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UEFA |
schwatzgelb.de BVB-Page von Katja und Michael Borsigplatz 88 |
08.05.2002, Stadion Feijenoord (De Kuip), Endspiel Uefa-Cup |
Nachdem Borussia Dortmund am vergangenen Samstag eine vor wenigen Wochen noch für nahezu unmögliche Meisterschaft
erringen konnte, hat man sich für heute vorgenommen, die Saison mit einem Sieg im UEFA-Cup-Finale abzuschließen und so in den Kreis der wenigen Clubs vorzustoßen, die alle drei großen Europapokale gewonnen haben. Hierzu werden den Gelb-Schwarzen recht gute Chancen eingeräumt - nicht nur in der deutschen Presse werden sie als Favorit gehandelt, auch die Quoten internationaler Buchmacher sprechen zugunsten der Borussia. Das sieht man freilich in Rotterdam etwas anders, hat man hier doch die historische Möglichkeit, im eigenen Stadion den UEFA-Cup zu erringen. Als das Stadion Feijenoord (so schrieb sich früher auch das Team) als Spielort ausgesucht wurde, hätte wohl kaum jemand damit gerechnet, daß ausgerechnet das Heimteam einer der Endspielteilnehmer sein würde, aber mit Siegen über favorisierte Teams wie die Rangers FC, Inter Mailand und im niederländischen Derby gegen den PSV setzte sich das Team von Feyenoord am Ende durch, so daß es bei der Ansetzung auf neutralem Platz jetzt den Heimvorteil auf seiner Seite hat. Andererseits kann sich die Borussia kaum beschweren - jedenfalls hätte sie das sicherlich auch nicht getan, hätte sie im Vorjahr das Finale erreicht, als das Spiel im Dortmunder Westfalenstadion ausgetragen wurde.
In der ersten Hälfte präsentiert sich Feyenoord als das bessere Team und kann bei seinen
gefährlichen Vorstößen oft nur durch Fouls gestoppt werden. So kommen die Niederländer zu zwei Freistößen in unmittelbarer Strafraumnähe, die zu einem Pfostenschuß beim Stand von 0:0 und zum Treffer zum 2:0 führen. Dazwischen liegt die wohl spielentscheidende Szene, in der Ricken und Kohler sich eine Abwehraktion zurechtstümpern, die
nicht nur dazu führt, daß so manchem BVB-Anhänger die Haare zu Berge stehen, sondern auch dazu, daß der Abwehrspieler die rote Karte erhält und ein Elfmeter verhängt wird, der zum Führungstreffer von Feyenoord führt. Wenn Trainer Sammer nach dem Spiel in Zweifel stellt, ob beides zusammen noch angemessen sei, so ist dem Fußballlehrer eindeutig zu widersprechen - schließlich werden die Strafen für verschiedene Vergehen (Foul im Strafraum bzw. Foul als letzter Mann) verhängt. Wie dem auch sei kommen die Mannschaften beim Spielstand von 2:0 aus der Kabine und alles scheint entschieden. In der zweiten Hälfte überrascht die Borussia positiv, die nie aufsteckt und um die Wende kämpft. Ein Elfmeter nach der obligatorischen Amoroso-Schwalbe bringt dem BVB den Anschlußtreffer, und auch der auf dem Fuße folgende Treffer zum 3:1 nach Alleingang bringt den deutschen Meister nicht aus dem Tritt, doch am Ende reicht es nur noch zum 3:2 durch Koller. Im Endeffekt ist es ein etwas glücklicher Sieg für Feyenoord, der aufgrund der besseren ersten Hälfte aber letztendlich in Ordnung geht und der dafür sorgt, daß sich die Geschichte von Borussia Dortmund und dem UEFA-Cup zu keiner echten Love-Story entwickelt: zum zweiten Mal durften die Gelb-Schwarzen die Hand im Finale nach der Trophäe ausstrecken, zum zweiten Mal geht sie an den Gegner. Immerhin lassen die Ergebnisse (0:3 und 1:3 gegen Juventus Turin und jetzt 2:3 gegen Feyenoord) eine aufsteigende Tendenz erkennen.
Der Support beider Fangruppen weiß durchaus zu überzeugen. Zum Anpfiff präsentieren die
Feyenoord-Fans im Hintertorbereich eine rot-weiße Choreographie, zahlreiche Doppelhalter und Schwenkfahnen und einen intensiven Einsatz von roten Pyros, der sich nach jedem Tor für das Heimteam wiederholt. Beim BVB gibt es ebenfalls die Choreographie - natürlich in Gelb-Schwarz -
und danach bemüht man sich auf beiden Seiten, die jeweiligen Teams mit Sprechchören zu unterstützen, was auch zur Genüge gelingt. So kann man von einem Fußballfest sprechen, das von den jeweiligen Fangruppen gefeiert wird und sehr gut zu gefallen weiß. Bei Feyenoord fällt allerdings auf, daß der Ruf, eine zum großen Teil gewaltorientierte Fanszene zu haben, nicht von der Hand zu weisen ist. Direkt neben dem BVB-Block stehen die entsprechenden Teile der Feyenoord-Fanszene, die sicherlich aus mehreren tausend Leuten bestehen und angesichts der Tatsache, daß man an die BVB-Fans nicht herankommt, Pyros in den Auswärts-Bereich werfen. Auch die Dortmund-Fans können nicht nur glänzen, zum einen wird nicht auf das doppelt diskriminierende, völlig überflüssige und einfach indiskutable Singen von Schwule Holländer verzichtet, zum anderen wird zwar nicht von allen, aber von einem großen Teil der BVB-Fans die Schweigeminute für den ermordeten niederländischen Politiker Fertuyn mit Singen und Pfeifen gestört. Auch während der Siegerehrung präsentieren sich viele als schlechte - und pfeifende - Verlierer, während jetzt immerhin auch ein größerer Teil dem siegreichen ebenso wie dem eigenen Team Applaus spendet. Im Laufe der Nacht kommt es dann in Rotterdam auch zu den üblichen und erwarteten Feierlichkeiten, bei denen man nach alter Tradition Teilen der Stadt und den dort geparkten Autos ein neues Design verpaßt. Darauf dürfte man sich auch schon beim Ausrichter des Supercup-Endspiels zwischen UEFA-Pokalsieger und Champions-League-Sieger im Fürstentum Monaco freuen!
Das Stadion Feijenoord macht seinem Spitznamen De Kuip - also Schüssel oder Badewanne -
alle Ehre, präsentiert es sich doch als ovale, doppelrangige Schüssel, wobei es dadurch besticht, daß es trotz der abgerundeten Bauweise sehr kompakt ist und selbst die Zuschauer in den Oberrängen nicht so weit vom Spielgeschehen
entfernt sind. Auf den Längsseiten sind teilweise zusätzliche VIP-Logen zwischen den beiden Rängen eingezogen und zusätzliche Sitzplätze vor den eigentlichen Tribünen sorgen dafür, daß auch wirklich kein Platz verschenkt wird.
Die zum Spielfeld hin abfallende Dachkonstruktion ermöglicht die Beleuchtung der Spielfläche durch
außerhalb des Stadions stehende Flutlichtmasten. Das Stadion verfügt übrigens über einen eigenen Bahnhof, von dem aus die Gästefans durch eine umschlossene Röhre von außen unzugänglich zum Auswärtsbereich auf der Marathontribüne geschleust werden können, um ein Zusammentreffen mit den wie schon oben erwähnt als nicht ganz unproblematisch geltenden Fans der Hausherren zu vermeiden. Die anderen Tribünen im Kuip tragen die Namen Stadiontribüne (Heimbereich), Maastribüne (Haupttribüne mit VIP-Plätzen und Business-Bereich) sowie Olympiatribüne (Tribüne auf der Längsseite, in derem rechten Bereich heute auch Gästefans untergebracht sind).
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