TSV Forst |
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12.08.2012, Botensteig-Arena, Bezirksliga Unterfranken Ost |
Der 4. Februar 1914 war wohl kein optimales Datum zur Gründung eines Sportvereins - keine fünf
Monate später sollte am 28. Juni in Sarajewo der Thronfolger Österreich-Ungarns ermordet werden,
was als Auslöser des 1. Weltkriegs gilt, der auch in Forst den Vereinssport zum Erliegen brachte.
1920 neugegründet, stellte man von 1933 bis 1945 die Aktivitäten erneut ein, um dann einmal
mehr neugegründet zu werden und 1946 erstmalig eine Fußballabteilung zu erhalten. Aktuell kickt
der TSV Forst in der Bezirksliga Unterfranken, in die man zur Spielzeit 2011/12 aufsteigen konnte
und die nach der Ligenreform im Amateurbereich unterhalb von Bayern- und Landesligen auf Level
sieben der Ligapyramide zu finden ist. Hier trifft man heute auf den TSV Güntersleben, der in
der Bezirksliga schon fast zum Inventar gehört, wenn man einmal davon absieht, daß sich die Gäste
in der Spielzeit 2007/08 für ein Jahr in der Kreisliga wiederfanden, was man aber wie gesagt
sofort wieder korrigieren konnte. Seither kickt der 1905 gegründete TSV, dem sich
nach dem zweiten Weltkrieg der 1928 zunächst eigenständig gegründete Fußballverein
angeschlossen hatte, durchgängig in der Bezirksliga, wo man allerdings vor einer Woche
mit einer 2:4-Heimniederlage gegen den TSV Münnerstadt den Auftakt vergeigt hat, während der
TSV Forst bei der FSG Wiesentheid ein 0:0-Unentschieden schaffte, aber so noch auf sein
erstes Saisontor wartet.
Ein Knaller ist die Partie nicht gerade, die die beiden TSVs am heutigen Tag abliefern, und das
gilt insbesondere auch für den vor der Spielzeit hochgehandelten TSV Forst, der zwar versucht,
das Spiel zu machen, aber über weite Strecken der Partie jeden Zug zum Tor vermissen läßt und
kaum in der Lage ist, das Tor der Gäste ernsthaft in Gefahr zu bringen. Im zweiten Abschnitt
scheint die Partie auf dem Weg zu einem torlosen Remis zu sein - das für die Hausherren, wie
erwähnt, das zweite im zweiten Spiel wäre -, aber nach einer guten Stunde kommt es dann doch noch
anders, und der TSV Güntersleben kommt bei einem Angriff über links zum Führungstreffer aus kurzer
Distanz. Keine Minute später ist das Leder erneut im Kasten der Gastgeber, aber der Treffer findet
bei Schiedsrichterin Vanessa Haber keine Anerkennung, die auf Abseits entscheidet und gerade in dieser Frage mit
ihrem Gespann ein glückliches Händchen beweist. Mehrmals hadern vor allem die Gastgeber mit den
Abseitsentscheidungen der Unparteiischen, die ihre Linie aber konsequent durchzieht und objektiv
betrachtet mit jedem einzelnen Pfiff richtig gelegen haben dürfte, aber selbst wenn da einmal ein
knapper Fehlpfiff dabeigewesen sein sollte, hätten die Hausherren allen Grund, sich eher über ihre
eigene Leistung Gedanken zu machen...
Bis auf die gezwungen moderne Namensgebung gibt es wenig, was man gegen die Botensteig-Arena im
als Stadtteil zu Schonungen gehörenden Forst sagen kann. Schon der Eingangsbereich der Anlage ist
schön gestaltet,und nachdem man die Anlage über die Zugangstreppe betreten hat, findet man zur
linken das Glanzstück derselben vor, denn hier ziert eine Holztribüne die Längsseite, die zwar
"nur" über etwa ein Drittel der Seitenlänge geht, aber sechs überdachte Reihen von Sitzplätzen
zu bieten hat, die in Form von grünen Plastikschalen ohne Lehnen bereitgestellt werden. Insgesamt
ist das ein Bauwerk, wie es für ein Dorf mit gerade einmal etwa 1000 Einwohnern sicherlich nicht
als Standard bezeichnet werden kann. Wer die Tribüne nicht nutzen mag oder sich nicht traut
("Betreten auf eigene Gefahr!"), kann sich noch auf der Gegenseite niederlassen, wo es etwas Graswall
und ein paar darauf untergebrachte Holzbänke gibt, während die Bereiche hinter den Toren nicht für
den Publikumsbetrieb gedacht sind - auf der einen Seite folgt unmittelbar der Fangzaun Richtung
Parkplatz, auf der anderen, oberhalb des auch hier vorhandenen Graswalls, dichter Baumbestand.
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