FSV Mainz 05 vs. 1. FC Nürnberg 2:1
FSV Mainz 05

FSV Mainz 05
vs.
1. FC Nürnberg 2:1

1. FC Nürnberg

Am Bruchweg
Des FSV-Mainz-05-Fanzine im Netz
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UN94 - Ultras Nürnberg
Letztes Spiel: Wedeler TSV vs. Husumer SV 18.08.2003, Bruchwegstadion, Liga
Nächstes Spiel:  VfB Lohberg vs. Rot-Weiss Essen

Ticket
18400 Zuschauer

Beim FSV Mainz hatte man im letzten Jahr eigentlich geplant, in der laufenden Saison keine montäglichen Partien Bruchwegstadion - Haupttribüne mehr zu spielen, aber bekanntlich machten die Eintracht-Kicker aus dem nahegelegenen Frankfurt den rheinland-pfälzischen Haupststädtern einen dicken Strich durch die Rechnung, so daß für letztere weiterhin Zweitliga-Fußball angesagt ist. Für ein Jahr, wenn es nach den heutigen Gastgebern geht, denn in dieser Saison soll endgültig nichts mehr schieflaufen beim Projekt Bundesligaaufstieg und auch die Gäste vom Club möchten ihr Team in der kommenden Saison in der obersten Spielklasse sehen. Als Absteiger ist der 1. FC Nürnberg mit zwei Siegen in die Saison gestartet, so daß man heute mit einem Sieg mit zwei Treffern Differenz sogar die Tabellenspitze stürmen könnte. Es kann also von einem echtes Spitzenspiel die Rede sein, könnten doch die Hausherren ihrerseits bei einem Spielgewinn auf den zweiten Tabellenplatz vorstoßen. So wird nach dem heutigen Spieltag einer der beiden Kontrahenten auf dem ersehnten Platz unter den ersten Dreien stehen, den es dann in den kommenden Partien zu verteidigen gilt.

Dem Spiel ist deutlich anzumerken, daß es zwei Aufstiegsaspiranten sind, die auf dem Platz stehen, geht es doch Bruchwegstadion - Gegenttribüne von Beginn an mit hohem Tempo und ebenso hoher Intensität zur Sache. Etwas überlegenes Team sind zunächst die spielstarken Franken, die die Mainzer Abwehr mit ihren schnellen Spitzen immer wieder überraschen können, sich aber letztlich nicht entscheidend durchzusetzen vermögen. Die Führung gibt es dann aber doch für Mainz 05, als FSV-Neuzugang Antonio da Silva einen Freistoß von der Strafraumgrenze vorbei an der anscheinend nicht optimal postierten Mauer des Clubs in die Maschen jagt. Nach der Pause fällt dann sogar der Treffer zur 2:0-Führung für die Hausherren, als man einen Abpraller im Tor unterbringt. Der 1. FC Nürnberg zeigt sich nicht geschockt, benötigt aber zum Anschlußtreffer einen etwas umstrittenen Handelfmeter, nachdem Nikolic der Ball an den Arm springt. Aufgrund der weit vom Körper gestreckten Hand ist der Elfmeter wohl berechtigt und keinen Zweifel kann es daran geben, daß er von Krzynowek in mustergültiger Art und Weise vollstreckt wird. Zeit bleibt den Clubberern nach diesem Geschehen reichlich - über eine halbe Stunde - und sie setzen dann auch entschlossen nach. In dieser Phase scheint der Ausgleich ständig in der Luft zu liegen, aber auch das Heimteam schläft nicht, sondern sucht per Konter den Weg nach vorne, so daß es durchaus auch zu weiteren Toren für Mainz kommen könnte - am Ende aber bleibt alles, wie es ist, und der FSV geht als etwas glücklicher, aber hochverdienter Sieger vom Platz.

Bereits jetzt erstklassig ist die Stimmung in Mainz, wie das Heimpublikum auch heute unter Beweis stellt. Das Intro ist Bruchwegstadion - Heimfans im Hintertorbereich zwar - ebenso wie auf Seite der Gäste - mit Doppelhaltern, Schwenkfahnen und eine Blockfahne eher Standard, danach unterstützt man aber pausenlos sein Team. Besonders der Lärm durch das Trampeln der FSV-Fans auf den Zusatztribünen - im im Umbau befindlichen Bruchwegstadion immerhin drei an der Zahl - erreicht ohrenbetäubende Lautstärke und sollte wohl dazu angetan sein, das eine oder andere Gästeteam ein wenig zu verunsichern. Auf den 1. FC Nürnberg trifft das sicherlich nicht zu, wissen doch auch die Club-Fans, wie man eine Partie wie die heutige zu begehen hat, und peitschen ihr Team mächtig nach vorne, soweit es die zahlenmäßige Unterlegenheit und die etwas ungünstige Position im äußeren Bereich einer Längsseite zuläßt.

Die Bauzäune, die die Haupttribüne im März beim Besuch von groundhopping.de zum Bruchwegstadion - Gästefans auf der Gegentribüne Spiel gegen den FC St. Pauli noch zierten, sind inzwischen verschwunden. Damit hat das Bruchwegstadion einen weiteren Schritt auf dem Weg zu dem Schmuckkästchen gemacht, zu dem es demnächst werden soll. Die Stahlrohrtribünen hinter den Toren und auf der Gegenseite sollen nach und nach verschwinden und durch feste Konstruktionen ersetzt werden, die dann auch in den Ecken miteinander verbunden werden. Das Ergebnis sollte eine recht kompakte Anlage sein, die freilich manchen ein wenig zu sehr nach "Schema F" gebaut sein wird. Fast stellt man sich die Frage, ob nicht die jetzige Form mit den lärmintensiven Zusatztribünen die schönste Variante des Grounds darstellt und das angestrebte Endstadium dem gegenüber eine Verschlechterung darstellt. Beurteilen mag man das zum Beispiel anhand der Beschreibung der Umbaupläne bei Stadionwelt. Eine weitere sinnvolle Maßnahme könnte wohl sein, in der Nähe des Stadions eine Straße auf Bruchweg umzubenennen - passend zum Namen der Anlage halt.


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