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FSV 63 Luckenwalde |
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13.08.2011, Werner-Seelenbinder-Stadion, Oberliga Nordost-Süd |
Der FSV 63 Luckenwalde entstand 1963 aus der Fusion von Motor Luckenwalde und Fortschritt Luckenwalde, die ihrerseits
auf die 1906 gegründeten BV 06 Luckenwalde und Luckenwalder TS hervorgingen. Der BV 06 hatte vor dem zweiten Weltkrieg zweimal im Berliner Pokalfinale gegen Hertha BSC gestanden (1924 und 1928), es sogar für ein Jahr
in die höchste deutsche Liga geschafft - 1933/34 in die Gauliga Berlin-Brandenburg. Der TS kickte bis zu dem
Verbot durch die Nationalsozialisten im Arbeiter Turn- und Sportbund, wo man 1931 bis ins Halbfinale der
nationalen Meisterschaft vorstieß und an Lorbeer 06 Hamburg scheiterte. In der jüngeren Vergangenheit ist der Aufstieg in die Verbandsliga Brandenburg von 2000 zu nennen sowie der weitere Aufstieg in die Oberliga Nordost-Süd von 2009, der man mit einem vierten und einem sechsten Platz zwei einstellige Plazierungen in der Abschlußtabelle der fünften Liga folgen ließ. Nach einem 0:5 gegen Budissa Bautzen im ersten Heimspiel steht man beim FSV schon etwas unter Druck, es heute gegen seinen Namensvetter aus Zwickau besser zu machen, der seinerseits mit einem 4:1 über Wacker Gotha gut aus den Startlöchern gekommen ist und kaum gewillt sein wird, in Luckenwalde Aufbauhilfe zu betreiben.
Schon in der neunten Spielminute kann sich Luckenwalde bei Torhüter Carsten Busch bedanken, daß man nicht schon wieder im
Rückstand liegt, denn der rettet, als Zwickaus Davy Frick völlig frei vor ihm auftaucht, zehn Minuten später
behält der Goalie in einer ähnlichen Situation erneut die Oberhand. Gerade als die Gastgeber etwas besser ins Spiel
zu kommen scheinen und selbst erste Chancen haben, heißt es dann doch 0:1, und das etwas unglücklich, denn es ist ein
Preßball zwischen Zwickaus Jörg Laskowski und Luckenwaldes Florian Bitzka, der den Ball unkontrolliert ins Tor springen läßt. Kurz darauf kommt es zur bis dahin größten Chance für die Hausherren, als sich Zwickaus Denny
Kalisch ebenfalls auszeichnen und gegen den völlig freien Christian Hanne klären kann. Aber auch die Gäste vergeben noch eine große Chancen, bei der Torsten Ziegener das Leder an Busch, aber auch am Tor vorbeischiebt, bevor
es eben dieser Ziegner ist, der es mit dem Halbzeitpfiff per Elfmeter besser macht und auf 0:2 erhöht. In der zweiten
Hälfte präsentiert sich Zwickau klar überlegen, und Trehkopf erhöht in der 55. Minute nach einem Eckball auf 0:3. Ein paar Nachlässigkeiten in der Abwehr bleiben ohne Folge für die Gäste, zehn Minuten vor dem Abpfiff legt man noch das 4:0 durch den eingewechselten Luge nach. Mit sechs Punkten und 8:1 Toren kann man sich in Zwickau über den Saisonstart nicht beklagen, während Luckenwalde ohne Punkt und Tor, aber mit neun Gegentreffern bedauernswert dasteht,
was umso mehr gilt, da man eben mit zwei Heimspielen in die Saison gestartet ist.
Das Werner-Seelbenbinder-Stadion liegt zwar an der Straße des Friedens, aber so ganz traut man diesem Frieden nicht
am heutigen Tag. So ist man mit einem großen Aufgebot an Ordnern und Polizei vor Ort, das dafür sorgen soll, daß die
anreisenden Zwickauer Fans - denen halt ein nicht immer pazifistischer Ruf vorauseilt - unfallfrei ins und aus dem
Stadion gebracht werden. Der Stadionsprecher dagegen ist eher auf freundliche Kontaktaufnahme aus und bezieht die Gästefans in seine Anmoderation mit ein ("Seid Ihr bereit für eine Auswärtsniederlage?" "Nein!"). Insgesamt sorgen
die vielleicht 150 mitgereisten Gästefans, die ihren Bereich mit Zaunfahnen geschmückt haben, aber weder Schwenkfahnen noch Doppelhalter mit sich führen, was auf ein Verbot solcher Utensilien durch Luckenwalde hindeuten könnte, während
des Spiels immer wieder mit Sprechchören für Support. Eine Handvoll schwarzgekleideter Gestalten - zum Teil mit Luckenwalde-Union oder Luckenwalde-Hansa-Rostock-Artikeln - unterstützt dagegen die Hausherren , wobei es durchaus zu der
einen oder anderen Pöbelei zwischen den Fangruppen kommt, man aber schon aufgrund der zahlenmäßigen Verhältnisse zumindest auf Seiten der Hausherren kaum ernsthaft auf eine Konfrontation aus sein dürfte.
Viele sind mit der Bezeichnung "Schmuckkästchen" schnell bei der Hand, aber beim Werner-Seelenbinder-Stadion
in Luckenwalde könnte man einer solchen Etikettierung kaum widersprechen, denn man hat sich wirklich eine sehr
ansehnliche Anlage in den Südosten der Stadt gebaut, vor allem wenn man nicht nur den Hauptplatz betrachtet, sondern
auch noch die beiden Nebenplätze - einer mit Rasen- und einer mit Kunstrasenbelag, die über eigenen Ausbau in Form
von Traversen sowie wie das Stadion selbst über eine Flutlichtanlage verfügen. Der Hauptplatz ist ebenfalls mit
einer Rasenfläche zu sehen, die sich zumindest zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison in hervorragendem Zustand präsentiert und rundum mit ein paar Traversen ausgebaut, wobei die mit zwei Stufen etwas kurz gekommenen Gegenseite
als Gästebereich genutzt wird. Schmuckstück des 2005 komplett sanierten Stadions ist allerdings sicherlich die
Hauptseite, auf der die vier vorhandenen Stufen im mittleren Drittel von einer schmucken überdachten Tribüne geteilt
wird, auf der fünf Reihen Schalensitze Platz für 350 Menschen bieten. Zur Eröffnung des Stadions hat übrigens Hansa Rostock vorbeigeschaut und am 14.7.2007 in einem Freunschaftsspiel vor 2700 Zuschauern mit 10:0 gegen den FSV Luckenwalde gewonnen.
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