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AS Prix-lès-Mézières |
maps.google.de wikipedia |
Französischer Fußballverband F.F.F. Football Professionnel Français l'Equipe |
wikipedia Butte Pallaide '91 |
08.01.2012, Stade Petit Bois, Coupe de France |
Beim AS Prix-les-Mézières handelt es sich um einen echten Dorfclub, denn die gleichnamige Heimatgemeinde der heutigen
Gastgeber hat gerade einmal etwa 1500 Einwohner. Von daher ist es sicherlich ein schöner Erfolg, daß der 1948 gegründe
Club zur Spielzeit 2010/11 in der Championnat France Amateurs 2 aufsteigen konnte, auch wenn man als Letzer der
Staffel 2 dieser Liga zur aktuellen Spielzeit in die Division Honneur zurückkehren mußte. Der heutige Tag dürfte dem Club
aus der Region Champagne-Ardenne aber auch als Sechstligist das größte Spiel der Vereinsgeschichte bringen,
denn das Erreichen der neunten
Runde des Coupe de France wurde mit einem großen Los belohnt. Man darf mit dem Hérault SC Montpellier ein
Spitzenteam der ersten Liga - aktuell belegen die Gäste dort den zweiten Platz - begrüßen. Der HSC hat den
französischen Pokal bislang zweimal nach Montpellier holen können (1929 und 1990) und geht bei
fünf Klassen Unterschied
natürlich als haushoher Favorit in das heutige Spiel. Umgekehrt können die Hausherren von daher völlig unbeschwert
in eine Partie gehen, die sie nur gewinnen können, zumal Prix-les-Merzieres schon jetzt deutlich
weiter gekommen ist als bei
der bislang erfolgreichsten Pokalkampagne, die den AS in der Spielzeit 2007/08 bis in die siebte Runde gebracht haben.
Schon in der Anfangsphase wird klar, daß der HSC Montpellier heute mit voller Konzentration zur Sache geht und sich
eine Blamage auf jeden Fall ersparen möchte. Die Gastgeber werden in ihrer eigenen Hälfte eingeschnürt, können sich
aber zunächst einem Tor entgegenstemmen und werden, wenn sie es dann doch einmal über die Mittellinie schaffen, sofort
mit lautstarkem Applaus und Jubel ermutigt, ihre Chance zu suchen. Die gibt es allerdings nicht wirklich, und nach
17 Minuten ist es Rémy Cabella, der den Hoffnungen der Gastgeber einen weitere Dämpfer versetzt und zum 0:1 einschießt.
Cabella kommt noch vor der Halbzeit zu seinem zweiten Treffer und sorgt so dafür, daß zu diesem Zeitpunkt kaum noch Zweifel
am Ausgang der Partie bestehen. Im zweiten Abschnitt läßt es Montpellier etwas ruhiger angehen, während Prix-les-Mézières
jetzt auf eine etwas härtere Spielweise umschwenkt und für diverse Spielunterbrechungen sorgt. Zwölf Minuten sind im
zweiten Abschnitt gespielt, als der Chilene Marco Estrada mit einem Schlenzer von außerhalb des Strafraums für das 0:3 sorgt. Den Schlußpunkt setzt schließlich Olivier Giroud, der zwanzig Minuten vor dem Ende der Partie das 0:4 erzielt,
an deren Ende so ein annähernd standesgemäßes Ergebnis steht. Montpellier ziehlt planmäßig in die Runde der letzten 32
ein, wo man es mit dem Tours FC (Ligue 2) zu tun bekommt.
Die Gastgeber tragen ihre Heimspiele in der Regel im Stade de la Poterie in Prix-les-Mézières aus, das allerdings kaum mehr ist als ein unausgebauter Rasenplatz, bei dem man sich rundherum am Stankett aufbauen kann. Das erschien
dann für ein Spiel wie das heutige doch etwas knapp, so daß man zunächst darüber nachdachte, dafür ins gut 25 km entfernte
Stade Louis Dugauguez des Zweitligisten CS Sedan-Aredennes umzuziehen, hat sich dann aber - wohl zumindest auch wegen der
dort anfallenden Stadionmiete - entschieden, auf (nicht ganz) halber Strecke stehenzubleiben und das Stade Petit Bois im
sieben km entfernten Charleville Mézières zu nutzen, das sich sonst der Siebtligist vom Charleville Olympic FC mit der zweiten
Mannschaft von Sedan (CFA2) teilt. Die Anlage erweist sich als echtes Schmuckstück, kann sie doch mit zwei herrlich angegammelten
Tribünen glänzen, mit denen jeweils eine Längsseite bebaut ist. Da beide Tribünen ziemlich lückenlos besetzt sind, verteilt sich
der Rest des Publikums um die Absperrung zum Spielfeld hin, die in Form eines übermanngroßen Zaunes vorhanden ist. Auf einer
Hintertorseite sind hinter diesem Zaun auch die Anhänger aus Montpellier zu finden - ein kleines Häufchen von vielleicht 20 Leuten
hat den 950 km weiten Weg auf sich genommen, um das heutige Spiel zu besuchen und wird von etwas genausovielen Ordnern
beäugt, die sich an eben diesem Zaun aufgebaut haben - nur halt vom Innenraum der Anlage her.
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