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FSV Harburg |
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06.04.2012, Außenmühle, Kreisklasse Hamburg 3 |
Die Arbeiter Turnerschaft von 1893 ist die Keimzelle der heutigen FSV Harburg - ab 1909 wurde
im Rahmen der Turnerschaft auch der Fußballsport ausgeübt. Während der Regierungszeit der
Nationalsozialisten war die Arbeitersportbewegung verboten, danach kam es 1945 zu einer Fusion
mehrerer alter Arbeitersportvereine, bei der sich die Turnerschaft von 1893 mit dem TV Vorwärts von
1808, Hertha 09 und dem jüngsten Club der Ehe in Form von Freier Wassersport Harburg vereinigte.
Das Ergebnis war die Freie Sportvereinigung Harburg, womit auch der weibliche Artikel erklärt ist,
der zur FSV gehört. Sportlich stehen die Gastgeber am Rande der völligen Bedeutungslogsigkeit, nachdem
man 2008/09 noch in der Bezirksliga gekickt hatte, dann aber nicht nur in die Kreisliga abstieg, sondern
von dort sofort in die Kreisklasse durchgereicht wurde. In dieser Spielklasse kickt die FSV Harburg noch
immer, was mit sich bringt, daß man es im Ligabtrieb mit mehr zweiten als ersten Mannschaften seiner
Kontrahenten zu tun hat. So ist es auch heute, wenn man es mit der Zweitvertretung des TuS Finkenwerder, die übrigens ebenfalls "1893" als Gründungsjahr führen,
zu tun hat, der als Tabellenfünfter mit 39 Zählern zum Zwölften mit 22 Punkten kommt und von daher als
Favorit zur Außenmühle anreist.
Tatsächlich ist der TuS Finkenwerder von Beginn an das bessere Team, doch ein Treffer will
zunächst einmal nicht fallen. Um genau zu sein, schlägt das Leder sogar in der ersten Hälfte
einmal im Tor der Gastgeber ein, aber der Schiedsrichter entscheidet umstrittenerweise, den
Treffer wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht anzuerkennen, so daß ein paar Diskussionen
auf die Szene folgen statt einer Ergebnisänderung. Keine Diskussionen gibt es dann in der 55.
Minute, als ein frei durchgebrochener Spieler der Gäste das 1:0 erzielt, bei dem der Torhüter
der Freien Sportler noch mit dem Oberschenkel am Ball ist, aber die Richtung des Leders nicht entscheidend
beeinflussen kann. Fünf Minuten später ist es ein Schuß von der Strafraumgrenze, mit dem Finkenwerder
zum Endstand von 0:2 erhöht, und erneut ist es ein Spieler der Hausherren, diesmal ein Abwehrspieler, der den
Ball als letzter berührt, bevor der ins Tor geht.
Der Sportplatz Außenmühle verfügt über einen Hartplatz, der von einer Laufbahn, die nicht abgezeichnet
ist, umgeben ist, auf die in alle Richtungen Graswall folgt, der den Höhenunterschied zwischen abgesenkt
angelegten Sportplatz und dem Niveau der Umgebung ausgleicht. Auf der Gegenseite soll es hier Stufen
und Sitzplätze gegeben haben, inzwischen ist aber auch hier zum größtenteil begraster Wall zu finden, in
den nur im unteren Bereich fünf und im oberen Bereich zwei zum Teil kaum noch erkennbare Stufen eingelassen sind.
Auf einer Längsseite ist noch der Imbiß- und Getränkeverkauf der FSV zu finden - es gibt übrigens, wie nicht oft zu finden, Pferdewurst - , während sich die eigentliche
Vereinsgaststätte im Hintertorbereich am Eingang befindet. Neben dem Hartplatz gibt es hier übrigens noch ein
kleines Kunstrasenfeld, das aber in beklagenswertem Zustand und für Spiel- und Trainingsbetrieb gesperrt ist,
was wohl mit dafür verantwortlich ist, daß die FSV über eklatanten Platzmangel klagt und darauf hinweist, das
teilweise bis zu fünf Mannschaften gleichzeitig auf dem Hauptplatz der Anlage trainieren müssen. Da sich
das Sportamt der Stadt Hamburg aus Sicht des Clubs viel zu wenig kooperativ zeigt - zum Beipiel darf montags
nicht trainiert werden, und die Stadt weigert sich, diese Regelung zu lockern -, denkt man zur Zeit darüber
nach, den aktuell noch städtischen Sportplatz demnächst in Eigenregie zu betreiben und will bis zum Herbst
abklären, ob man die Übernahme der Anlage wirtschaftlich stemmen kann.
Alternativbericht von P. David Zimmer |