TSV 05 Reichenbach |
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14.08.2012, Stadion Waldbronn, Verbandspokal Baden |
Am heutigen Dienstag treffen sich in Reichenbach - genauer gesagt im gleichnamigen Stadtteil von Waldbronn im Landkreis
Karlsruhe - der örtliche TSV 05 und der FC Nöttingen in der ersten landesweiten Runde des Verbandspokals
Baden. Der TSV 05 Reichenbach ist soeben nach seinem Abstieg von 2008 in die Verbandsliga zurückgekehrt und
konnte am Ende seinen hartnäckigsten Verfolger um drei Punkte distanzieren - das war übrigens der FC Nöttingen II.
Die erste Mannschaft der Gäste, mit der man es heute zu tun hat, ist in der Oberliga Baden-Württemberg aktiv und
kommt nicht nur als Favorit nach Waldbronn, sondern auch noch in der Rolle des Titelverteidigers, womit man sich
für den kommenden DFB-Pokal-Wettbewerb qualifiziert hat. Dort wird Nöttingen am kommenden Sonntag als krasser Außenseiter
in die Partie gegen den Europapokalteilnehmer Hannover 96 gehen, die in Reutlingen ausgetragen werden muß - aber heute
gilt es zunächst zu beweisen, daß man selbst damit klar kommt, wenn der Gegner das Spiel zu zerstören versucht und somit
eine Strategie anwendet, die die Gäste selbst sicherlich gegen Hannover auch auf dem Taktikzettel haben werden.
Tatsächlich erweist sich der TSV Reichenach für die in Rot angetretenen Nöttinger als das, was man im englischsprachigen
Raum ein "pain in the ass" nennt, denn der Außenseiter kämpft nicht nur verbissen und wirft sich in jeden Schuß des
FCN, sondern geht dann auch noch mit seiner ersten ernsthaften Torchance in Führung, als Teamcaptain Matthias
Kolsch bei einem Konter schön freigespielt wird und das Leder flach im Tor unterbringt. Bereits zuvor hat Nöttigen einige
dicke Chancen vergeben, auch in der Folge bekommt man das Leder einfach nicht über die Linie, obwohl sich mehrmals auch
Möglichkeiten zum Nachschuß ergeben. So geht es bis in die zweite Hälfte hinein, doch nach einer knappen Stunde ist es
vorbei mit dem Abwehrbollwerk der Hausherren, Nöttigens Leutrin Neziraj kommt frei im Strafraum zum Schuß und bugsiert
das Leder per Aufsetzer ins Reichenbacher Tor. In der 87. Spielminute scheint das Glück des Favoriten perfekt zu sein, denn
Mario Begert überläuft die Reichenbach-Abwehr und verwandelt zur Führung für Nöttingen, und das, nachdem die Gäste zuvor
einen Handelfmeter vergeben haben. In der 90. Minute zeigt Schiedsrichter Ivo Leonhardt aber erneut wegen Handspiels auf
den Punkt und bringt die Gäste gegen sich auf, da Holger Fuchs aus kurzer Distanz angeschossen worden war, wobei der neutrale
Beobachter anmerken kann, daß seine Handhaltung vielleicht nicht ganz die natürlichste gewesen ist. Wie auch immer, es folgt das
2:2 und vorher noch die Herausstellung des protestierenden Felix Zachmann. Die Verlängerung gehört dann aber endgültig komplett
den Favoriten, und zunächst führt ein Foulelfmeter, bei dem man schon das Gefühl hat, daß Leonhardt etwas gutmachen müsse, zum 2:3 durch Holger Fuchs. Das Tor, das in der Verlängerung in letzter Minute fällt, bedeutet nicht wieder den
Ausgleich, sondern die Entscheidung, denn es ist Nöttigens Riccardo di Piazza, der den letzten Treffer der Partie erzielt. Ein
glückliches Händchen beweist dabei übrigens Nöttingens Trainer Michael Wittwer, werden doch die Treffer zwei bis vier der
Gäste sämtlich durch eingewechselte Spieler erzielt.
Beim Stadion Waldbronn hat man sich mit der Namensgebung noch die wenigste Mühe gegeben, denn auch wenn die Bezeichnung der
Anlage von Nüchternheit gekennzeichnet ist, darf man sie als solche wohl als gelungen bezeichnen. Neben einer aus
Fußballsicht nicht ganz so willkommenen Laufbahn und einem Rasenplatz hat man hier im Nordosten Waldbronns auf einer
Längsseite eine massive Traverse zu bieten, die zwar nicht überdacht ist, aber sonst wenig zu wünschen läßt, wobei
die hohen Stufen beim guten Wetter des Tages größtenteils sitzend genutzt werden. In einer Ecke befindet sich oberhalb der
Stufen noch das Vereinsheim der Gastgeber, der Rest der Anlage ist aufgrund der Hanglage von natürlichem Graswall umzogen,
an dessen Oberkante es noch ein paar 'Parkbänke' gibt. Sogar eine an den Rasenplätzen vieler Clubs so schmerzlich vermißte
Flutlichtanlage gibt es, dazu kommen im Umfeld des Stadions weitere Sport- und Freizeiteinrichtungen wie eine Eishalle
sowie ein Schwimmbad, Tennisplätze und weitere Fußballfelder. Wenn man eine originellere Bezeichnung für die Anlage suchen
würde, hätten wir von groundhopping.de allerdings spontan einen Vorschlag zu beizusteuern: Stadion mit den drei Auswechselbänken.
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