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FC Junkersdorf |
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04.12.2009, Ostkampfbahn, Verbandsliga Mittelrhein |
1946 wurde der FC Junkersdorf gegründet, und das ist in den ersten vier Jahrzehnten der Existenz des Clubs über die Stadtgrenzen Kölns hinaus weitgehend unbekannt geblieben. Eigentlich kann man das auch über die darauffolgende Dekade sagen, denn der zwischenzeitliche Aufstieg in die Bezirksliga endete mit dem finanziellen Kollaps, und Ende der 1990er Jahre fanden sich die Kölner in der Kreisliga B wieder. Mit neuem Vorstand ging dann
aber der Aufsteig des FCJ los - 2000 war man bereits in der Landesliga auf höherem Niveau angekommen als je zuvor, und weitere Aufstiege brachten den Club in die Verbandsliga (2002) und schließlich sogar in die Oberliga (2004). Auf diesem Niveau konnte man sich allerdings nur zwei Jahre halten, und seitdem ist man damit beschäftigt, Jahr für Jahr den Wiederaufstieg anzupeilen - und nach zweimaligem knappem Scheitern als 2. und 3. der Abschlußtabelle im Vorjahr in den Abstiegsstrudel zu geraten und nur mit einem Punkt Vorsprung die Klasse zu halten. Diesmal mischt Junkersdorf wieder oben mit, hat aber, seit man am 9. Spieltag mit 20 Zählern punktgleich auf Platz 2 lag, dreimal verloren und zweimal Remis gespielt, so daß man langsam den Kontakt zur Spitze verliert. Wir wollen mit allen Mitteln gewinnen, müssen dabei aber aufpassen, kommentiert dann auch Trainer Daniel Zilken die heutige Partie gegen Germania Teveren, dem er "eine sehr kompakte Mannschaft" attestiert.
Die Partie findet bei naßkaltem Wetter statt und lockt gerade mal eine der Verbandsliga unwürdige Kulisse von 30 Zuschauern an. Der FC Junkersdorf versucht das Spiel zu machen, findet aber gegen die tatsächlich kompakt stehenden Gäste kein Mittel, und die
beschränken sich nicht auf gelegentliche Konter, sondern suchen sofort selbst den Weg nach vorne, wenn sie in Ballbesitz kommen. Dabei wirkt Teveren gefährlicher als die Hausherren, und so kann es nicht überraschen, daß es der Club aus dem Landkreis Aachen ist, der schließlich durch einen knackigen Schuß von außerhalb des Strafraums mit 1:0 in Führung geht. Bis zur Halbzeit kann der FC Junkersdorf keine Akzente mehr setzen, aber auch die Germania verpaßt bei ihren Kontern eine höhere Führung. Nach der Pause erkennt man, daß sich die Gastgeber viel vorgenommen haben. Sie setzen Teveren jetzt unter Druck, aber es kommen zu wenig klare Torchancen dabei heraus und bei denen verfehlt man das Tor - wenn auch nur knapp. Die Gäste beschränken sich jetzt meistenteils auf Abwehrarbeit, kämpfen aufopferungsvoll und werfen sich immer wieder in die Schußbahn, betreiben allerdings zum Unwillen der Junkersdorfer auch sehr offensichtliches Zeitspiel - und kommen zu ein paar Kontermöglichkeiten in Überzahl, die sie jedoch nicht konsequent zu Ende spielen. Was es nicht mehr gibt, ist ein Tor, und so hält die Krise in Junkersdorf mit zwei Zählern aus nunmehr sechs Spielen an. Teveren dagegen überholt Junkersdorf mit nunmehr trotz einer Partie Rückstand 23 Punkten, und bei schlechtem Verlauf des Spieltags könnte der FCJ noch drei weitere Plätze verlieren, so daß man sich bei den Kölnern wohl mit dem Gedanken arrangieren muß, bestenfalls noch ein Mittelfeldteam zu sein.
Seit seiner Gründung steht der FC Junkersdorf vor der Frage, wo man seine Heimspiele austragen solle, und eine wirklich dauerhafte Lösung hat man bis heute nicht gefunden.
Zunächst kickte man auf der Jahnwiese, dann ging es in die Ostkampfbahn, in die Westkampfbahn - also auf die längsseitigen Nebenplätze des Müngersdorfer Stadions - und schließlich ins Sportzentrum Weiden. Zum Oberligaaufstieg zog man ins ASV-Stadion um, und inzwischen ist man wieder im Schatten des Geißbockstadions auf der Ostkampfbahn gelandet, die akutell einen völlig unausgebauten Kunstrasenplatz zu bieten hat, der allerdings mit einer Mini-Stahlrohrtribüne aufgehübscht wurde - vor ein paar Jahren soll es mal aufgrund von damaligen American Footballspielen der Cologne Crocodiles ein schöneres Exemplar dieser Sorte gegeben haben - im Gegensatz zu der Tribüne ist der Football mit den zweitklassigen Cologne Falcons geblieben (oder zurückgekehrt). Optimal ist die Spielstätte jedenfalls sicherlich nicht, denn es fehlt eine Überdachung sowie ein festes Vereinsheim, und mit einem davon oder gar beidem könnte man möglicherweise auch bei dem heutigen Schmuddelwetter mehr Leute anlocken.
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