SV Grödig |
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20.07.2013, Untersberg-Stadion, Bundesliga |
Wer einen Blick auf die Teams in der Österreichischen Bundesliga wirft und kein absoluter Kenner des
Fußballs in der Alpenrepublik ist, dürfte wohl beim SV Grödig - oder SV Scholz Grödig, wie die in
Österreich fast unvermeidlich mit Sponsorennamen 'bereicherte' exakte Bezeichnung des Clubs lautet -
stutzen. Der am 20. März 1948 in dem unweit von Salzburg gelegenen Städtchen gegründete Club hatte
in den 1970er Jahren einmal ein kleines Hoch und war ein paar Jahre drittklassig, rutschte dann aber
wieder ab und war vor zehn Jahren in der zweituntersten Liga seines Landes aktiv. Mit drei Ligameisterschaften
in Folge kehrte man ab der Spielzeit 2003/04 in die dritte Liga - inzwischen Regionalliga West - zurück, und
diesmal sollte der Höhenflug des Clubs damit nicht vorbei sein, denn 2008 ging es weiter in die Erste Liga,
die faktisch das Unterhaus der Bundesliga bildet. Zur aktuellen Spielzeit konnte sich der SV Grödig schließlich
den Aufstieg in die Bundesliga erspielen, der - obwohl er bereits vorzeitg feststand - die heutigen Gastgeber
selbst überrascht zu haben scheint und
nicht von jedem für ein gutes Zeichen für die Bundesliga gehalten wird.
Wie dem auch sei, beginnt heute beim SV Grödig das Abenteuer Bundesliga,
und als Auftaktgegner hat man einen anderen SV - den aus dem nahegelegenen Ried - zu Gast.
Nachdem der Aufsteiger in der Anfangsphase etwas frech wird und bereits in der ersten Spielminute eine
Kopfballchance hat, bringt der SV Ried das Spiel immer besser unter Kontrolle und beginnt, das Tor der
Gastgeber mehr oder weniger zu belagern, wobei man es aber kaum schafft, die gegnerische Defensive in
Verlegenheit zu bringen. Zwar hat Ried in der 28. Minute bei einem Lattentreffer etwas Pech, aber insgesamt
kommt angesichts des Aufwands viel zu wenig heraus für die Gäste, und zur Halbzeit heißt es 0:0, nachdem
der SV Grödig kurz vor dem Seitenwechsel bei einem Freistoß noch einmal Gästekeeper Thomas Gebauer prüft.
Nach dem Seitenwechsel wirkt der SV Ried etwas zwingender und kommt zu brauchbaren Chancen, doch die größte
Möglichkeit der restlichen Partie ergibt sich für den SV Grödig, der nach 65 Minuten nach einem Foul von
Gebauer einen berechtigten Elfmeter zugesprochen bekommt, den allerdings Grödigs Stefan Nutz hoch über
die Latte ins Fangnetz jagt. Danach gibt es noch ein oder zwei kleinere Möglichkeiten für Ried, aber am
Ende steht mit dem 0:0 ein Resultat, das zu dem Geschehen auf dem Platz paßt, das über weite Strecken
kaum anders als trostlos genannt werden konnte.
Eine Handvoll Fans der SV Grödig haben sich mit zwei Trommeln unterm Dach der Hintertortribüne aufgebaut
und sorgen immer einmal wieder für etwas Unterstützung der Gastgeber, sind allerdings zahlenmäßig den
angereisten aktiven Fans des SV Rieds mehr als deutlich unterlegen - vielleicht im Verhältnis von eins zu
zwanzig. Die sind im anderen Hintertorbereich zu finden, wo man immer wieder mit seinen Schwenkfahnen aktiv
ist und im Laufe der zweiten Hälfte ein Transparent präsentiert, mit dem die Medien gescholten werden, vor
allem aber immer wieder per Gesang sein Team zum Erfolg zu verhelfen sucht. Den Bereich vor sich haben die
Rieder mit diversen Zaunfahnen geschmückt, darunter eins vom FCSG - das für Fan Club Schwarz-Grün
steht - das aufgrund der Abkürzung und des Schriftsatzes, der auch im Vereinszeichen des
FC St. Gallen verwendet wird, leicht zu Verwechslungen führen kann - so hatten auch wir es
zunächst den Schweizern zugeordnet und das später korrigiert.
So überraschend der Aufstieg für den SV Grödig kam, so schnell hat man darauf reagiert und eine halbwegs
passende Infrastruktur zusammengebastelt. Eigentlich verfügt die Anlage nur über eine Tribüne, die auf
der Hauptseite zu finden ist, hier nur einen kleinen Bereich abdeckt und mit hellblauen Sitzschalen augestattet
ist. Dazu kommt aber bereits seit längerem die für eine Stahlrohrkonstruktion recht massive und wie die
Haupttribüne überdachte Konstruktion hinter einem Tor, auf der die Heimfans ihren Platz haben. Der kleinere
Teil der Maßnahmen dürfte gewesen sein, zwei flache nicht überdachte Stahlrohrtribünen hinter das zweite
Tor zu stellen, von denen eine als Gästebereich genutzt wird. Das größere Problem war die Verkehrsanbindung
über eine einspurige Straße aus dem Ortskern, für die man in kürzester Zeit eine Alternative direkt von der
Autobahnabfahrt aus geschafffen hat, so daß man heute mit 2950 Zuschuaern in seinem ersten Bundesligaspiel direkt
einen Zuschauerrekord vermelden kann. Völlig unausgebaut bleibt freilich die Gegenseite, auf der es nur einen
Sprecherturm und eine Hebebühne für eine Kamera gibt und auf die direkt die umliegenden Felder folgen sowie
das beeindruckende Alpenpanorama, in dem man auch den für die Anlage namensgebenden Untersberg ausmachen kann.
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