1. FC Kaiserslautern (A) vs. Hertha BSC (A) 1:1
1. FC Kaiserslautern

1. FC Kaiserslautern (A)
vs.
Hertha BSC (A) 1:1

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Sauerland-Cup
TuS Medebach

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Letztes Spiel: K Sint-Truiden VV vs. Tobol Kostanay 09.07.2003, Hansestadion Medebach, Sauerland-Cup
Nächstes Spiel:  Borussia Dortmund (A) vs. FC St. Pauli (U23)

Ticket
ca. 250 Zuschauer

Für den diesjährigen Sauerland-Cup, der zwar an verschiedenen Spielorten stattfindet, aber von der Hansestadion - Tribüne Stadt Meschede veranstaltet wird, wurde ein Teilnehmerfeld verpflichtet, das so unattraktiv ist, daß man schon fast systematisch vorgegangen zu sein scheint. Fünf von sechs Teilnehmern sind zweite Mannschaften, die Amateure von Hertha BSC, den 1. FCs aus Köln und Kaiserslautern, Borussia Dortmund und die durch den Abstieg der ersten Mannschaft aus der 2. Liga zur U23 gewordenen Amateure des FC St. Pauli. Einzig und alleine die Sportfreunde Gießen treten mit ihrer ersten Mannschaft an und auch die Tatsache, daß die Profi-Teams aus dem Teilnehmerfeld teilweise im Trainingslager sind, wertet das Turnier nicht gerade auf, da man natürlich mit dem erweiterten Kader verreist ist und alles dabei hat, was auch nur im erweiterten Blickfeld der ersten Mannschaft kickt. Daß tatsächlich System hinter den Einladungen für's Turnier gewesen sein könnte, wird klar, wenn man erfährt, daß sich die Stadt Meschede um Beteiligung an der WM 2006 beworben hat - dabei geht es natürlich nicht darum, als weiterer Spielort berücksichtigt zu werden, vielmehr will man zum “Trainings- und Pressestandort” eines der teilnehmenden Länder werden. Hier macht das Werben um einflußreiche Teams sicherlich Sinn, auch wenn die nur mit ihrem zweiten Anzug anreisen. Zusätzlich zu den Gruppen und Finalspielen soll am Samstag noch ein sogenanntes “Einlagespiel” stattfinden, wenn die Amateure von Hannover 96 auf den namibischen Erstligisten Civics Windhoek treffen sollen, heute geht es aber erst einmal um die Plazierung in den Gruppen.

Das Spiel der Amateurteams aus Berlin und Kaiserslautern findet auf einem sehr schwachen Niveau statt. Wenn man Hansestadion - Sportheim konstatieren muß, daß die Berliner zunächst überlegen sind, geht es kaum um druckvolles Spiel oder gar Torchancen - vielmehr befindet sich die Hertha etwas öfter im Ballbesitz als der Gegner, was für das Leder bedeutet, daß es ein wenig mehr in der Hälfte des 1. FC K hin- und herbewegt wird als in der Hälfte von Hertha. Nach guten zwanzig Minuten kommt es dann auch mal zu einer Torchance, aus der dann auch gleich das 1:0 für die Blau-Weißen resultiert. Besser wird das Spiel davon aber auch nicht - es schleppt sich vielmehr dahin, bis man endlich in die Kabinen gehen darf und auch nach der Unterbrechung kann kaum eine Besserung festgestellt werden. Zehn Minuten vor Schluß kommt es dann zum Ausgleich, als der 1. FC Kaiserslautern seine erste richtige Torchance nutzt. Bei dem Resultat bleibt es dann auch bis zum Schlußpfiff, der wohl den meisten als Erlösung erscheinen dürfte.

Support gibt es natürlich keinen, denn wie zu erwarten haben weder Anhänger aus Kaiserslautern noch Fans der Hansestadion - Tribüne Hertha die beträchtlichen Entfernungen von ihrer Heimatstadt aus auf sich genommen, um das zweite Team ihres Lieblingsclubs zu unterstützen. Die meisten Zuschauer verfolgen die Partie eher gelangweilt, wozu neben dem schlechten Spiel als solchem sicherlich auch noch der mangelnde regionale Bezug der beiden Mannschaften eine Rolle spielt. Hier hätte man sich mit Regionalliga- oder Oberliga-Teams aus der Umgebung wie Rot-Weiss Essen, Preußen Münster oder auch Westfalia Herne vermutlich eher einen Gefallen getan - nur vielleicht eben nicht in Hinblick auf Lobbyarbeit für die WM-Bewerbung. Immerhin lassen sich während des Spiels ein paar Zuschauer sehen, die die Farben der in der zweiten Partie des Tages antretenden Teams aus Dortmund und Siegen tragen und eine Horde von Kindern versucht, sich von den Spielern der Teams Autogramme auf leere Cola-Dosen-Kartons geben zu lassen. Ein einzelnes St.-Pauli-Trikot wird übrigens auch im Stadion spazierengetragen, auch wenn die Hamburger erst am morgigen Donnerstag ins Turnier eingreifen werden, wenn es in Bad Sassendorf gegen die BVB-Amateure geht.

Das Hansestadion in Medebach verfügt zwar nur über eine kleine Tribüne, während auf sonstigen Hansestadion - Tribüne Ausbau völlig verzichtet wurde, diese Tribüne kann aber durchaus gefallen. Sie verfügt über ein paar überdachte Betonstufen, die teilweise mit blauen Sitzschalen bestückt sind. Angeblich stammen diese Sitze aus dem bereits zum Teil ausgeschlachteten Parkstadion Gelsenkirchen. Das Dach ist herrlich altmodisch und wird vor den Rängen von sechs metallischen Stützpfeilern mit rundem Querschnitt getragen, im vorderen Bereich ist je zweimal der Stadionname und der Name des heute natürlich nicht auf dem Platz aktiven Heimteams vom TuS Medebach zu lesen. Betreten wird die Anlage übrigens am Vereinsheim - heute VIPs vorbehalten - und danach muß man erst mal den mit Flutlicht und Laufbahn bestückten Nebenplatz mit Aschebelag passieren, bevor man zum etwas tiefer liegenden Rasenplatz - dieser übrigens ein reiner und recht enger Fußballplatz - kommt. Begehbar ist dieser Platz übrigens rundrum, nur daß man halt ebenerdig stehen muß, wenn man sich irgendwo anders aufhält als auf der Tribüne.


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