FSV Blau-Weiß Schwarzenberg |
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15.06.2014, Ritter-Georg-Sportstätte, Kreisliga A Erzgebirge West |
Der FSV Blau-Weiß Schwarzenberg hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich, die 1908 mit der Gründung des Arbeiter-
Turn- und Sportvereins Friesen Schwarzenberg beginnt, bei dem ab 1921 auch Fußball gespielt wurde. Nach dem Verbot
des gesamten ATSVs durch die nationalsozialistischen Machthaber wurde der Club 1945 als SG Friesen neu gegründet, um
1949 zur Betriebssportgemeinschaft Stahl Schwarzenberg zu werden und 1951 zur BSG Motor Schwarzenberg, bevor man dann
ab 1981 - bis zum Ende der DDR - den einschüchternden Namen BSG Waschgeräte Schwarzenberg trug und nach Wende und Absprung
des Waschgerätewerkes als Sponsor schließlich als FSV BlauWeiß Schwarzenberg 1921 e.V. weiterzumachen. In den letzten
Jahren pendelte Schwarzenberg zwischen Bezirksliga und Kreisliga, und auch zur aktuellen Spielzeit hat der Club die
Liga gewechselt, da er als abgeschlagener Tabellenletzer den Gang zurück in die Kreisliga antreten mußte. Heute geht
es erneut um den Klassenerhalt, allerdings nicht für den Gastgeber des FSV, sondern für seinen Gegner vom SV Lindenau aus dem
gleichamigen Stadtteil von Schneeberg - nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Club aus Leipzig. Nachdem der direkte Konkurrent vom FC 1910 Lößnitz II bereits gestern gewinnen konnte, beträgt Lindenaus Abstand zum rettenden Ufer vor dem heutigen vorletzten Saisonspiel vier Punkte.
Die Gäste benötigen also dringend die Punkte, während der FSV Blau-Weiß Schwarzenberg die Saison bereits abgehakt hat,
aber dennoch sieht man von den Gastgebern deutlich mehr als vom Auswärtsteam. Tore fallen allerdings keine, das
gilt bis zur Halbzeitpause, und der Druck auf den SV Lindenau steigt,
denn damit
stünden die Gäste, würden sie die Partie nicht gewinnen, bereits heute als Absteiger fest. Dennoch bleibt
Schwarzenberg das leicht überlegene Team, bis Lindenau in der zweiten Hälfte des zweiten Abschnittes sich doch noch etwas
gegen den Abstieg auflehnt und schließlich in der 75. Minute tatsächlich das 0:1 durch Rocco Weihrauch erzielt.
In der 84. Minute legt Michael Eschke einen weiteren Treffer drauf, und die Abstiegsentscheidung ist tatsächlich
verschoben - in der kommenden Woche muß der SV Lindenau sein eigenes Heimspiel gegen den SV Saxonia Bernsbach
gewinnen und gleichzeitig darauf hoffen, daß der FSV Eintracht Schlema trotz fehlender eigener Bedeutung der Partie
mindestens ein Remis in Lößnitz erreicht.
Die heute genutzte "Ritter-Georg-Sportstätte" existiert unter diesem Namen seit 2005, ist aber im Wesentlichen mit
der Kampfbahn des Friedens identisch, die die Mitglieder der damaligen BSG Motor 1952 in Eigenleistung errichtet und
mit einem Ascheplatz versehen hatten. Nachdem bereits 1953 der Schlackeplatz unter Wasser gestanden hatte, passierte
genau dasselbe beim Hochwasser 2002 ein zweites Mal, und es hieß auf der seit Ende der 70er Jahre mit einem Rasenplatz
ausgestatten Anlage Land unter. Es folgte eine umfassende Sanierung, in deren Rahmen das Stadion nicht nur mit einer
neuen Drainage und einem neuen Naturrasenplatz ausgestattet wurde, sondern dessen Niveau auch direkt um 1,5 Meter
höher angelegt wurde als das des Vorgängers. Gleichzeitig wurde eine Tartanbahn installiert und die Tribüne erbaut,
die noch heute auf einer Längsseite stehend das Sahneschnittchen der Ritter-Georg-Sportstätte bildet. Seinen größten
Erfolg überhaupt feierte der FSV Blau-Weiß Schwarzenberg auch an dieser Stelle, und zwar bereits vor der Sanierung, als der
Club am 15.01.1996 die Amateure des FSV Zwickau mit 5:4 im Elfmeterschießen aus dem Bezirkspokal hatte eliminieren
können, nachdem es nach Ablauf von regulärer Spielzeit und Verlängerung 1:1 gestanden hatte.
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