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Die Raben vom SV Pullach im Isartal ziehen seit dem 6.8.1946 ihre Runden, als der Club von 20 jungen Männern gegründet
wurde und zunächst nur aus einer Fußballabteilung bestand, die von Anfang an ihre Spiele auf dem noch heute
genutzten Gelände an der Gistlstraße austrug. Zu den gelb-schwarzen Vereinsfarben kam man eher zufällig, da
die Hosen aus schwarzem Verdunklungsstoff gefertigt wurden, der noch aus den Kriegszeiten übrig war und für die
Trikots eine gelbe Stoffspende einer lokalen Textilfirma einging. In solchen Höhen wie aktuell konnte man den
SV Pullach allerdings noch nie finden: 1997 wurde der Aufstieg in die Bezirksoberliga als bis dahin größter
Erfolg des Vereins gefeiert, 2008 ging es weiter in die Landesliga, und zur aktuellen Spielzeit ist der SV
Pullach erstmalig in der Bayernliga aktiv, oder genauer gesagt, in deren Südgruppe, da die Liga seit der Einführung
der Regionalliga Bayern zweigeteilt ist. Heute ist der 1. FC Sonthofen aus dem Allgäu angereist, der genau von
dieser Zweiteilung profitierte, da ihm so ein vierter Platz zum Aufstieg aus der Landesliga reichte und der
in der letzten Spielzeit als Aufsteiger auf einem einstelligen Tabellenplatz - dem achten - landete.
Die Hausherren zeigen von Anfang an, daß sie in der neuen Liga angekommen sind und lassen den 1. FC
Sonthofen nie ins Spiel kommen, der den Aufsteiger nach seiner erfolgreichen letzten Spielzeit möglicherweise
auch etwas unterschätzt. In der achten Minute kommen die Allgäuer bei einer guten Chance für Pullach noch
mit dem Schrecken davon, aber nach einer knappen halben Stunde bringt ein Weitschuß von Christoph Meißner
das 1:0, bei dem Gästetorhüter Kilian Stölzle etwas unglücklich wirkt. Mit dem Stand von 1:0 werden die Seiten
gewechselt, aber auch im zweiten Abschnitt ist wenig vom 1. FC Sonthofen zu sehen, bis schließlich
der enteilte Maximilian Schuster mit einer schönen Einzelleistung kurz vor dem Ablauf einer kompletten Stunde
Spielzeit die Führung für Pullach absichert. Auch in der verbleibenden Spielzeit bringt Sonthofen wenig zustande,
und es ist wohl Frust, der den erst kurz vor dem 2:0 eingewechselten Dennis Marquardt dazu verleitet, vier Minuten
vor dem Ende der Partie zum wiederholten Male überhart einzusteigen und sich von Schiedsrichter Thomas Berg
eine gelb-rote Karte abzuholen. Am Ende hat der SV Pullach also einmal mehr Geschichte geschrieben und seinen
ersten Sieg in der Bayernliga errungen, während Sonthofen mit leeren Händen nach Hause fährt und demnächst
konzentrierter - vor allem aber zwingender - zur Sache gehen muß.
Der SV Pullach hat sich zwar seit den 1990er Jahren beständig durch die Ligen nach oben gearbeitet, aber das
Umfeld ist offensichtlich nicht in vergleichbarer Geschwindigkeit mitgewachsen. So stehen zum Beispiel in den
umliegenden Straßen nur wenige Parkplätze zur Verfügung, was allerdings durch das für einen Bayernligisten
sehr schlechte Publikumsinteresse etwas relativiert wird. Auch die Sportanlage an der Gistlstraße selbst ist
angesichts der erreichten Spielklasse der Hausherren kaum mit einem anderen Attribut als auffällig schlicht
zu belegen. Man findet hier einen reinen Fußballplatz mit Naturrasenbelag vor, auf den dichgedrängt Stankett
und Werbebanden folgen und dann nicht mehr allzuviel. Gibt es auf der Längsseite zur Gistlstraße hin noch
ein paar vereinzelte Parkbänke und so einige weniger offene Sitzmöglichkeiten, fehlt derartiges rund um
den Rest des Platzes völlig. Der kann zwar komplett begangen werden, und es gibt einen zweiten Ausgang in
Richtung zur an der Gegenseite verlaufenden Goethestraße, aber Ausbau sucht man überall vergeblich. Eine
Überdachung müßte man sich wohl in Form eines Regenschirms selbst mitbringen, was zumindest angesichts des
zahlenmäßigen Besuchs allerdings auch nicht zu allzugroßen Widersprüchen anderer Zuschauer führen dürfte.
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