SC Hofstetten |
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18.08.2012, Waldsee-Stadion, Landesliga Südbaden 1 |
Hofstetten ist die Bezeichnung von einer zweistelligen Anzahl von Städten und Ortsteilen in Deutschland,
Österreich und der Schweiz, so daß man schon etwas genauer hinschauen muß, wenn davon die Rede ist. Der
SC Hofstetten 1956 stammt aus der gleichnamigen Gemeinde im Ortenaukreis, das zum Regierungsbezirk
Freiburg gehört und somit im Schwarzwald liegt. Schon zu Beginn der 50er Jahre wurde hier unorganisiert
Fußball gespielt, und am 1.4.1956 kam es schließlich in der Gasttstätte "Drei Schneeballen" zur Gründung
des Sport-Clubs. In den 1990er Jahren tauchte der Club erstmalig in der Bezirksliga auf, von 2002
bis 2004 nahm man erstmalig am Spielbetrieb der Landesliga teil. 2009 kehrte man in diese Spielklasse
zurück und schaffte den Durchmarsch in die Verbandsliga, die sich jedoch als zu hoch für den SC
entpuppte, so daß man seit 2011 wieder auf Landesligaebene aktiv ist. Hier erreichte man in der abgelaufenen
Spielzeit den vierten Platz, hat aber den Auftakt zur jetzigen Saison mit einer 4:1-Niederlage beim SC
Offenburg gründlich verpatzt. Ähnliches gilt für den SV Freistett, der als Tabellenzweiter der Bezirksliga
Offenburg in Entscheidungsspielen zweimal gegen den Baden-Badener Bezirksligavizemeister FC 06 Phönix
Durmersheim gewann und sich so den Aufstieg in die Landesliga sicherte, dort aber mit einer 0:1-Heimniederlage
gegen den SC Kappel nicht gerade einen Traumstart erwischte.
Die erste Hälfte bietet insofern eine Überraschung, daß sich die Gäste nicht aufs Reagieren beschränken,
sondern vielmehr versuchen, gegen sichtlich verunsicherte Hofstetter das Spiel zu machen und tatsächlich
über weite Strecken der ersten Hälfte die eindeutig größeren Spielanteile für sich verbuchen können. Nach
einer Abstastphase von vielleicht 15 Minuten kommen die Gäste zu ersten Chancen, und in der 20. Minute wird
erstmalig gejubelt - allerdings zu früh, denn Schiedsrichter Jakob Paßlik hat die Szene wegen eines Handspiels
im Vorfeld abgepfiffen. In der 36. Minute ist es dann aber doch soweit, und es ist mit Andreas Huber der Spieler,
der beim ersten vermeintlichen Treffer mit der Hand am Ball gewesen war, der jetzt Hofstettens Fabian Hermann
überwindet. Lange kann man sich freilich beim SV Freistett nicht über diesen Treffer freuen, denn nur vier
Minuten später sorgt Urban Ketterer für den bis dahin doch recht glücklichen Ausgleichstreffer des SC Hofstetten.
Auch in der zweiten Hälfte bleibt Freistett optisch überlegen, aber die besseren Chancen ergeben sich jetzt für
die Gastgeber, vor allem in der 60. und 63. Minute, als die Hausherren zweimal an der Torlatte scheitern und somit doch Pech haben.
Zwei Minuten trennen am Ende den SV Freistett von einem Punktgewinn, wobei sogar mehr für die Gäste dringewesen
wäre, aber schließlich steht man dann doch ganz mit leeren Händen da, weil man bei einem Eckball schläft und
Dennis Öhler die Möglichkeit gibt, aus kurzer Distanz einzuköpfen, so daß am Ende eine aus Freistetter Sicht
sehr unglückliche 1:2-Niederlage steht, an der man aber angesichts der schwachen Abwehrarbeit bei einer Standardsituation
kurz vor Schluß einen gehörigen Anteil auf die eigene Kappe zu nehmen hat.
1970 konnte der heutige Sportplatz des SC Hofstetten eingeweiht werden, und es gilt als tragischer Umstand,
daß der Hofstetter Bürgermeister Georg Neumaier, der den Bau des Sportplatzes federführend vorangetrieben hatte,
kurz zuvor einer Krankheit erlegen war. Das Waldsee-Stadion ist trotz seines Namens eher ein typischer Dorfsportplatz,
wobei man darüber streiten kann, ob die Stufen auf der Haupsteite eine etwas breite Treppe in Richtung Vereinsheim
darstellen oder eine schmale Traverse bilden, doch da im Internet-Angebot der Hausherren von "Stehtribüne" die Rede ist,
soll auch hier die Traversenvariante bevorzugt werden. Neben dieser Tribüne gibt es noch etwas Graswall auf der
Hauptseite und einen rundum begehbaren, reinen Fußballplatz. Für eine nette Kulisse ist durch die umliegenden
Hänge des Schwarzwaldes gesorgt, hinter der Hauptseite gibt es für den aufmerksamen Betrachter sogar noch ein
kleines, malerisches Kapellchen zu entdecken. Auf eine Anzeigetafel hat man im Waldsee-Stadion verzichtet, was
dagegen an dem reinen Fußballplatz mit seinem Naturrasenbelag vorhanden ist, ist eine Flutlichtanlage.
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