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31.08.2011, Mahlbergstadion, Westfalenpokal |
Zwischen der Hammer SpVg und SC Preußen Münster gibt es durchaus so etwas wie eine Rivalität, die wie in vielen
vergleichbaren Fällen hauptsächlich vom Kleineren der beiden Rivalen ausgeht - in diesem Fall vom HSV. Die Gastgeber erreichen halt eher
selten die Ligen, in denen die Preußen kicken - oder letztere steigen selten so weit ab , so daß man in Münster
seine Hauptgegner eher in Clubs wie dem VfL Osnabrück oder Arminia Bielefeld sieht, mit denen man zur Zeit gemeinsam
in der 3. Liga kickt. Von 2006 bis 2008 kickten die heutigen Gegner dann doch einmal für zwei Spielzeiten gemeinsam in der
Oberliga Westfalen, es gab also vier Liga-Derbies, aber inzwischen ist man wieder drei Spielklassen auseinander,
denn der HSV ist in die Verbandsliga abgestiegen, während die Münsteraner zunächst in die Regionalliga aufsteigen
konnten und schließlich die letzte Spielzeit als souveräner Meister der Staffel abschlossen und sich so wie erwähnt
für die 3. Liga qualifzierten. Die einzige realistische Möglichkeit für ein Pflichtspiel zwischen den heutigen Gegnern ist
somit der Pokalwettbewerb Westfalen, und in dem trifft man heute tatsächlich aufeinander, wenn die Partie zur ungewöhnlich
frühen Zeit von 18:00 Uhr angepfiffen wird.
Wenn man drei Ligen auseinander kickt, gibt es über die Favoritenrolle keine Diskussion, und tatsächlich spielt
der SC Preußen sofort nach vorne und versucht, die Gastgeber unter Druck zu setzen.
Dennoch vermag des Team aus Münster nicht wirklich zu überzeugen, denn man agiert viel zu einfallslos und durchschaubar,
und macht es so den Hausherren einfach, sich vor dem eigenen Tor einzuigeln. Chancen bleiben Mangelware, und es
entsteht früh der Eindruck, daß man heute stundenlang spielen könnte, ohne daß es einen Treffer geben würde. Oft
wird ein solcher Eindruck vom Spielverlauf Lügen gestraft, aber heute erweist er sich als richtig, denn die wenigen
Chancen, die man sich auf Seiten der Preußen herausspielen kann, bleiben ebenso ohne Torerfolg wie die eine ganz
dicke Möglichkeit, mit der die Hammer SpVg in der ersten Hälfte der Verlängerung selbst in Führung gehen könnte. So
muß das Elfmeterschießen entscheiden, in dem der Favorit bereits auf dem Weg in die Blamage zu sein scheint, nachdem
Philip Heise den zweiten Elfmeter für Preußen verschossen hat, aber beim vierten Elfer versagen auch Hamms Rouwen Meschede die Nerven.
Preußen-Goalie David Buchholz bleibt Sieger, und nach insgesamt acht Elfmetern auf beiden Seiten ist klar, daß der SC Preußen
mit einem blauen Auge davongekommen ist, denn Hamms Pascal Harder hat den entscheidenden Strafstoß vergeben.
Etwa 250 Preußen-Fans haben den Weg nach Münster gefunden, wo man zum größten Teil im hinter einem Tor und auf einem kleinen Teil
der Gegenseite abgeteilten Gästeblock zu finden ist, während ein paar der Gäste die neuen Tribünenplätze vorgezogen haben. Für
Unterstützung ihres Teams sorgen allerdings dann doch mehr die HSV-Fans, die auf der Haupttribüne eine kleine Kolonie bilden,
die sie mit ein paar Zaunfahnen verziert haben. Die Gäste, die ebenfalls die eine oder andere Fahne am Zaun angebracht haben,
bleiben dagegen über weite Strecken der Partie eher ruhig und sind nur sporadisch einmal zu hören, was zum Teil sicher auch
belegt, daß die heutige Partie eher für die Gastgeber etwas Besonderes ist als für die Münsteraner. Dies ist zumindest sicherlich
auch teilweise in der frustrierenden Partie begründet, die die Preußen ihrem Anhang bieten. Als das Elfmeterschießen bei
fast völliger Dunkelheit - offensichtlich hätte man noch etwas eher anpfeifen sollen - endlich zuende geht, ist man nicht nur
bei den Preußen erleichtert, sondern auch beim ASC 09 Dortmund, der in der zweiten Runde Gegner des heutigen Siegers sein wird
und schon - fast zu voreilig - einen Besuch der Preußen in Aplerbeck angekündigt hat - im Falle einer Favoritenniederlage hätten
die Dortmunder stattdessen nach Hamm reisen müssen.
Das Mahlbergstadion hat zuletzt eine deutlich Aufhübschung erfahren, auch wenn der geplante Umbau in eine komplett überdachte drittligataugliche
Spielstätte wohl zumindest vorübergehend zu den Akten gelegt ist.
Immerhin hat man in einer "ersten Ausbaustufe" die Hauptseite, die zuvor wie alle anderen Bereiche der Anlage über eine vier bis fünfstufige Traverse verfügt
hat, mit einer sehr ansehnlichen Tribüne ausgebaut. Die Aussage, daß hier richtige Sitzplätze oder eine Überdachung fehlen,
kann somit getrost als veraltet bezeichnet werden, stattdessen gibt es davon exakt 952 in Form von roten und weißen Schalensitzen,
wobei die Überdachung eher schick als zweckmäßig zu sein scheint, dürfte sich doch nach allen Seiten offen und mit nach oben recht
großen Abstand oberhalb der Sitze montiert geradezu zum Reinregnen einladen, wenn es nicht völlig windstill ist.
Darüber hinaus gibt es weiterhin die genannten Stehplatzbereiche, die einen ovalen Verlauf um die Spielfläche nehmen,
auch wenn die im Gegensatz zu der des nahegelegenen Jahnstadions ohne Laufbahn auskommt - allerdings mit Ausnahme
der Gegengerade, deren Stufen gesperrt sind. In einem Hintertorbereich kann man sich oberhalb der Stufen bei
mildem Wetter wie am heutigen Tag noch gemütlich in den Graswall setzen, der natürlich bei Verwirklichung der weiteren
Ausbaustufen des seit 2008 auf einen Sponsorennamen höhrenden Malbergstadions bald Geschichte sein dürfte.
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