SV Sandhausen

SV Sandhausen
vs.
Borussia Dortmund 0:3

BVB 09

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Letztes Spiel: TG Höchberg vs. TSV Kleinrinderfeld 30.07.2011, Hardtwaldstadion, DFB-Pokal
Nächstes Spiel:  VfB Durach vs. 1. FC Sonthofen

Ticket
11300 Zuschauer

Der SV Sandhausen wurde am 1. August 1916 gegründet und konnte seither zwei bundesweite Titel erringen, nämlich die Deutsche Amateurmeisterschaft, die man 1978 und 1993 in die Kurpfalz holen konnte. Im DFB-Pokal sind Hardtwaldstadion die Schwarz-Weißen ebenfalls alles andere als unbekannt, die 13 mal den badischen Pokal gewinnen konnten. Auch im Vorjahr hatte man sich qualifiziert, mit dem FC Augsburg allerdings einen etwas prosaischen Gegner zugelost bekommen und sich in der ersten Runde verabschiedet. Spektakulärer war da schon die Partie vom 27.08.1995, als man in der ersten Runde des Pokals gegen den VfB Stuttgart ein 2:2 über die Zeit brachte und sich danach nach einem Mammutelfmeterschießen mit 13:12 durchsetzen konnte. Für die Auftaktrunde der aktuellen Saison hat der SV Sandhausen mit Borussia Dortmund eins der attraktiveren Lose erwischt, und auch diese Partie ist kein Novum: 1985 traf man sich bereits im Viertelfinale des Pokals, und die Borussia hatte sich mit 3:1 behauptet - einer der Torschützen damals war der heutige BVB-Sportdirektor Michael Zorc.

Möglichst lange ohne Gegentor bleiben und dann die eigenen Chance suchen - das Erfolgsrezept für unterklassige Clubs ist in allen Pokalwettbewerben meist das gleiche, und so wird es auch im Vereinsheft der Gastgeber propagiert neben der obligatorischen Floskel, daß man keine Chance habe, die man aber nutzen wolle. Borussia Dortmund hat sich immer wieder einmal als Pokalversager zur Verfügung gestellt - so in den letzten beiden Spielzeiten gegen die Hardtwaldstadion Drittligisten VfL Osnabrück und Kickers Offenbach - scheint das aber heute unbedingt vermeiden zu wollen, geht man doch engagiert zur Sache und beginnt sofort, das Tor der Gastgeber zu belagern. Nach zehn Minuten führt das dann auch zum Erfolg, als der von seinem Mittelfußbruch genesene Shinji Kagawa den Ball für Robert Lewandowski auflegt, der per Schlenzer zur Führung des Favoriten verwandelt. Bis zur Halbzeit müßte es bereits höher stehen, aber der BVB kann trotz guter Chancen - u.a. abermals für Lewandowski - nicht erhöhen, so daß der Drittligist zu Beginn des zweiten Abschnitt seine beste Phase hat und sogar die eine oder andere Chance zum Ausgleich verbuchen kann. Kagawa selbst ist es, der nach einer guten Stunde mit dem Treffer zum 0:2 dafür sorgt, daß der BVB die schlechte Abschlußquote aus dem ersten Abschnitt nicht bereuen braucht, und mit dem Schlußpfiff ist es dann noch einmal Lewandowski, der den letzten Treffer einer Partie erzielt, in der der Favorit nie ernsthaft gefährdet schien.

Nachdem man kurz über einen Umzug nach Mannheim spekuliert hatte, entschied sich der SV Sandhausen, die Partie als "Dank an die Fans" im Hardtwaldstadion auszutragen. Die Dankbarkeit war dann wohl auch der Antrieb, die Eintrittspreise gegenüber der dritten Liga zu verdoppeln und für einen Sitzplatz Champions-League-reife 49 € zu verlangen sowie eine erste Verkaufsphase zu starten, in der die Heimfans noch Tickets für zwei Drittligaspiele dazukaufen mußten, um eins Hardtwaldstadion für den DFB-Pokal zu erhalten, womit man für einen solchen schon einmal bei einer schlappen Ausgabe von gut 100 € ankommt. Auch aus Sicht der Gästefans ist dieser Preis natürlich exorbitant und vielleicht ist das der Grund, daß auch noch am Spieltag Tickets für die Partie zu haben sind, die schließlich aber doch ausverkauft ist. Zu Beginn gibt es eine Choreografie der Gastgeber auf der Stahlrohrtribüne sowie eine weitere auf dem gegenüberliegenden Hintertorbereich, während der BVB-Anhang ein paar Schwenkfahnen im Gepäck hat und auf der Gegenseite präsentiert. Während des Spiels sorgen beide Seiten mit Gesängen für Support, wobei es auf Heimseite auch einmal wieder das dümmliche "Und Ihr wollt Deutscher Meister sein?" zu hören gibt, auf das sich der BVB wohl für den Rest der Saison einstellen muß, da es sich bis vielen Fangruppen offensichtlich noch nicht herumgesprochen hat, daß man sich nicht selbst zum Meister ernennt, sondern sich sportlich über den Gewinn der Bundesligasaison dafür qualifizieren muß.

Das Hardtwaldstadion wurde 1951 eröffnet und bekam knapp zehn Jahre später einen Rasenplatz, nachdem man hier zuvor auf Asche gekickt hatte. Ende der 1980er Jahre erhielt die Anlage ihre erste überdachte Tribüne, die bis heute auf Hardtwaldstadion der Hauptseite des reinen Fußballstadions zu finden und ebenso bis zum heutigen Tag die einzige fest installierte Tribüne des Stadions ist. Seit 2001 sind hier Abendspiele wie das heutige möglich, da man damals eine Flutlichtanlage hinzufügte. 2008 wurden diverse Modifikationen nötig, um die Spielberechtigung für die dritte Liga zu erlangen, wofür unter anderem die Stahlrohrtribüne in den Hintertorbereich gesetzt wurde, die noch heute dort zu finden ist. Die beiden offenen Stahlrohrtribünen, die die Haupttribüne flankieren, sind allerdings brandneu und für die heutige Partie installiert worden. Auf der Gegenseite sowie hinter dem zweiten Tor sind dann noch Traversen zu finden, außerdem gibt es eine Multimediatafel, die sich nicht so richtig harmonisch in eine altmodische Spielstätte wie in Sandhausen einfügt und ein wenig wie ein Fremdkörper wirkt.

Hardtwaldstadion
Hardtwaldstadion
Hardtwaldstadion

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