SpVg. 19 Olpe |
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09.10.2013, Kreuzberg-Stadion Nebenplatz, Verbandspokal Westfalen |
Die SpVg. 19 Olpe wurde am 15.5.1919 gegründet und spielte ab 1951 in der Landesliga Westfalen, nominell
also der gleichen Spielklasse wie heute, nur mit dem Unterschied, daß die Landesliga damals hinter
Oberliga und 2. Liga die dritthöchste Spielklasse war - inzwischen handelt es sich nur noch um das
siebte Level der deutschen Fußballpyramide. Ende der 70er Jahre wagte man einen erneuten Angriff auf
den höherklassigen Amateurfußball. Nach dem Aufstieg in die Landesliga 1977 gelang damals der direkte
Durchmarsch in die zu dieser Zeit drittklassige Verbandsliga, in die man nach Jahrzehnten finanzieller
Probleme 2008 noch einmal zurückkehren konnte - diesmal dauerte die Verbandsligazugehörigkeit vier
Jahre, so daß man jetzt wieder in der zweiten Spielzeit Landesligist ist und als solcher am heutigen
Spieltag die Sportfreunde Siegen zum Pokalspiel auf Verbandsebene empfängt. Die Gäste haben ihre erfolgreichste
Zeit auch lange hinter sich, in der man sich einen Meistertitel - allerdings "nur" den des Deutschen Amateuermeisters 1955 -
erkämpfte und noch in jüngerer Zeit, nämlich 2005/06, in der 2. Liga spielte. Es folgte der sportliche und
wirtschaftliche Absturz inklusive Insolvenz, den man inzwischen in der Regionalliga unterbrechen konnte,
so daß die Sportfreunde immer noch drei Spielklassen über Olpe zu finden sind und heute eigentlich vor
einem problemlosen Sieg stehen sollten.
In der Anfangsphase agieren die Hausherren durchaus immer einmal wieder frech und suchen ihre Chance gegen
die wie erwartet feldüberlegenen Gäste. So richtige Torchancen kommen dabei aber doch nicht heraus, nur
ein Schuß aus aussichtslos knappem Winkel in der 4. Minute und eine Szene in der 12. Minute, in der
Siegens Toni Tipuric formal einen Kopfball von Olpes Oliver Ziegler von der Linie retten muß, davor
allerdings fast noch Zeit hätte, sich die Schuhe zuzubinden, da Ziegler keinen Druck auf den Ball
bekommen hat. Stattdessen zeigen die Siegener bei ihrem ersten eigenen ernsthaften Vorstoß, wie es geht
und erzielen durch Andre Dej den Führungstreffer. Bis zur Halbzeitpause geben sich die Gäste damit
zufrieden, das Geschehen zu kontrollieren, danach drehen sie gegen den auch konditionell nachlassenden
Landesligisten noch einmal auf und erhöhen schließlich bis zum Abpfiff von Schiedsrichter Marcel Skorupa auf
ein halbwegs standesgerechtes 0:5, wobei Dej beim zweiten Treffer wieder trifft und das dritte Tor
vorbereitet und sich so als Vater des Sieges sehen kann. Etwas kurios fällt Treffer Nummer fünf, bei
dem Siegen einen Elfmeter verschießt und der Olper Jan Prothmann beim Klärungsversuch ins eigene Tor
trifft.
Die SpVg. 19 Olpe trägt ihre Heimspiele in der Regel im Kreuzberg-Stadion aus, wo man auf einem Naturrasenplatz kickt, der von unüberdachten Stufen umgeben ist. Damit hat das Stadion zwar eine deutlich höhere
Zuschauerkapazität als der heute genutzte Kunstrasenplatz, aber ob es damit über den besseren Ausbau
verfügt, ist wohl Geschmackssache. Immerhin gibt es am Kunstrasennebenplatz eine überdachte Stehtribüne, die
über eine komplette Längsseite verläuft, und auch auf der Gegenseite hat man aufgrund von Graswällen die
Chance, das Spiel aus erhöhter Perspektive zu verfolgen. Auf beides verzichten die wenigen aktiven
Siegener Anhänger, deren Aktivität sich allerdings über weite Strecken der Partie darauf beschränkt,
hinter ein paar aufgehängten Zaunfahnen herumzustehen, so daß man sich nicht allzusehr vom mehrheitlichen
Publikum unterscheidet, das größtenteils ebenfalls auf der Seite der Gäste steht. Der Kunstrasenplatz der
Anlage ist übrigens ziemlich in die Jahre gekommen und ein Vertreter der aussterbenden Sorte seiner Art, die
mit Unmengen von Sand bedeckt werden muß - ein bißchen sieht es aus, als hätte man in Olpe in Vorgriff auf
die anstehende kalte Jahreseit schon einmal eine Schneelandschaft auf dem Platz modelliert...
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