt sofort das Kommando und versucht die Gäste unter Druck zu setzen. Die Lions de la Teranga - so der Spitzname des senegalesischen Teams - kämen schon in der vierten Minute fast zu einem Tor, als bei Burkina Faso das Chaos in der Abwehr ausbricht, die Stürmer das Leder jedoch trotz mehrerer Nachschußchancen nicht im Gehäuse unterbringen. Nach einer Viertelstunde trauen sich die Gäste erstmals nach vorne, der Treffer fällt dann aber Stade Léopold Sédar Senghor doch auf der anderen Seite, als ein Kopfball nach Freistoß der Hausherren nach 24 Minuten noch abgewehrt werden kann, der Nachschuß jedoch im Tor landet. Es folgt die stärkste Phase des früheren Obervolta, in der man zuerst eine große Chance per Drehschuß verpaßt, dann aber in der 35. Minute per direktem Freistoß ins Mauereck den Ausgleich schafft und der stellt einen echten Schock für die Hausherren da, die gar nicht mehr löwengleich wirken und froh sein müssen, nicht mit einem Rückstand in die Pause zu gehen. Nach der Unterbrechung findet Senegal zunehmend ins Spiel zurück und setzt die Gäste unter Druck, beim Treffer zum 2:1 benötigt man in der 72. Spielminute aber die Mithilfe der Gästeabwehr, die einen Einwurf verhindern will und das Leder dabei versehentlich an den Strafraum flankt - der direkte Schuß kann zwar noch abgeklatscht werden, der Nachschuß bringt aber Senegals erneute Führung und schon zwei Minuten später sorgt ein schöner Spielzug für die endgültige Entscheidung. Durch zwei Treffer in den letzten Minuten - der zweite tief in der Nachspielzeit - wird das Resultat mit 5:1 noch richtig deutlich und man erkennt am Ende nicht mehr, daß Senegal bis zur weit in die zweite Hälfte hinein um Sieg und Qualifikation hatte bangen müssen.

Das entscheidende Spiel für die Qualifikation zum Nations Cup stößt naturgemäß auf sehr großes Interesse und so ist das Stadion zu Stade Léopold Sédar Senghor Eintrittspreisen zwischen 1000 und 5000 XOF - das entspricht 1,52 bis 7,61 € - zu etwa 90 % ausverkauft - ein paar Leute dürften wohl auch die VIP-Tickets zu 50000 XOF genommen haben. Zum Anpfiff sind vor allem die Haupt- und die Gegenseite gefüllt, während viele der anderen Gäste später kommen und der Zustrom bis kurz vor die Halbzeitpause anhält. Die Tickets werden übrigens am Eingang eingesammelt und in eine Box geworfen und es sind längere Diskussionen nötig, um eins als Souvenir behalten zu können. Zum Anpfiff wandern zwei große Senegal-Fahnen die Gegenseite auf und ab, danach gibt es typisch afrikanischen Support, d. h. mit Sambatrommeln und zum Teil auch Tanzen, allerdings ohne Sprechchöre. Dafür läuft auch schon mal die Welle über die Tribüne und das in deutlich höherer Geschwindigkeit, als man das aus Europa kennt. Eine Handvoll Anhänger aus Burkina Faso sind auch nach Dakar gekommen und in einem eigenen Block auf der Haupttribüne untergebracht, in dem natürlich die Stimmung vor allem nach dem sicher auch für die Gästefans überraschenden Ausgleich gut ist und danach wieder abflaut, während die zwischendurch doch sehr leise gewordenen Senegalesen wieder in Fahrt kommen.

Das Stade Léopold Sédar Senghor präsentiert sich als großes Oval mit Laufbahn, das nach außen hin weiträumig umzäunt ist. Die Stade Léopold Sédar Senghor Haupttribüne ist mit Plastiksitzen in den Landesfarben Grün, Gelb und Rot ausgestattet und überdacht, auffälliger ist aber die Flutlichtkonstruktion der Gegenseite, auf der die Strahler an einer balkonartig über den Zuschauern verlaufenden Betonkonstruktion untergebracht sind. Hier gibt es ebenfalls wie hinter den Toren unüberdachte Stehplätze, die dafür sorgen, daß hier etwa 60000 Menschen Platz finden. So wie die Sitze auf der Tribüne in den Landesfarben gehalten sind übrigens auch die meisten Blockeingänge mit Ausnahme von einigen wenigen, auf denen eine Sponsorenwerbung plaziert ist so wie auch im äußeren Bereich der großen Anzeigetafel, die in einer Kurve positioniert ist. Der Namensgeber des Stadions ist übrigens eine Art Nationalheld Senegals, nach dem u. a. auch der Flughafen der Stadt benannt ist. Léopold Sédar Senghor war 1934 als Gymnasiallehrer der erste schwarze Abgeordnete in der franzöischen Nationalversammlung geworden und amtierte später nach deutscher Kriegsgefangenschaft von 1960 bis 1980 als Präsident des Senegals, bevor er etwas tat, was es vorher nie gegeben hatte und was noch heute unter den Präsidenten des Kontinents selten ist, und freiwillig das Amt niederlegte.

Stade Léopold Sédar Senghor

Stade Léopold Sédar Senghor

Stade Léopold Sédar Senghor
Stade Léopold Sédar Senghor
Stade Léopold Sédar Senghor
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