Trinidad and Tobago |
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10.10.2014, Ato Boldon Stadium, Carribean Cup (Qualifikation) |
Der Fußball in Trinidad und Tobago ist in eine echte Krise geraten. 2006 hätte man sich von dieser Entwicklung
nichts träumen lassen, denn man hatte sich erstmalig für eine Fußball-Weltmeisterschaft qualifiziert und das
als sowohl von der Fläche (5128 m2) als auch von der Einwohnerzahl her (1,2 Millionen) kleinstes
Land, dem das je gelungen ist. Es folgte jedoch ein knappes Ausscheiden bei der Qualifikation zur WM 2010,
das hingenommen und 2012 noch in negativer Hinsicht getoppt wurde, als die sogenannten "Socca Warriors"
in der zweiten Runde (für die sie gesetzt waren) gegen die Fußballzwerge aus Guyana nicht bestehen konnten und
in der gemeinsamen Vierergruppe mit Bermuda und Barbados nur Zweiter wurden und so früh aus der Qualifikation
ausschieden - wie nicht mehr seit 1994. Das kostete Trainer Otto Pfister seinen Job, und so sitzt inzwischen der
siebenfache Nationalspieler für Trinidad und Tobago Stephen Hart an der Bande. In der zweiten Qualifikationsrunde
tritt man auch in den Caribbean Cup 2014 ein, und hier wäre alles außer ein klarer Gruppensieg eine
Enttäuschung, zumal das Turnier auch noch in Trinidad ausgetragen wird. Gegen die Dominikanische Republik konnten
die Socca Warriors die Weichen mit einem 6:1-Sieg entsprechend stellen, und heute trifft man auf Saint Lucia, das
sein erstes Gruppenspiel mit 2:1 gegen Antigua und Barbuda verloren hat.
Nachdem sich die DomRep und Antigua und Barbuda in einem unspektakulären Kick auf Kreisliga-Niveau mit 0:0
getrennt haben, müssen die Socca Warriors, Nummer 86 der FIFA-Weltrangliste, gegen das 37 Plätze schwächer
positionierte St. Lucia ran. Hart zeigt Selbstvertrauen, indem er kräftig rotiert und gleich sechs Spieler
aus dem Erfolgsteam des ersten Spiels ersetzt, darunter den Hattrick-Torschützen Kevin Molino und den
Torhüter Jan-Michael Williams. So ist es wohl kein Wunder, daß es ein wenig hakt im Getriebe von Trinidad
and Tobago. Dennoch kontrollieren die Gastgeber das Spiel, und die Socca Warriors gehen bereits in der 6.
Minute in Führung, als es Guerra nach Kopfball-Zuspiel von Burton Emmanuel schafft, das Leder unter Druck
von Verteidiger Lester Joseph im langen Eck unterzubringen. In der Folge gibt es eine kleine Offenivphase von
Saint Lucia, die jedoch nach wenigen Minuten vorbei ist, und im zweiten Abschnitt stellt T&T-Captain Kenwyne Jones
in der 66. Minute den späteren Endstand von 2:0 her, der den Nachschuß verwandelt, nachdem der erste Versuch
von Guerra noch gerettet werden konnte.
Ein Qualifikationsspiel zum Caribbean Cup ist auf Trinidad offensichtlich nichts allzu Besonderes, und so ist
das Ado Bolton Stadium heute nicht sonderlich gut besucht. Insgesamt verlieren sich vielleicht an die 1000
Zuschauer in der Anlage, und entsprechend kann auch keine große Stimmung entstehen. Immerhin versucht man
überhaupt ein wenig Atmosphäre zu erzeugen, wobei hier besonders zwei Gruppen aktiv sind, wovon eine mit ein
paar Fahnen auf der Gegengeraden aufgelaufen ist und die zweite im offenen Bereich der Hauptseite als
Blaskapelle auftritt - Gäste aus Saint Lucia sind dagegen überhaupt nicht auszumachen.
Das Ato Boldon Stadium wurde für die U17-Weltmeisterschaft der Frauen 2001 in Couva erbaut,
einem Vorort von Port of Spain, der Hauptstadt
des Inselstaats. Es dient auch als Heimspielstätte des Fußballvereins South Starworld Strikers
und ist bei aktuellen Qualifikationsturnier der Austragungsort sämtlicher Spiele - vorher hat hier nur ein
A-Länderspiel stattgefunden und das ohne Beteiligung von Trinidad and Tobago, nämlich eine 2:5-Niederlage von
Montserrat gegen Belize im Rahmen der Qualifikation zur Fußball-WM 2014 in Brasilien. Die Anlage verfügt über Ausbau
auf Haupt- und Gegenseite, wobei es auf der erstgenannten im mittleren Bereich einen aufgesetzten und als einziger
Teil der Anlage überdachten zweiten Rang gibt - ausgestattet ist er wie alle Tribünen mit hellblauen Sitzschalen.
Die Hintertorbereiche sind ohne jeden Ausbau - hier ist auf einer Seite die Anzeige untergebracht. Benannt ist
das Ato Boldon Stadium nach einem Leichtathleten, der 1997 in Göteborg Weltmeister im 200-m-Lauf wurde, und von
daher ist es wohl nur konsequent, daß sie nicht ohne eine Laufbahn auskommen kann.
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