|
FC Bayern München |
Bayern-Page Ruhrpott Bazis FCB-News |
DFB Die Bundesliga kicker.de |
Bayer04Fans.com Ultras Leverkusen LEV Rheinland Fanarena.de |
28.07.2004, Lohrheidestadion, Ligapokal Halbfinale |
Über den sportlichen Wert des Ligapokals kann man streiten, Fakt ist aber, daß der FC Bayern München den Wettbewerb
zumindest in der Anfangsphase wichtiger genommen hat als der Großteil der Konkurrenz. 1997 führte man beim DFB diesen
Wettbewerb ein und ersetzte damit das alte Superpokalendspiel zwischen Meister und Pokalsieger, danach hieß der Sieger viermal in Folge FC Bayern. Seither warten die Münchener freilich auf den fünften Erfolg und im Halbfinale dieses Jahres muß man
Bayer Leverkusen aus dem Weg räumen, um in der kommenden Woche in Mainz diesen Titel gewinnen zu können. Für Bayer wäre es der erste Erfolg in diesem Wettbewerb, den neben Bayern nur Hertha (2x) und der HSV gewinnen konnte. Im Gegensatz zu den meisten anderen Wettbewerben vertritt im Ligapokal übrigens nicht der Finalverlierer den Pokalsieger, wenn der sowieso im Wettbewerb steht, so daß nicht Alemannia Aachen, sondern Hansa Rostock im Wettbewerb stand, da eine weitere Randbedingung sagt, daß man nicht gleichzeitig Ligapokal und UI-Cup spielen darf.
Nach fünf Minuten steht es 1:0 für den FC Bayern, nachdem Ze Roberto mustergültig freigespielt wird, Torhüter Butt umkurvt und aus
spitzem Winkel vollstreckt, wobei die Abwehr der Leverkusener alles andere als sicher aussieht. Damit ist die Partie faktisch bereits entschieden, denn Bayer schafft es nie, das Spiel zu prägen, so daß sich der Vizemeister damit begnügen kann, die Partie laufen zu lassen, ohne sich allzu groß zu engagieren. Als die Werks-Elf im zweiten Abschnitt etwas übermütiger wird - ohne zu zwingenden Chancen zu kommen - drehen die in heute in Gold gewandeten Bayern noch mal kurz auf und kommen fast mühelos zu den Treffern drei und vier durch Ballack und Frings, wobei sich wieder die Abwehr von Leverkusen kein besonders gutes Zeugnis ausstellt, was mindestens bei einem Treffer auch für den Torhüter gilt, der einen Ball nach vorne abspringen läßt und das Leder zum Dank ins Netz bekommt. Nach diesem Treffer stellen endgültig beide Teams die Arbeit ein und so vergehen die verbleibenden 17 Minuten recht zäh, bis der in vielen Details unsichere Schiedsrichter Meyer abpfeift. Der FC Bayern steht also im Endspiel des Ligapokals, sein Gegner wird am morgigen Donnerstag in der Partie zwischen Werder Bremen und dem VfB Stuttgart in Meppen ermittelt. Der Stellenwert, den man dem Wettbewerb auch beim Veranstalter - dem DFB einräumt - ist wohl auch daran zu erkennen, daß 24 Stunden nach dem Ende des Spiels nicht mal das Ergebnis auf der Website des Verbands zu finden ist.
Zahlenmäßig sind die Fans des Rekordmeisters weit in der Überzahl, die die Heimkurve der SG Wattenscheid 09 bevölkern, dessen Fans - soweit heute gekommen - wohl
angesichts des Abstiegs ihrer Mannschaft in die Oberliga wohl zum letzten Mal für lange Zeit eine derartige Kulisse im Stadion zu sehen bekommen. Bezogen auf den Support sieht es dann aber anders aus, schon beim Intro lassen sich die Bayern-Anhänger ausstechen, die nur zwei oder drei Schwenkfahnen dabei haben, während der Anhang aus Leverkusen mehrere Doppelhalter und einige Fahnen mitführt, was auch kein unbeschreibliches Bild ausmacht, aber eben reicht, um heute zu dominieren. Danach melden sich die Anhänger in der Heimkurve nur sporadisch zu Wort und lassen mal ein "Hier regiert der FCB!" oder "Ihr werdet nie Deutscher Meister!" hören. Der Anhang von Bayer dagegen betätigt sich durchgängig singend, bis man dann nach dem Doppelschlag zum 0:3 ein wenig die Lust verliert. Einmal bringt man sogar einen Wechselgesang zwischen den beiden Gästeblöcken zustande, obwohl der eine nicht allzu gut besetzt ist. Über weite Strecken beschäftigt man sich mit dem ARD-Reporter Waldemar Hartmann, der fast das ganze Spiel über am Tor vor dem LEV-Block rumlungert und da Ständchen auf "Waldi, wink doch mal!", "Waldi für Deutschland, Klinsmann raus!" oder einfach nur auf "Weißbier-Weißbier-Waldemar" bekommt. Zwischendurch gibt es aber dann auch immer wieder ernsthaften Support für Bayer, auch wenn die Spieler daraus keine besondern Schlüsse zu ziehen scheinen.
Das Lohrheidestadion hat sich im letzten Jahr nicht groß geändert, so daß es eine recycelte Beschreibung tut: (Vor ein paar Jahren
wurden) die Leichtathletik-Anlagen (der Anlage) für eine Deutsche Meisterschaft erneuert, was gleichzeitig dazu führte, daß ein paar Blindgänger aus dem 2. Weltkrieg entdeckt und entschärft und eine neue Tribüne errichtet wurde. Hier nimmt man auf Bänken Platz, während man auf der älteren Haupttribüne, die von den SGWlern immer noch gerne als neue Tribüne bezeichnet wird, auf grünen Schalensitzen sitzt. Alle diese Sitzplätze sind überdacht, in den Kurven sucht man jedoch vergeblich nach Schutz vor dem Wetter. Auf beiden Seiten gibt es hier Stehplätze in Form von Betonstufen, wobei auf der Gästeseite zwei jeweils voneinander getrennt stehende Blöcke installiert sind - heute werden beide, sonst meist nur die ganz freistehende als Gästebereich genutzt. Eine Anzeigetafel gibt es nicht in der Lohrheide, wie der Ground meist abkürzend genannt wird, dafür aber eine Flutlichtanlage, (...) die mit klassischen Masten daherkommt, die Strahler an Fliegenklatschen tragen.
|