SG Germania Wulferstedt |
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29.06.2013, Bördestadion Wanzleben, Finale Kreispokal Börde |
Beim Endspiel des Kreispokals des Fußballkreises Börde handelt es sich um ein staffelübergreifendes Duell der Landesklasse, denn
die beiden Finalgegner, die SG Germania 1921 Wulferstedt aus der Landesklasse 3 und der SV Kali Wolmirstedt, der in der
Landsklasse 2 aktiv ist. Somit ist es also ein Spiel, das es trotz der gleichen Spielklasse der Kontrahenten im Ligabetrieb
so nicht gibt, wobei Wolmirstedt in seiner Staffel ungleich erfolgreicher war und mit einer Bilanz von 13-6-11 auf Platz sechs
gelandet ist, während Wulferstedt mit 10-5-15 deutlich mehr Federn lassen mußte und erst am letzten Spieltag von Abstiegsplatz
16 auf Position 14 klettern konnte, die den Klassenerhalt brachte. Beide treffen somit erstmalig in diesem Wettbewerb auf
einen Gegner, der zumindest formal auf dem gleichen Niveau kickt, hatte man es in den ersten vier Runden doch maximal mit
Gegnern aus den unmittelbar darunter liegenden Ligen zu tun, zuletzt im Halbfinale, in dem sich SG Germania Wulferstedt souverän
mit 0:4 beim Osterweddinger SV durchsetzen konnte, einem Ergebnis, das auch bei Kali Wolmirstedts
Halbinale in Eilsleben
möglich gewesen wäre, hätte man es nicht bei eben diesem Spielstand in den Schlußminuten ein wenig schleifen lassen und seinem
Gegner vom Eilslebener SV noch zwei eigene Treffer ermöglicht, so daß es am Ende 2:4 hieß.
In der ersten Hälfte dominiert Kali Wolmirstedt, aber nach einer guten Chance in der Anfangsphase, in der Domenik Jahnel mit
einem Heber an Germania-Torhüter Sebastian Sievers scheitert, bringt Wulferstedt das Geschehen besser unter Kontrolle und
verhindert weitere Chancen des Gegners, freilich ohne selbst allzuviel Energie nach vorne zu entwickeln. Folgerichtig geht
es mit einem torlosen Remis in die Pause. Im zweiten Abschnitt orientiert sich die SG Germania ein wenig mehr nach vorne
und kommt zu ersten Möglichkeiten, was aber auch zu mehr Platz für den SV Kali Wolmirstedt führt, und das resultiert wiederum
in der 72. Minute in einem umstrittenen Freistoß, der Wolmirstedts Marcel Liebscher für den Treffer zum 1:0 nutzt, bei dem
sich die Wulferstedter Mauer nicht nur als löchrig erweist, sondern der Ball beim Passieren der Spielerkette nach dem
Mitten-Durch-Prinzip auch noch unhaltbar abgefälscht wird. Jetzt bleibt der SG Germania nichts übrig, als die Flucht nach
vorne zu suchen, und tatsächlich schafft man es, den Gegner unter Druck zu setzen und scheitert mehrmals knapp, in einem Fall
an einem Feldspieler. Noch in der Nachspielzeit muß sich SV-Kali-Tormann Michael Küster noch einmal strecken und zur
Ecke klären, aber am Ende fällt bis zum Schlußpfiff von Schiedsrichter Michael Bode kein Tor mehr, und der SV Kali Wolmirstedt
darf den Gewinn des Kreispkals Börde feiern.
Das Bördestadion ist zentral in Wanzleben gelegen - "neben der Badeanstalt" - und wird normalerweise vom heimischen
SV Blau-Weiß Empor für seine Heimspiele genutzt. Obwohl der Name mehr suggeriert,
handelt es sich um einen ausbaulosen Dorfplatz,
der bis auf einige wenige Bänke auf einer Längsseite weder Sitzplätze zu bieten hat noch mit Traversen oder gar einer Überdachung
dienen könnte. Auffälligste Komponente ist noch das schöne Vereinsgebäude, das mit seinem Fachwerk das optische Glanzlicht der
Anlage setzt - ursprünglich vermutlich das "HJ-Heim", mit dem die Anlage laut Chronik des SV Empor 1939 erbaut worden war. In letzter Zeit hat
man das Bördestadion mehrfach verbessert, so konnte 2009 die neue Tartanbahn eingeweiht werden - gleichzeitig wurde die wohl
marode Sporthalle, die vorher Teil der Anlage war, abgerissen. Später hat man u. a. noch die Zuschauerbereiche gepflastert, aber an
Ausbau für die Besucher wurde bei den Maßnahmen entweder nicht gedacht oder es war nicht finanzierbar. Auf der
Gegenseite des Platzes findet man immerhin noch etwas Graswall vor, der den heute wohl bestgenutzten Bereich
des Stadions bildet, zumal sich hier auch die aktiven Fans von Germania Wulferstedt aufbauen, die zunächt einen Banner mit
der Aufschrift "So war es schon zu Opas Zeit / blau-weiß bis in die Ewigkeit" und diverse Doppelhalter präsentieren und ihrem
Team danach auch akustisch zur Seite stehen. Fantechnisch hat Kali Wolmirstedt wenig dagegenzuhalten, auch wenn einige wenige
Leute auffallen, die Fanartikel des Clubs dabei haben - selbst beim Tor für den SV Kali sind kaum Reaktionen seitens seiner
Fans auszumachen.
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