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Shanghai Shenhua |
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Chinesischer Fußballverband (chinesisch) soccerway.com kicker.de |
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29.03.2008, Hongkou Stadion , Chinese Super League |
Shanghai Shenhua ist 1993 gegründet worden und hört noch heute auf den Namen
des damaligen und 2001 ausgestiegenen Sponsors, was möglicherweise damit zu tun hat, daß Shenhua auf Chinesisch soviel wie "Blume von Shanghai" bedeutet. 1995 und 2003 konnte das Team die Landesmeisterschaft erringen und gleich siebenmal landete man auf Platz zwei,
zuletzt im Jahr 2006. Danach wurde die Mehrheit von Shenhua vom Lokalrivalen Shanghai United aufgekauft, der die beiden Clubs zusammenführte und Shenhua damit in sportliche Schwierigkeiten brachte, aber man konnte man die Saison 2007 immerhin noch auf Platz vier beenden. Wesentlich mehr zu kämpfen hatte Shenzhen Kingway, das immerhin als Vorletzer der Liga mit fünf Punkten Vorsprung den Klassenerhalt sichern konnte und heute zum Auftakt der neuen Saison nach Shanghai kommt. Im Jahr 2004 hatte der Club aus der Grenzstadt zu Honkong trotz finanzieller Probleme die erstmals ausgetragene Superleague gewinnen und den ersten Meistertitel seiner Geschichte sichern können, seither ist man jedoch am Tabellenende zu finden, auch wenn den Kickern aus Shenzhen eine hervorragende Saison in der Champions League gelang, bei der man erst im Halbfinale am Al Ain FC aus den U. A. E. scheiterte und sich überraschend im Viertelfinale gegen den Al-Ahli FC (Saudi Arabien) durchgesetzt hatte.
Die Anfangsphase gehört den ganz in Blau agierenden Hausherren, die schon in der ersten Spielminute zu einer Torchance kommen, danach
jedoch immer wieder in der massiven Abwehr des Gegners hängenbleiben und sich selbst das Leben mit unpräzisem Spielaufbau schwer machen.
So benötigt man eine Standardsitution, um in Führung zu gehen, aber immerhin heißt es nach 20 Minuten 1:0, nachdem Du Wei einen Freistoß von halbrechts einköpfen konnte. Die Gastgeber bleiben am Drücker, gehen jedoch am Ende sogar etwas glücklich mit der Führung in die Pause, nachdem Shenzhen kurz vor dem Seitenwechsel eine Riesenchance vergibt und aus kurzer Distanz gegen die Latte köpft. In der 52. Minute ist es dann aber doch Shanghai Shenhua, das durch Yu Tao auf 2:0 erhöhen kann und nachdem die Hausherren in der 60. Minute eine
weitere Schrecksekunde überstanden haben und ein Flachschuß aus kurzer Distanz entschärft werden kann, ist das Spiel gelaufen, da von den Gästen kaum noch Gefahr ausgeht und so bleibt es bis zum Ende bei diesem Spielstand.
Von Auswärtsfans ist nichts zu sehen, so daß man wohl davon ausgehen kann, daß niemand die zwei Flugstunden auf sich genommen hat, die
für die Reise von Shenzhen nach Shanghai nötig sind. Dafür sind hinter beiden Toren Gruppen von Heimsupportern, die zunächst ein Intro abliefern, bei dem es einen Blockfahne, zahlreiche Doppelhalter sowie - auf der anderen Seite - eine größere Zahl von Papierrollen zu
sehen gibt, und danach unterstützt man sein Club recht durchgängig per Sprechchor. Einmal schwappt in der zweiten Hälfte auch die Welle über die Ränge des vor allem auf der Haupttribüne allerdings doch sehr schwach besetzten Stadions und außerdem gibt es auf der Gegentribüne noch eine Blaskapelle, die immer mal wieder aufspielt, die originellste Form von Support ist allerdings eine Art Regenschirmparade, die im Lauf der 1. Hälfte in einem der Hintertorbereiche zustandekommt. Ein bißchen offizielle Show gibt es übringes auch, bei der zum Einlaufen und Aufstellen der Teams eine Art Glitzerkonfetti versprüht wird.
Das Hongkou Stadion ist im gleichnamigen Stadteil von Shanghai zu finden und präsentiert sich als moderne, aber durchaus ansehnliche
Anlage. Auffälligstes Element ist die stark geschwungene Form mit den überhöhten Längsseiten, wo es im Gegensatz zu den Hintertorbereichen zwei Ränge gibt, wobei der Oberrang zur Mitte hin in abgerundeter Form höher wird. Das Flutlicht der komplett mit
roten Sitzschalen ausgestatteten Anlage ist in die Überdachung integriert und in der äußeren Fassade sind diverse Läden untergebracht, in denen man unter anderem Sportartikel kaufen kann, aber auch ein Supermarkt ist zu finden und alle Geschäfte haben zumindest bis zur Halbzeitpause des für 19:30 Uhr angesetzten Spiels offen, sind dann aber am Spielende geschlossen. Das Hongkou Stadion wurde übrigens
bereits 1953 erbaut, hatte in siner ursprünglichen Form allerdings noch wenig mit der heutigen Version der Anlage zu tun, die 1999 als kompletter Neubau errichtet wurde und in der übrigens 2007 das Finale der Frauenfußball-WM ausgetragen wurde, das Deutschland mit 2:0 gegen Brasilien gewann.
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