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07.06.2012, Stadion Sonnenblume, Qualifikation zur Regionalliga West |
Die Umstrukturierung der Regionalligen - ihre Zahl wird zur kommenden Spielzeit von drei auf fünf erhöht -
macht es notwendig, die freien Plätze aufzufüllen, und so hat der Westdeutsche Fußball- & Leichtathletikverband in Absprache mit seinen Verbandsmitgliedern aus dem Niederrhein, Westfalen und dem Mittelrhein, den Verbandsligameistern eben jener Landesverbände, die seltene Möglichkeit gegeben, eine Liga zu überspringen. Während
die ersten drei der NRW-Liga direkt die Qualifikation zur Regionalliga geschafft haben - Viktoria Köln,
die Sportfreunde Siegen und MSV Duisburg II - müssen sich die vier folgenden Clubs noch gegen die
Spitzenreiter der Verbandsligen beweisen, wobei zwei davon - Arminia Bielefeld II und Alemannia Aachen II -
nicht zur Qualifikation zugelassen sind, weil die ersten Mannschaften in der dritten Liga spielen und
deshalb die Reserve nicht für die Regionalliga zugelassen wird. Faktisch geht es so also bis zum
Tabellen-9. SV Bergisch Gladbach 09, der es mit Westfalenliga-2-Meister SG Wattenscheid 09 zu tun bekommt.
Zusätzlich spielt der KFC Uerdingen 05 gegen Niederrheinvertreter FC Kray, und der VfB Hüls hat das
Glück gehabt, als Gegner den Mittelrheinvertreter zugelost zu bekommen, der mangels Meldung "Freilos"
heißt. Mit dem Vierten der Oberligatabelle und somit nominell stärksten Gegner überhaupt hat es hier
und heute der Spielverein Lippstadt 08 zu tun, der die Westfalenliga 1 gewonnen hat und
zunächst die Sport- und Spielvereinigung Velbert 02 aus dem Weg zu räumen gedenkt, wenn er in der
kommenden Spielzeit in der Regionalliga spielen will.
In der Anfangsphase entwickelt sich ein gutes Spiel, in dem sich die Mannschaften auf Augenhöhe
gegenüberstehen, doch in der 18. Spielminute gehen dem Lippstädter Ardian Jevric die Nerven durch,
und er holt sich eine berechtigte rote Karte ab, als er gegen Björn Grallert nachtritt. Es zeigt
sich schnell, daß er damit sein Team geschwächt hat, denn jetzt übernimmt Velbert das Kommando
und ist das eindeutig überlegene Team, allerdings immer wieder unterbrochen von Kontern der Gäste
. Tatsächlich gelingt es dem SV Lippstadt in der 36. Minute, einen dieser Konter durch Björn
Traufetter zum 0:1 abzuschließen. Von diesem Gegentreffer läßt sich Velbert allerdings nicht
beeindrucken, und nur fünf Minuten später heißt es 1:1, als Lippstadt bei einem Eckball nicht
aufpaßt und das Leder am kurzen Pfosten auf Marko Onucka verlängert werden kann, der an der
langen Ecke wartet und den Ball per Kopf im Tor unterbringt. In der zweiten
Hälfte geht es dann fast nur noch in eine Richtung, und zwar auf das Tor des SV Lippstadt. Velbert
ist wiederholt im Pech, unter anderem, als Onucka und Sebastian Janas das Leder an den Pfosten des
Gästetors setzen. Der SV 08 schafft es zwar, gelegentliche Entlastungsangriffe zu starten, kommt
aber kaum noch gefährlich vor das gegnerische Tor und schwächt sich schließlich erneut selbst, als
Traufetter seinen Gegner mit dem Ball bewirft und sich so den roten Karton und die vorzeitige Berechtigung zum Duschen
abholt. Nach der zweiten Hälfte hätte das Spiel wohl 4:1 oder 5:1 ausgehen müssen, aber
letztendlich können die Gäste das 1:2 aus ihrer Sicht über die Zeit bringen und haben jetzt durchaus
noch die Möglichkeit, im Rückspiel den Sprung in die Regonalliga klarzumachen.
Während von der SSVg Velbert keinerlei Support wahrzunehmen ist - die Zeiten, in denen hier die
Fans von Gruppen wie Brigade Velbert City Ultras oder
Blue Boys Velbert für ein Intro
und Unterstützung für die Hausherren sorgten, scheinen endgültig der Vergangenheit
anzugehören. Stattdessen sind die Anhänger aus Lippstadt, von denen knapp 200 den Weg in den
Gästeblock gefunden haben, entsprechend aktiv und sichern sich so mehr oder weniger kampflos die
Stimmungshoheit im Stadion. Man ist immer einmal wieder mit seinen Schwenkfahnen aktiv und sorgt mit
Sprechchören und rhythmischem Klatschen für Support für die Gäste. Spätestens nach der zweiten
Herausstellung gegen Lippstadt hat der Gästeanhang den Schiedsrichter Glasmacher aus Alsdorf als
Hauptschuldigen am Spielverlauf ausgemacht, obwohl
sicherlich auch die Frage an die herausgestellten Spieler berechtigt wäre, ob es nicht ein wenig
dumm ist, in so einem entscheidenden Spiel sich solche Fauxpas zu leisten - andererseits
hätte es wohl tatsächlich auch eine gelbe Karte für den Übeltäter getan... Auf jeden
Fall sollten die Emotionen, die aus der heutigen Partie folgen, genug sein, um die
Gästefans zusätzlich zu der sportlichen Perspektive zu motivieren, der SSVg Velbert 02 am
Sonntag beim Rückspiel einen heißen Tanz zu liefern.
Das Stadion Sonnenblume hat sich innerhalb der letzten Jahre stark verändert.
Vor gut zehn Jahren gab es hier nur Stufen und offenes Gelände, und in einem ersten
Schritt
wurden zumindest in einem Teil des Stadions Umzäunungen und Blöcke eingerichtet, um die
Anhänger voneinander trennen zu können, zumindest bei Risikospielen können seither die Gästefans
über einen separaten Eingang in ihren Bereich gebracht werden. Ein entscheidender Fortschritt ist
aber sicherlich vor allem, daß man auf der Hauptseite eine Überdachung und blaue Sitze installiert
und so eine echte Tribüne geschaffen hat. Unverändert geblieben sind somit alleine die Bereiche
hinter den Toren, wo es nur Graswälle gibt, wobei der auf der Eingangsseite über eine breite Treppe
verfügt, die traditonell als Zusatztraverse genutzt wird. Ebenfalls hat das Stadion mittlerweile den
inzwischen wohl nahezu unvermeidlichen Sponsorennamen erhalten und heißt seit Anfang
des Jahres 2012 offiziell "Christopeit Sport Arena".
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