Werder Bremen (A) |
05.05.2002, Weserstadion Platz 11, Regionalliga Nord |
In der Regionalliga Nord kommt es am heutigen drittletzten Spieltag in Bremen zu einer
Wiederholung des Spiels, das dem SV Bayer letztendlich den Titel gekostet hat, auf Amateurebene. Heute geht es eher um den Klassenerhalt, denn Bayer Leverkusen befindet sich noch in theoretischer Abstiegsgefahr, während die heimischen Bremer bereits Nichtabstiegsplatz zum Saisonende sicher haben. Mit der Vermeidung des Abstieges wäre auch für beide Kontrahenten das Saisonziel erreicht, konnten doch die Bremer im letzten Jahr nur durch die Lizenzentzüge infolge der Kino-Welt-Pleite in der Regionalliga bleiben, während Bayer aus der Oberliga aufgestiegen ist, wo man zumindest bis zum jetzigen Zeitpunkt der erfolgreichste Aufsteiger ist.
Das heutige Spiel ist eher schwach, vermutlich rechnen auch die Leverkusener nicht mehr wirklich damit,
nochmal in Gefahr zu geraten. Der SV Werder zeigt über den Großteil der Partie einen etwas größeren Vorwärtsdrang, die besseren Torchancen liegen allerdings auf seiten der immer wieder mal auf einen Konter setzenden Leverkusener. So sind es dann auch die Gäste, die zu einem Zeitpunkt in Führung gehen, zu dem sich so mancher bereits auf ein torloses Unentschieden eingestellt haben mag. Kurz darauf kommt der SV Werder zum Ausgleichstreffer und das war es danna uch, so das es letztendlich doch ein Remis gibt - wenn auch nicht torlos. Bei sechs Punkten Abstand sollte Bayer Leverkusen angesichts der Tatsache, das es von vier gegnerischen Mannschaften von einem Abstiegsplatz getrennt ist und gleich drei davon den Rücktstand von sechs Punkten haben, endgültig gesichert sein.
Die 300 Zuschauer kann man wohl als ein für Regionalligaverhältnisse kleines, bei Spielen von
Amateurvertretungen höherklassiger Vereine jedoch von der größenordnung her typisches Publikum bezeichnen. Fans von Bayer Leverkusen sind nicht auszumachen, der Gästebereich ist leer. Werder dagegen verfügt über ein kleines Grüppchen von Fans, die zu Spielbeginn einige Doppelhalter präsentieren und sich später scherzhaft in einen Bremen- und einen Niedersachenblock aufspalten. Der Niedersachsenblock begehrt schließlich - am Ende erfolgreich - Einlaß in den Gästebereich, wo man fortan den Support für Bayer übernimmt und mit Sprechchören wie Ihr seid Scheiße, wie der FC Köln und Wir werden nie deutscher Meister auf ironische Art das Bayer-Team unterstützen, aber auch immer wieder mal im Wechselgesant mit dem Bremen-Block zum SV Werder zurückkehren. Eine insgesamt durchaus unterhaltsame Show der Anhänger der Bremer Amateure, die sicherlich auch von dem eher lahmen Gekicke begünstigt wird, durch das man sich halt eine andere Beschäftigung sucht.
Das Heim des Nachwuchsteams des SV Werder ist Platz 11 des Westerstadions, der sich trotz seines wenig versprechenden Namens letztendlich als ein kleines Stadion in Sichtweite des Weserstadions selbst entpuppt. Hier verfügt man über eine kleine Tribüne, auf der man sich auf Holzbänken niederlassen kann und die durch einen Zaun in einer Heim- und einen Gästebereich getrennt ist. Originell ist die abgerundete Überdachung, die aus auf einen Metallrahmen aufgespannten Holzplatten besteht. Der Rest der Anlage ist mit ein paar Betonstufen ausgebaut, wobei sich zwischen Hintertorbereich und Gegenseite noch die Vereinskneipe des SV Werder findet. Ansonsten handelt es sich bei Platz 11 um einen Mehrzweckplatz, auf dem auch die Leichtathleten zu ihrem recht kommen können - allerdings alle nur bei Tageslicht, denn auf ein Flutlicht wurde verzichtet. Insgesamt kann man dem Platz 11 durchaus Charme bescheinigen, was ja auch nicht für alle Nebenplätze dieser Welt gilt.
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