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VfL Alfter |
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21.11.2007, Waldstadion, Verbandsliga Mittelrhein |
Der VfL Alfter ist zur laufenden Spielzeit aus der Landesliga Mittelrhein 1 in die Verbandsliga aufgestiegen
und dürfte damit so manchem der Konkurrenten Frust bereitet haben, verfügt man in der Kleinstadt im Rhein-Sieg-Kreis
doch über einen Sportplatz mit Aschebelag, der nicht nur in dieser Spielklasse nicht übermäßig beliebt ist, aber in
diesen Höhen des Amateurfußballs auch die absolute und eben unwillkommene Ausnahme darstellt. Immerhin gelten Hartplätze
als wenig wetteranfällig und somit eine Fast-Garantie gegen Spielausfälle, im heutigen Fall hat das aber offensichtlich
nicht funktioniert, denn die heute Partie gegen Borussia Freialdenhofen ist ursprünglich für vorletzten Sonntag angesetzt
gewesen, dann aber dem Regen zum Opfer gefallen. Mit der Borussia stellt sich heute ein Spitzenteam in Alfter vor und
schon ein Punkt würde den Freialdenhovenern reichen, um mit der heutigen Partie die Tabellenspitze zu übernehmen, an der
zur Zeit Viktoria Köln steht.
Auch heute dürfte das Spiel kurz vor der Absage gestanden haben, denn der Platz ist naß und uneben, so daß die Spielbedingungen
alles andere als optimal sind. Das alleine kann freilich den erbärmlich schwachen Kick der ersten Hälfte nicht erklären, in der
die Hausherren verständlicherweise ihr Heil in der Defensive suchen und es die Gäste sind, von denen man deutlich mehr erwarten dürfte als den dargebotenen Rumpelfußball. Im zweiten Abschnitt wird Freialdenhoven dann auch besser und kann schließlich in der 52. Minute in Führung gehen. Damit hat man allerdings die Hausherren aufgeweckt, die sich nicht in die Niederlage fügen, sondern das Heft in die
Hand nehmen und plötzlich sehen sich die Gäste überraschend in die Defensive gedrängt. Jetzt weiß sich die Borussia teilweise nur noch durch Fouls zu helfen, was in der 70. Minute zu einer roten Karte gegen die Gäste führt, die man nicht unbedingt geben muß. Fünf Minuten später kommt es dann durch einen sehenswerten Volleyschuß aus zwanzig Metern zum Ausgleich und in der Folge bleiben es die Gastgeber, die näher am zweiten Tor sind als das dezimierte Spitzenteam, das am Ende froh sein kann, überhaupt einen Punkt aus Alfter zu entführen.
An der Gegenseite gibt es ein Transparent VfL Alfer Fanclub zu lesen und von hier aus kommt es immer wieder mal zu Support für
die Gastgeber, doch die eigentliche Unterstützung geht eher von der Gegenseite aus, wo die Zuschauer ständig versuchen, auf den Schiedsrichter einzuwirken, der sich am Ende tatsächlich beeindrucken läßt und mehr oder weniger auf Aufforderung von außen zum roten Karton greift. Dennoch sollte man bei der von Fans nahezu unbegleiteten Borussia nicht nur auf die Schiedsrichterleistung und das vermeintlich unfaire gegnerische Publikum stürzen, wenn es darum geht, die Partie zu bewerten, denn der Großteil der Leistung des Teams am heutigen Tage ist eines Spitzenteams einfach unwürdig. Nach dem Spiel soll es übrigens noch an der Gästekabine zu Handgreiflichkeiten zwischen Spielern der beiden Teams gekommen sein, nachdem einer der Freialdenhovener Akteure mit einem Tritt eine Werbebande beschädigt hat.
Wie gesagt handelt es sich beim Sportplatz in Alfter um einen Hartplatz und der verfügt trotz des Namens Waldstadion über keinen
nennenswerten Ausbau. Auf einer Längsseite gibt es einen kleinen Graswall - eigentlich mehr den Ansatz davon - und gegenüber ist
ein Gebäude zu finden - hier sind die Fanclubtransparente aufgehängt und außerdem kann man sich unter einem Mini-Vordach etwas vor
dem Wetter schützen. Nur einer der Hintertorbereiche ist begehbar und hier sind auch Getränke- und Bratwurststand zu finden. Der Erwähnung wert ist auch noch das äußerst schwache Flutlicht sowie die geographische Lage des Waldstadions am Strangheidgesweg, die eine wahre Expedition durch die Bonner Provinz erfordert, denn der Weg von der Autobahn zum Spielort führt auf längerer Strecke durch Tempo-20-Zonen und enge Straßen, die nur ein Auto auf einmal passieren kann.
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