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SC Kapellen-Erft |
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29.09.2004, Erft-Stadion, Verbandspokal Niederrhein |
Der SC Kapellen-Erft ist in der laufenden Saison in die Verbandsliga aufgestiegen und sieht es als seine
wichtigste Aufgabe der Spielzeit an, dafür zu sorgen, daß die erste Beteiligung des Teams an dieser Spielklasse
in der Vereinsgeschichte nicht mit dem sofortigen Wiederabstieg endet. Als viertletzter der aktuellen Ligatabelle
ist man zwar im Tabellenkeller zu finden, spielt aber duchaus mit und so bleibt auch ein wenig Energie für die
Kür in Form des Verbandspokals Niederrhein, in dem man heute mit einem Sieg über die favorisierten Amateure von
Borussia Mönchengladbach das Viertelfinale erreichen könnte. Die Aussichten der Grevenbroicher Stadtteil-Kicker
sind allerdings nicht allzu rosig, denn die Fohlen-Fohlen sind in der Oberliga unter den Spitzenteams und auch,
wenn heute einige Spieler des VfL geschont werden sollen, spricht der Klassenunterschied deutlich für die Gäste.
In der ersten halben Stunde plätschert die Partie dahin, wobei zwar zu erkennen ist, daß beide Teams den Weg nach
vorne suchen, Torchancen jedoch Mangelware bleiben. Eine kleinere Chance hat es bis dahin für beide Teams gegeben,
und nach einer halben Stunde sind es dann die Hausherren, die ihre nächste Gelegenheit nutzen. Viel zu viel Raum
läßt ihnen die Abwehr der Gäste, so daß man recht unbedrängt einen Diagonalpaß spielen kann, den zu vollenden keine
große Kunst mehr ist (was in solchen Situationen bekanntlich dennoch oft genug nicht glückt), so daß es 1:0 für die
Hausherren heißt. Die Gladbacher antworten mit einem etwas stärkeren Offensivdrang, bleiben aber blaß und der Torhüter
des SCK sorgt dafür, daß auch die wenigen Chancen, die bei den Angriffsbemühungen der Gäste herauskommen, ohne Folgen
für die Gastgeber bleiben. In der 60. Minute kommt es dann zur Vorentscheidung, als ein Kopfball zum 2:0 führt und danach
verläßt der SC Kapellen seinen 30-Minuten-Takt beim Toreschießen und sorgt bereits sieben Minuten später für einen
weiteren Treffer, der alle Zweifel am Weiterkommen des Außenseiters beseitigt. Am Ende stehen die Hausherren mit einem vor
allem in der Höhe überraschenden Sieg da, von dem sie sich auch Schwung für den Ligaalltag erhoffen, in dem man am kommenden
Sonntag den früheren Oberligisten Germania Ratingen im Erftstadion erwartet.
Trotz der recht frühen Anstoßzeit von 17:30 Uhr haben sich gut 500 Zuschauer eingefunden, um dieses Pokalspiel zu verfolgen.
Ein durchaus nennenswerter Anteil gehört zu den Gästen aus Gladbach und hat sich auf der Gegenseite niedergelassen, die man
bei dieser Gelegenheit mit zahlreichen Transparenten schmückt. Einen Heimblock in diesem Sinne gibt es nicht, wobei sicher
eine Rolle spielt, daß der typische Anhänger des SC Kapellen-Erft zu den eher etwas gesetzteren Semestern gehört. Von daher
gibt es dann während des Spiels auch keine besonderen Anfeuerungen, was auch für den Gästeanhang gilt, der sich in dieser
Frage an die Gepflogenheiten vor Ort anzupassen beliebt. Allzuviel Grund zum Jubeln haben die Gladbacher ja auch nicht und
so beschränken sich die Gefühlsäußerungen am Rande des Spielfelds auf das Bejubeln der Tore, wenn man denn zu den Freunden
des SC Kapellen-Erft gehört.
Der Name Erftstadion mag in vielen die Assotiation von überdachten Tribünen und hohen Traversen erzeugen, faktisch handelt es
sich aber um nicht viel mehr als einen gewöhnlichen Sportplatz. Die beiden Längsseiten sind immerhin mit Stehstufen ausgebaut,
wobei es auf der einen Seite drei davon gibt und man sich auf der anderen Seite mit zwei zufriedengegeben hat, so daß die
Anlage für einen Verbandsligisten dennoch recht ansehnlich ist. Hinter einem Tor findet sich noch ein Gebäude, in dem nicht nur
die Umkleidekabinen untergebracht sind, sondern - im ersten Stock - auch eine Vereinskneipe, in der man heute die kulinarische
Rundumversorgung von Bier über Würstchen und Frikadellen bis hin zu Kaffee und Kuchen abwickelt, so daß die recht niedlichen
Holzbuden, die zum Erftstadion gehören, geschlossen bleiben können. Unbenutzt bleibt auch die Flutlichtanlage, die zwar vorhanden
ist, der man aber nicht allzuviel zutraut. Weil man lieber im Hellen kicken wollte, hat man das Spiel auch zu dieser frühen Stunde angepfiffen, aber immerhin traut man der Beleuchtung zu, mit der einbrechenden Dunkelheit fertig zu werden, so daß man riskiert, mit
einer Verlängerung in die Dämmerungsphase zu kommen, aber dafür reicht dann ja am Ende die Gegenwehr der zweiten Fohlen-Elf nicht aus.
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