Portadown FC
vs.
Glenavon FC 2:2

Der Portadown Football Club wurde 1924 gegründet, und es sollte fast 70 Jahre dauern, bis der Club 1990 erstmalig die Meisterschaft in Nordirland erringen konnte. Im Jahr darauf gelang dem Club sogar das Double, und es sollten insgesamt drei weitere Meisterschaften sowie zwei Pokalsiege folgen - zuletzt holte man 2005 den Cup. 2008 verpaßte man die Teilnahme an der umgestalteten Eliteliga IFA Premership aus formalen Gründen - der Lizenzantrag war zu spät gestellt worden - und so mußte Portadown ein Jahr als Zweitligist verbringen, das man als Meister und Aufsteiger abschloß. Heute geht es im sogenannten Mid-Ulster-Derby gegen den Glenovan FC, wobei die Gäste sieben Punkte vor Portadown hoffen können, noch den sechsten Platz und somit die Meisterrunde erreichen zu können, den momentan Lisburn Distillery mit weiteren zwei Zählern mehr belegt. Portadown benötigt allerdings auch dringend Punkte, denn sonst könnte man erstmalig zum sportlichen Absteiger werden, denn man hat nur einen Punkt Vorsprung vor dem Relegationsplatz, und auch die sechs Zähler auf Schlußlicht Donegal Celtic sind alles andere als ein sicheres Polster...

In der ersten Hälfte der Partie sind die Gäste das eindeutig dominierende Team und kommt schnell zu ersten Torchancen. Um in Führung zu gehen, benötigt Glenovan dann freilich eine Tiefschlafphase in der Defensive der Gastgeber, die einen Freistoß passieren läßt, so daß Mark Haughey am langen Pfosten freistehend nur noch einzuschieben braucht. Glenavon bleibt am Drücker, und kurz vor der Pause dürfte man bei Portadown sehr zufrieden sein, nicht mit einem höheren Rückstand die Seiten wechseln zu müssen, aber es kommt noch besser für die Gastgeber, als ein Schuß von Wes Boyle von außerhalb des Strafraums im Tor von Glenavon landet, wobei Gästetorhüter Andrew Plummer ein sehr schlechtes Bild abgibt. Der zweite Abschnitt bringt eine völlig gewandelte Partie, denn jetzt ist Portadown am Drücker und stürzt die Gäste von einer Verlegenheit in die nächste, und in der 69. Minute ist es erneut Boyle, der das 2:1 erzielt - diesmal profitiert er von einem Abpraller in der Gästeabwehr und wuchtet das Leder aus dem Strafraum ins Netz. Damit scheint das Spiel gelaufen, aber die zweite Halbzeit soll das exakte Ebenbild der ersten mit vertauschten Rollen werden, und es ist Gary Hamilton, der kurz vor Schluß für den Ausgleich zum 2:2 sorgt, so daß ein Remis am Ende steht, bei dem beide Clubs der von ihnen dominierten Halbzeit nachtrauern dürften.

Das heutige Derby wird von einer für die Verhältnisse des nordirischen Fußball sehr beachtlichen Kulisse verfolgt, wobei etwa zwei Drittel der Zuschauer auf der Seite von Portadown stehen, und der Rest die Hintertortribüne, die den Gästen vorbehalten bleibt, gut - wenn auch nicht ganz - füllt. Beide Seiten feuern ihr Team immer wieder per Sprechchor an, wobei die Gästefans auch ein paar Fahnen an der Spielfeldbegrenzung befestigt haben, was die Heimfans mangels Begrenzung in ihrem Bereich nicht können. Die Tore beider Clubs werden natürlich entsprechend begeistert gefeiert, und in der zweiten Hälfte kommmt es aus unerfindlichen Gründen zu einer kleinen Auseinandersetzung zwischen ein paar Heimfans - nach dem Spiel werden zunächst die Glenavon-Fans aus dem Stadion gelassen, und die Heimfans müssen noch warten, bis auch sie den Ort des Geschehens verlassen dürfen.

Der Shamrock Park des Portadown FC verfügt auf drei Seiten über Ausbau - nur ein Hintertorbereich ist völlig frei davon. Optisches Schmuckstück ist sicherlich die Haupttribüne mit ihrem Giebeldach, aber ihre Tage sind gezählt, und sie wird bereits nicht mehr genutzt. So werden die Heimfans auf der modernen Gegenseite untergebracht, wo die nach einem Sponsor MET Steel Stand genannte 2008 eröffnete Gegentribüne zu finden ist, die auch als Vorbild für das gilt, was als neue Haupttribüne errichtet werden soll. Die Bestuhlung ist komplett in den Vereinsfarben rot und weiß gehalten und ergibt auf der Gegenseite zweimal die Aufschrift MET sowie auf der Hintertortribüne, die heute komplett den Gästen vorbehalten bleibt, die Clubinitialen PFC. Noch nach dem Tribünenbau wurde übrigens das Flutlicht des Shamrock Parks erneuert, was somit 2009 die aktuell letzte Maßnahme ist, die hier vorgenommen wurde - geplant ist neben dem Neubau auf der Hauptseite auch noch einen Trainingsplatz zu errichten, der in der offenen Hintertorseite untergebracht werden soll.