BV Gräfrath |
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13.08.2013, Jahn-Kampfbahn Solingen-Wald, Verbandspokal Niederrhein |
Der heutige Ballspiel-Verein Gräfrath wurde 1920 unter dem Namen Bergfried Gräfrath gegründet und schloß sich
erst einmal der katholischen Sportbewegung DJK an, in der der Club 1927 einmal Deutscher Meister wurde,
wenn auch nicht im Fußball, sondern stattdessen im Handball. Während der Herrschaft der
Nationalsozialisten war man, wie der gesamte DJK-Verband, aufgelöst worden, und es dauerte bis 1954,
bis sich die DJK Bergfried neugründete und sich bereits kurz darauf dem Westdeutschen Fußballverband
anschloss. 1960 benannte man sich auf Antrag "einiger Mitglieder" auf den heutigen Namen um und
pendelte zwischen Kreisliga A und B, bis der BVG 2010 erstmals in seiner Vereinsgeschichte in
die Bezirksliga aufstieg. Die heutige Partie dürfte das größte bisherige Spiel der Vereinsgeschichte
sein, denn der BV Gräfrath hat mit Rot-Weiß Oberhausen einen namhaften Gegner zugelost bekommen,
der bereits in der Bundesliga gespielt hat, vor weniger als zehn Jahren vor dem erneuten Aufstieg
in die Eliteklasse zu stehen schien und noch 2010/11 in der 2. Liga aktiv war.
Auch heute trennen den BV Gräfrath noch drei Spielklassen von seinem Pokalgegner, und selbst die
zweite Mannschaft der Kleeblätter kickt noch zwei Klassen höher als der BVG in der Oberliga,
so daß es wirklich keinen Anlaß gibt, einen Erfolg des Bezirksligisten erwarten zu wollen.
Tatsächlich präsentiert sich der BVG erwartungsgemäß defensiv und will erst einmal Gegentore verhindern,
was zunächst gut funktioniert. Erst in der 26. Spielminute geht RWO in Führung, womit
angesichts des Klassenunterschieds normalerweise die Entscheidung verbunden sein sollte, aber
direkt im Gegenzug zeigt sich, daß es auch noch anders laufen kann, es bleibt jedoch bei der
potentiellen Möglichkeit, denn die Oberhausener können bei der bisher besten Chance der Gastgeber
per Feldspieler auf der Linie klären. Kurz darauf besorgt dann aber Oberhausens Smykacz das 0:2,
und damit dürfte dann doch alles klar sein. In der 54. Minute fällt das 0:3 für die Gäste,
danach bleibt es lange bei diesem Spielstand, bis drei weitere Treffer der Kleeblätter in den letzten
zehn Minuten noch für ein klares, wenn auch vielleicht nicht ganz verdientes Endergebnis
sorgen und beim Stand von 0:5 noch der Ehrentreffer durch Cem Solmaz fällt.
Üblicherweise trägt der BV Gräfrath seine Heimspiele auf einem Kunstrasenplatz am Flockertsholzer
Weg aus - dem Sportplatz am Wasserturm -, der in Gräfrath selbst liegt, das wiederum als Stadtteil zu Solingen gehört. Da der Platz
heute ein wenig unterdimenisoniert scheint, hat man sich entschieden, innerhalb der Stadtgrenzen
von Solingen umzuziehen und die Partie in der Jahn-Kampfbahn Solingen-Wald auszutragen, einem
bildschönen Stadion mit überdachter Tribüne auf der Haupt- und einer Traverse auf der Gegenseite,
sowie der Möglichkeit, in einem Hintertorbereich das Spiel von weit oben zu verfolgen, da hier ein
Graswall mit oberhalb verlaufendem Weg zu finden ist. Die Anlage - oft auch einfach als Walder
Stadion referenziert - ist normalerweise ohne Spielbetrieb, und so wird die heutige Ansetzung von
fast allen, die Stadien sammeln, als großes Geschenk angesehen, so daß die Zahl der angreisten
Groundhopper schießlich jenseits der 50 liegen dürfte, von denen viele mehrere hundert Kilometer
Anreise auf sich genommen haben. Ob das Spiel nicht angesichts der knapp über 700 Zuschauer,
unter denen nur eine Handvoll unauffälliger RWO-Fans sind, nicht auch in Gräfrath hätte ausgetragen
werden können, ist zweifelhaft, aber so haben der BV Gräfrath und der Fußballverband Niederrhein
vielen Menschen einen großen Gefallen getan - und das ist ja auch etwas Schönes!
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Zu dem beschriebenen Spiel gab es folgende Reakttion: (...) beim Spiel Gräfrath gegen RWO von einer Hand voll Gästefans zu schreiben ist masslos untertrieben. Also ich habe mindestens 30 Leute in Fanutensilien gesehen und mindestens das doppelte nochmal in Zivil (die du natürlich schlecht erkennen kannst). Natürlich ist das schon recht wenig aber ein paar Leute mehr mit Trikot oder Schal hättest du vielleicht schon erkennen können.
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