Haiti |
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08.10.2014, Stade Sylvio Cator, Carribean Cup (Qualifikation) |
Der Karibik Cup wird alle zwei Jahre unter den Mitgliedern der Caribbean Football Union (CFU)
ausgetragen und ist vor allem auch als Qualfikationsturnier für die Kontinentalmeisterschaft
des CONCACAF von Bedeutung, die als Gold Cup bekannt ist und für die sich die vier Halbfinalisten
des Karibik-Cups direkt qualifzieren, während der fünfte noch eine Chance im Qualifikationsspiel
gegen den fünften der Copa Centroamericana bekommt. Zunächst heißt es aber, sich für den
Caribbean Cup selbst zu qualifzieren, und das geschieht über Viererturniere an festen Spielorten
in zwei Gruppenphasen, wobei das Turnier bereits die zweite Runde erreicht hat und heute die Gruppenphase u. a.
in Port-au-Prince eröffnet wird, wo zunächst St. Kitts and Nevis auf Barbados trifft und dann Gastgeber
Haiti gegen Französich Guyana ins Turnier einsteigt. Einmal - 2007 - hatte Haiti den Caribbean Cup
gewinnen können, aber den größten Erfolg der Nationalmannschaft des Landes erreichte sie 1974, als man
sich zum ersten und einzigen Mal für eine WM qualifizierte und in Deutschland starten durfte. Am 5.6.1974
ging Haiti im ersten Grupppenspiel gegen Italien sogar mit 1:0 in Führung, aber die Sensation blieb aus,
und man verlor in München mit 1:3, wo man auch gegen Polen (0:7) und Argentinien
(1:4) unterlag und aus dem Turnier ausschied.
Angesichts der bisherigen Kraftverhältnisse - Haiti hat den Caribbean Cup nicht nur einmal gewonnen, sondern
auch noch einen zweiten und hat drei dritte Plätze vorzuweisen, während Französisch Guyana überhaupt erst einmal
die Endrunde erreicht hat - und den zusätzlichen Heimvorteil sollte man einen klaren Sieg für die Ekip
foutbòl nasyonal Ayiti, wie es auf Kreol heißt, erwarten. Tatsächlich sind die Hausherren überlegen, aber
man tut sich schwer und die Zahl der Chancen ist überschaubar. Als dann in der 29. Minute endlich das 1:0
für die Gastgeber durch Jeff Louis fällt, bricht Französisch Guyana nicht etwa zusammen, sondern antwortet
mit dem postwendenden 1:1 durch Solvi - wobei Haitis Torhüter ein sehr schlechtes Bild abgibt. Noch vor der Pause
scheint sich die Situation für Haiti zu entspannen, denn man geht in der Nachspielzeit der ersten Hälfte
erneut - durch Jean Sony Alcénat - in Front. Im zweiten Abschnitt fällt dann aber der erneute Ausgleich,
aus Haitis Sicht unglücklich, denn es ist Dominic Jean-Zéphirin, ein Spieler der Gastgeber, der per
Eigentor für Französisch Guyana egalisiert. Danach bleibt Haiti bemüht, aber wenig durchschlagskräftig
und schließlich bleibt es beim 2:2, und Haiti muß um die Qualifikation zum Endturnier bangen.
Während der ersten Partie ist das Stadion spärlich gefüllt, und es gibt kaum Reaktionen auf den Spielverlauf,
aber das Turnier zieht offensichtlich in Port-au-Prince, denn bis zum Anstoß der Partie der Hausherren hat
sich die Anlage fast vollständig gefüllt, und man begrüßt die Teams mit einem Feuerwerk von den Tribünen
auf dem Platz. Während der Partie gehen die einheimischen Zuschauer mit und bejubeln die Treffer ihrer
Mannschaft, aber Anfeuerungen und Sprechchöre gehören auf Haiti offensichtlich nicht zum Fanrepertoire,
dafür ist über weite Strecken der Partie immer wieder die Musik der Blaskapelle zu hören, die sich auf der
Tribüne niedergelassen hat, um für Support zu sorgen. Ein Stimmungshighlight ergibt das dann insgesamt zwar
nicht, aber es ist auch nicht zu übersehen, daß man auf Haiti etwas anfangen kann mit dem Fußballsport.
Die Haitianische Fußballnationalmannschaft trägt ihre Spiele im Stade Sylvio Cator aus, in dem auch alle
Partien dieses Qualifikationsturniers stattfinden. Erbaut wurde die Anlage als Stade Leconte und
Stade Paul-Magloire, bevor man sie in den 1950er Jahren nach dem damaligen Gold-Gewinner der
Olympischen Spiele und Fußballer Sylvio Cator umbenannte. Beim verheerenden Erdbeben von Januar
2010 war das Stadion teilweise zerstört und als Übergangszeltlager für Obdachlose genutzt worden,
inzwischen ist es mit einer neuen Kunstrasenfläche versehen und kann rund um den reinen Fußballplatz
Stufen bieten, wobei man über die eine Hintertorseite hinaus einen schönen Blick auf die nahen Berge
hat. Hinzu kommt eine überdachte Haupttribüne, wo Sitzgelegenheiten in Form von roten und blauen
Schalen geboten werden, so daß das Stade Sylvio Cator vom Ausbau her ein wenig an typische
Bundesligastadien der 1970er Jahre erinnert - untypisch wäre hier natürlich der Kunstrasenbelag und
die fehlende Laufbahn.
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