Fortuna Düsseldorf vs. FC St. Pauli 3:0
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vs.
FC St. Pauli 3:0

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Ticket
20865 Zuschauer

Sowohl der FC St. Pauli als auch Fortuna Düsseldorf liegen beim Erreichen der jeweiligen Saisonziele LTU-Arena ganz gut im Rennen, jedenfalls wenn man nicht mit den Vorgaben - Klassenerhalt bei den Fortunen, nichts mit dem Abstieg zu tun haben bei den Hamburgern - zu tief gestapelt hat. Die Fortuna hat vor dem heutigen Spieltag allerdings nur zwei Zähler Vorsprung auf einen Abstiegsplatz, so daß man sich am Rheinufer nicht in Sicherheit wiegen kann, sondern vielmehr weiterhin auf jeden Punkt angewiesen ist. Dagegen haben sich die Norddeutschen im neuen Jahr sogar klammheimlich an die Tabellenspitze angepirscht und können langsam wieder anfangen, zumindest insgeheim mit einem Aufstiegsplatz zu flirten, der eigentlich frühestens für die kommende Spielzeit ernsthaft angestrebt werden sollte, eine Zeitplanung, die sich übrigens auch die Fortunen vor die Brust genommen haben. Auf jeden Fall ist der Rückstand der Braun-Weißen auf den Tabellenzweiten auf sieben Punkte geschrumpft und auch wenn die dort liegenden Kicker vom SC Paderborn 07 ein Spiel in Rückstand sind, dürfte das wenig genug sein, um die Kiezkicker zumindest bei einem Auswärtssieg in Düsseldorf im Kreis der ernsthaften Aufstiegsaspiranten begrüßen zu dürfen.

Man kann nur darüber spekulieren, ob das Team der Gäste Angst vor der eigenen Courage hat und angesichts der LTU-Arena Aussicht, vielleicht schon bald ernsthaft mit höheren Zielen konfrontiert zu werden, in Lähmung erstarrt, Fakt ist jedenfalls, daß die Fortuna fast über die gesamte Spielzeit die bessere Mannschaft ist, obwohl auch bei den Düsseldorfern Defizite vor allem im Bereich Spielaufbau und spielerische Qualität unübersehbar sind. Nach 22 Minuten heißt es 1:0 für die Hausherren, sieben Minuten später erhöht man auf 2:0 und damit ist die Geschichte der ersten Hälfte bereits erzählt. Nach der Pause scheint sich zunächst so etwas wie ein Aufbäumen der Gäste anzukündigen, aber von langer Dauer ist der Widerstand von St. Pauli nicht, so daß schnell wieder alles so ist wie zuvor. Daß die Vorentscheidung nicht früher fällt, hat man sich bei Fortuna größtenteils selbst zuzuschreiben, da man allzu verschwenderisch mit seinen Chancen umgeht, was seinen Höhepunkt findet, als ein 3:1-Durchbruch unnütz vertändelt wird, statt den tödlichen Querpaß zu spielen. Die Hamburger können jedoch aus diesen Unterlassungsgeschenken keinen Vorteil ziehen und tun selbst viel zu wenig für das Spiel und so heißt es heute nicht "vergebene Chancen rächen sich" sondern "aufgeschoben ist nicht aufgehoben", denn acht Minuten vor Schluß fällt dann doch noch unter freundlicher Assistenz des Innenpfostens das 3:0 für die Hausherren, die sich Richtung Mittelfeld absetzen, während der Höhenflug des FC St. Pauli zumindest erst mal gestoppt ist.

Beide Seiten liefern ein Standardintro ab, bei dem es Schwenkfahnen und Schals zu bewundern gibt, wobei auf Seite LTU-Arena der Gäste noch mit zahlreichen Wunderkerzen für stimmungsvolle Atmosphäre gesorgt wird. Ebenso haben beide Fangruppen ihren Bereich mit diversen Bannern geschmückt, wobei auf St. Pauli Seite zumindest der Fanlub "No Tengo Idea" seine Fahne wohl heute mal nicht aufgehängt haben würde, hätte man vorher geahnt, daß sich die Mannschaft der Hamburger den Namen als Motto für das heutige Spiel zu Herzen nehmen würde. Im weiteren wird durchaus ansprechend per Sprechchor supportet, was besonders angesichts des Geschehens auf dem Rasen bemerkenswert bleibt, wobei es den Fortuna-Fans zumindest aufgrund der Tore etwas leichter fallen dürfte, gute Miene zum schlechten Spiel zu machen. Insgesamt kann man über fast die gesamte Spielzeit von zumindest überdurchschnittlicher Stimmung auf beiden Seiten sprechen, auch wenn es zu keinem Zeitpunkt wirklich überschäumend oder herausragend wäre, aber das wäre wohl auch etwas zu viel verlangt.

Zur LTU-Arena haben wir uns bei groundhopping.de ja bereits anläßlich des sogenannten "Soft Openings" der Anlage gegen Union LTU-Arena Berlin geäußert und das meiste dort Gesagte ist immer noch gültig. Die bunten Sitze lassen den Bezug zur Fortuna vermissen, und auch wenn die Halle als Multifunktionsarena gedacht ist, wären hier sicherlich ein paar Bezugspunkte durch Vereinszeichen oder entsprechende Schriftzüge möglich gewesen, wie es sie in anderen derartigen Bauten ja auch gibt. Immerhin ist die Lücke hinter dem Tor, die damals angemosert wurde, inzwischen wirklich durch ein portables "Flickstück" geschlossen worden, so daß jetzt die Fortuna-Fans direkt hinter einem Tor Aufstellung beziehen können. Bleibt die Frage, wozu dieser Bau nötig war, denn das alte Rheinstadion war ja durchaus ansehnlich, wenn auch nicht unbedingt hochmodern. Wenn sich die LTU-Arena, die beim Soft Opening übrigens noch ohne Sponsorennamen dagestanden hatte, finanziell trägt, werden wohl die Fragen nach dem Warum nach und nach leiser werden, aber ob sie das kann, muß sich erst noch zeigen. Bislang jedenfalls heißt es, daß es neben den Fußballern, die hier nur wenige Spiele ausrichten, und den American Footballern von Rheinfire wenig Interesse an der Halle gibt und erste Gerüchte besagen schon jetzt, daß den Betreibern zunehmend die Luft ausginge. Haltlose Spekulation oder nach außen gesickerte Insiderinformation? Die Zukunft wird es an den Tag bringen...

LTU-Arena
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