NK Mura vs. NK Maribor 2:1
NK Mura

NK Mura
vs.
NK Maribor 2:1

NK Maribor







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Viole Maribor

Letztes Spiel: HNK Orašje vs. Široki Brijeg 30.05.2004, Fasanerija, SI Mobile League
Nächstes Spiel:  SpVgg Neckarelz vs. SV Dielbach

Ticket
5500 Zuschauer

Im Auswärtsspiel beim NK Mura geht es am heutigen Tag für den NK Maribor - der sponsorenbedingt zur Zeit unter dem Namen der Fasanerija - Eingang Biermarke Pivorvarna Laško an den Start geht - um nicht weniger als die slowenische Meisterschaft und darunter gilt nichts in der ostslowenischen Großstadt, hat das Team doch den Titel in jedem der letzten sechs Jahre nach Maribor geholt, wobei sich die Serie von Titeln als deutlich dauerhafter als die Teambezeichnung erwiesen hat, geschah das doch neben dem jetzigen unter Namen wie "NK Branik" und "NK Teatanic". Damit hat die Mannschaft aus der Stadt, die auch auf den deutschen Namen Marburg hört, eine völlig neue Rolle übernommen, denn in der früheren ersten Jugoslawischen Liga konnte man sich überhaupt nur vier Jahre lang - von 1968 bis 1972 - halten. Die Gastgeber aus dem noch weiter östlich gelegenen Murska Sobota sind dort nie aufgetaucht, spielen aber im slowenischen Fußball durchaus einen Rolle, immerhin konnte man 1995 den Pokal holen, am damals noch ausgespielten Europapokal der Pokalsieger teilnehmen und sich in den Jahren 1994 und 96 für den UEFA-Cup qualifizieren. In der laufenden Spielzeit erreichte der NK Mura die Meisterrunde, in der man jedoch auf dem letzten Platz steht und hat als letztes Saisonziel, dem ungeliebten Lokalrivalen aus Maribor am letzten Spieltag von der Tabellenspitze zu schießen.

In der ersten Hälfte ist die Partie recht ausgeglichen, wobei die besseren Chancen eher auf der Seite der Hausherren liegen, so Fasanerija - zusammengebaute Tribüne Hintertor daß es als durchaus etwas glücklich gelten kann, daß der NK Maribor in der Nachspielzeit der ersten Hälfte mit 1:0 in Führung geht und zum Entzücken seiner Anhänger auf dem besten Wege zu sein scheint, sich den achten Titel nacheinander zu sichern. In der 34. Minute hatten die Kicker in Lila und Gelb noch eben diese Führung verpaßt, als die Gäste einen sehr schmeichelhaften Foulelfmeter verschossen haben und überhaupt kann man sich des Eindruckes nicht ganz erwehren, daß der Serienmeister über einen gewissen Bonus beim Schiedsrichter verfügt, so daß in kritischen Situationen meist für Maribor entschieden wird. Konträr dazu verläuft die zweite Hälfte, in der nur noch der NK Mura spielt, und auch der Eindruck einer Bevorzugung der Gäste verfliegt, verlieren die doch in einer durchaus auch umstrittenen Szene nach einer guten Stunde Spielzeit einen Spieler durch Feldverweis (Notbremse), was wohl die Wende einleitet. Acht Minuten später kommen die Hausherren zum hochverdienten Ausgleich. Damit steht der NK Maribor unter Zugzwang und die Gäste versuchen, auch in Unterzahl einen Sturmlauf hinzulegen, lassen dabei aber immer wieder haarsträubende Konter seitens Mura zu. Nachdem sich der NK Mura bei diesen Kontern mehrmals eher selbst im Weg steht, als daß dies für die Abwehr der Gäste gelten würde, fällt dann in der letzten Spielminute doch noch der Siegtreffer für die Hausherren. Mit drei zu eins durchgebrochen macht man es jetzt ganz lässig und spielt sich den Ball so lange quer, bis der völlig freigespielte Radosavljevic mit dem Leder über die Linie laufen kann. Maribor verpaßt so am Ende nicht nur den Titel, sondern auch noch den zweiten Platz, der zur UEFA-Cup-Teilnahme berechtigt hätte, denn beide Konkurrenten gewinnen ihre jeweiligen Heimspiele. Meister wird am Ende zum zweiten Mal nach 1996 HIT Gorica, zweiter wird Olimpija Ljubljana und erst auf dem dritten Platz der Abschlußtabelle folgt der NK Maribor.

Im gut gefüllten Stadion Fasanerija herrscht während der ganzen Partie eine hervorragende Stimmung, wobei beide Fangruppen ihr Fasanerija - zusammengebaute Tribüne Seite Team durchgängig unterstützen. Für die Anhänger von Maribor geht es ja auch noch um den Titel, für die Fans aus Murska Sobota scheint es eine hinreichende Motivation zu sein, einen weiteren Titel für die als Lokalrivalen verstandenen Gäste zu verhindern. Nach einem Intro, bei dem die Gäste Rauch in den Vereinsfarben Lila und Gelb in die Luft steigen lassen und den NK-Mura-Fans auf der Hintertoribüne eine kleine Panne unterläuft - man kann die Blockfahne nicht entfalten, weil sie in der Mitte einmal verdreht ist - konzentrieren sich beide Seiten ganz darauf, ihr Team nach vorne zu schreien. Dabei stellt sich heraus, daß die Maribor-Fans nicht nur im Gästeblock zu finden sind, der auf der nur mit Stufen ausgebauten Gegenseite untergebracht ist, sondern, daß es im restlichen Stadion mit Ausnahme des Mura-Fanblocks hinter einem Tor weitere kleine Kolonien von Maribor-Supportern gibt, die ihr Team anfeuern. Probleme zwischen den Fans der beiden Teams gibt es hier nicht, während die Anhänger in den eigentlichen Fanblöcken nicht den Eindruck machen, nur auf friedlichen Umgang miteinander aus zu sein. Auf Maribor-Seite gibt es übrigens nach dem Treffer zum 0:1 eine weitere Rauch-Aktion - wiederum in den Vereinsfarben - während die Heimfans allerdings außerhalb des eigentlichen Fanblocks ihren Ausgleichstreffer mit ein paar roten Bengalischen Feuern begehen. Überhaupt gehen die Mura-Anhänger nach dem Ausgleichstreffer mit jeder Szene euphorisch mit und freuen sich nach dem Siegtor für die Schwarz-Weißen, als hätten sie gerade den Titel errungen. Auf Maribor-Seite dagegen nimmt man den Verlust des Titels erstaunlich gelassen hin und feiert nach Abpfiff seine Mannschaft, die in den Block kommt, um sich zu bedanken - Probleme scheint es nach dem Abpfiff keine zu geben. Nicht unerwähnt bleiben kann allerdings, daß Keltenkreuze zu den Utensilien der Gästefans gehören - man kann wohl kaum davon ausgehen, daß die in Slowenien nicht wie allgemeinhin politisch rechtsextrem besetzt sind - und sogar eine rot-weiße Fahne mit Keltenkreuz am Zaun aufgehängt wird, die sich ja schon alleine von der Farbgebung her von den lila-gelben Vereinsfarben der Mannschaft abhebt.

Das "Mestni Stadion Fazanerija" - so heißt die Anlage nach einem Schild über dem Eingang genau - verfügt über zwei Fasanerija - Freistehende Hintertortribüne Tribünen, deren eine den Bereich hinter einem Tor abdeckt und dann abgerundet durch den Eckbereich verläuft und noch über die Hälfte einer Längsseite geht, während die andere hinter dem Tor gegenüber zu finden ist. Die Gegenseite ist mit einem kleinen Haus versehen, dessen Dach die Bezeichnung "Tondach" trägt und das etwa eine Hälfte der Seite abdeckt, und auf der anderen Hälfte gibt es ein paar im Gegensatz zum Rest der Anlage nicht überdachte Stufen, die den Gästebereich bilden. Die beiden zusammengebauten Tribünen verfügen zum Großteil über Sitze in blockweise unterschiedlichen Farben - Grün, Blau, Orange und Rot -, im zentralen Block des Seitenbereiches findet sich ein Muster aus schwarz-weißen Sitzen und schwarz-weiß gestreift ist auch der ausziehbare Spielertunnel, der in diesen Bereich integriert ist. Die Hintertortribüne verfügt im der Mitte über Sitze in Schwarz und Grau, die den Schriftzug “NK MURA” ergeben und Einsprengsel aus ein paar weißen Sitzen enthalten, die wohl, da das keinem System zu folgen scheint, einfach Ersatz für kaputte Sitze der richtigen Farbe sind. Rechts davon ist ein Block ohne Sitzschalen, wo sich der Heimblock als überdachter Stehplatzbereich findet, auf der anderen Seite ist noch ein - in Rot gehaltener - Sitzplatzblock. Die gedeckten Bereiche - also alle Tribünen bis auf die Stufen auf der Gegenseite - haben eine Überdachung aus zahlreichen runden Bögen, die optisch durchaus ansprechend ist. Das gilt auch für die Anlage in ihrer Gesamtheit, wobei allerdings nicht so ganz klar ist, warum die neue Seitentribüne einen sehr großen Abstand zum Spielfeld hat, obwohl es sich um ein reines Fußballstadion handelt. Allerdings liegt die Vermutung wohl sehr nahe, daß ein weiterer Ausbau der Anlage geplant ist, in deren Verlauf eine Verschiebung des Feldes in dieser Richtung erfolgen wird. Vielleicht wird dann ja auch ein Flutlicht installiert, so was gibt es nämlich bislang nicht. Ein Anzeigetafel ist dagegen vorhanden - allerdings in denkbar einfacher Form mit einer Analoguhr und zwei Ziffern für den Spielstand - mit einem davor installierten Gitter gegen verirrte Schüsse geschützt.

Fasanerija - Intro Mura leicht verdreht
Fasanerija - Intro Maribor
Fasanerija - Stimmung Maribor
Fasanerija - Stimmung Mura... wir haben auch ein Pyro!

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