Türkischer SC Hamm |
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04.07.2012, TuS-Kampfbahn, prophylaktisches Entscheidungsspiel zum Aufstieg in die Bezirksliga |
"It ain't over, till it's over" sang Lenny Kravitz 1991 auf seinem Album "Mama Said". Mit "Es ist nicht vorbei, bevor
es vorbei ist" hat Kravitz' Mutter allerdings in Bezug auf die Kreisliga A1 Unna-Hamm Unrecht, denn hier geht es
gleich in doppelter Hinsicht nach dem Ende noch weiter. Einmal war die Spielzeit für den Türkischen SC Hamm und
den VfL Mark vorbei, und man durfte sich auf ein weiteres Jahr in der Kreisliga A einrichten, und dennoch kommt es
jetzt noch zu einem Qualifikationsspiel der punktgleich auf den Plätzen zwei und drei stehenden Kontrahenten - da das Torverhältnis in den westfälischen Kreisligen nicht zählt. Möglich
wurde dies durch einen Bestechungsfall, denn Tabellenführer Islamische Gemeinschaft Bönen - kurz IG -, der beide um zwei Punkte distanzieren konnte,
hat angeblich das letzte Saisonspiel bei Gurbet Spor Bergkamen gekauft - man soll Spieler von GBB unter Druck gesetzt haben, daß sie nicht antreten zum Spiel und somit eine 2:0 Wertung für die IG erreicht haben -, so daß das heutige Spiel angesetzt werden musste. Aber
auch das Spiel selbst wird nicht vorbei sein, wenn es abgepfiffen wird, denn zum heutigen Tag weiß niemand, ob der
Sieger der Partie aufsteigt oder nicht, denn die gestrige
Sitzung der Kreisspruchkammer wurde nach Tumulten
abgebrochen - der Hauptbelastungszeuge war in eine Schlägerei verwickelt worden, und die Sitzung muß zu einem späteren Zeitpunkt
wiederholt werden. Erst nach der, möglicherweise unter Ausschluß der Öffentlichkeit, nachgeholten Sitzung wird klar sein, ob
die heutige Partie eine Bedeutung hatte - dann könnte es wirklich vorüber sein, aber wer weiß?
Man merkt beiden Mannschaften deutlich an, daß sie mitten
im Urlaub zu einem unverhofften Spiel gerufen wurden, denn die Partie findet auf einem sehr geringen Niveau statt, das deutlich
unter dem liegen dürfte, was beide Mannschaften eingespielt und in voller Fahrt zu bieten hätten.
Eindeutig überlegen ist allerdings der Türkische Sportclub, der zumindest versucht, nach vorne zu spielen, während
sich der VfL Mark zu weiten Teilen auf das Zerstören des gegnerischen Spiels beschränkt. Nach einer knappen
Viertelstunde fällt dann auch das völlig verdiente 1:0 für den TSC, als Deniz Polat das Leder per Kopf im
gegnerischen Tor unterbringt. Nach der Pause besinnt sich der VfL etwas mehr auf die Offensive, was angesichts
des Rückstands wohl auch alternativlos ist. Wirklich gefährlich wird man aber kaum, und der TSC nutzt jetzt seine
größeren Freiräume, indem man in der 52. Minute die Führung durch einen Treffer von Enes Akyüz ausbaut, der das Leder
nach schöner Kombination von der Strafraumgrenze im langen Eck unterbringt sowie einem Treffer von Ercan Taymaz, der knapp
zehn Minuten vor Spielende den 3:0-Endstand bringt. Das hat wohl nur noch statistischen Wert, denn zu diesem
Zeitpunkt hätte sicherlich keiner der anwesenden 1000 Zuschauer mehr mit einem Comeback des VfL Mark gerechnet.
Das Spiel wird auf neutralem Platz ausgetragen, und zwar - um genau zu sein - auf dem Nebenplatz der TuS-Kampfbahn des TuS Wischerhöfen,wobei
es sich bei beiden Plätzen nicht wirklich um eine Kampfbahn handelt, da sie keine Leichtathletikanlage vorweisen können, sondern
aus zwei reinen Fußballplätzen besteht. Der eine verfügt über einen Rasenplatz, ist auf einer Seite mit zwei Stufen
ausgestattet und gilt als die Hauptspielstätte des Heimvereins. Akutell kann er allerings nicht genutzt werden, denn die
Spielfläche war nur wenige Jahre nach dem kompletten Neubau der Anlage - wobei auch die Laufbahn, die den Namen "Kampfbahn" einst sinnhaft erscheinen ließ, entfernt wurde - völlig verschlissen, und so mußte ein neuer Rasen ausgelegt
werden. So verteilen sich die offiziellen 1000 Zuschauer des Spiels - was sicher damit zu tun hat, daß das Vorgeplänkel zum Spiel sehr stark durch die örtliche Presse ging - um die Graswälle des Kunstrasensplatzes, bei denen man
zwar auf das Einfügen von Stufen verzichtet hat, die aber dafür sorgen, daß die Kapazität des Platzes kaum niedriger sein
dürfte als die des Rasenplatzes. Auch ein paar Bänke sind hier verteilt, und es gibt ein kleines Vereinsheim, die "TuS-Sportalm",
dessen Vordach etwas Wetterschutz bietet - heute aber bei plöztlich einsetzendem Regen sicherlich ein bißchen knapp
geworden wäre.
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