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09.08.2004, Tivoli, 2. Bundesliga |
Die beiden heutigen Teams wollten die aktuelle Saison eigentlich in der Bundesliga verbringen, aber so wie es die Aachener
Alemannia nach dem Erringen der Herbstmeisterschaft in der letzten Spielzeit nicht schaffte, am Ende der Saison auf einem Aufstiegsplatz zu landen, so verpaßte Eintracht Frankfurt trotz eines ermutigenden Zwischenhochs während der Spielzeit den Klassenerhalt in der Eliteliga. Durch diese Vorgeschichte gelten natürlich beide Teams auch in der neuen Saison als Anwärter auf einen der ersten drei Plätze in der 2. Liga, so daß man schon am ersten Spieltag von einem Aufstiegsschlager reden kann, obwohl natürlich der Verlauf der Saison abgewartet werden muß, um einschätzen zu können, wie ernsthaft die Anwärterschaften auf einen Aufstiegsplatz bei TSV Alemannia und SG Eintracht wirklich sind. Eine aktuelle Standortbestimmung kann man sicherlich von der heutigen Partie erwarten, die auch beim TV als Topspiel angesehen wird und deshalb am Montag den ersten Spieltag abschließen wird.
Schon in der Anfangsphase kommt es zu einem schnellen und sehenswerten Spiel, bei dem zunächst deutliche Vorteile bei den Hausherren
liegen. Wirkliche Chancen bleiben freilich Mangelware, zu stereotyp ist das Angriffsspiel der Aachener und die Taktik, beim Spiel nach vorne mit recht blind geschlagenen Bällen viel dem Zufall zu überlassen, macht es der Eintracht leicht, ihr Tor zu verteidigen. Chancen gibt es fast nur durch Distanzschüsse, meist aus dem Bereich der Strafraumgrenze und damit kann man den Frankfurter Torhüter Pröll nicht überraschen, auch wenn er ein oder zweimal den Ball abspringen läßt. In der Pause wird die Eintracht-Mannschaft offensichtlich neu eingestellt, so daß sie nach der Unterbrechung ihre bisherige Starre ablegt und endlich auch selbst mehr für die Partie tut. Obwohl man weiterhin das Spiel den Aachenern überläßt, zeigt sich jetzt immer wieder, daß Frankfurt mit wesentlich mehr Organisation spielt als der TSV und so kann es kaum überraschen, daß einer dieser Angriffe zum Führungstor für die Eintracht führt. In der Folge rennt Alemannia an, die Gäste bleiben aber bei ihren Kontern brandgefährlich. Nur in der 88. Minute hätte man bei der Eintracht besser ein wenig stärker nach hinten abgesichert, denn ein Ballverlust im Mittelfeld führt dazu, daß Alemannia in die Vorwärtsbewegung der Eintracht vorstoßen kann und jetzt zeigen auch die Aachener, daß sie doch einen gepflegten Ball spielen können und tragen eine Kombination über vier Stationen vor, die mustergültig zum Abschluß gebracht wird und so noch den Ausgleich für Aachen bringen und somit eine Punkteteilung, die aus Sicht der Gäste sicherlich eher als unglücklich zu bezeichnen ist als aus Sicht des TSV Alemannia, der es über weite Strecken einfach zu sehr mit der Brechstange versucht hat, zum Erfolg zu kommen.
Nicht nur sportlich, auch vom Support her gelten Aachen und Frankfurt als bessere Adressen in Deutschland und das über die Grenzen der
2. Liga hinaus. Für den Saisonstart hat man auf beiden Seiten einiges vorbereitet und so präsentieren sowohl Heim- als auch Gästefans ein sehenswertes Intro. Auf der Heimseite stellt man die Situation in Form eines 'Straßenbildes' dar - neben diversen Doppelhaltern mit Verkehrsschildern und einem schwarzen Plastiktransparent, auf dem unter anderem "Gebt Gas, Jungs!" zu lesen ist, zeigt ein Ortsausgangsschild "2. Bundesliga 65 Punke" sowie ein Ortseingangsschild "1. Bundesliga 40 Punkte", wohin die Reise gehen soll. Mit dieser Choreographie hätte man sicher auch den ersten Spieltag nach dem Aufstieg zelebrieren können. Bei den Gästen gibt es ein Plakat mit der schlichten Aufschrift "Eintracht Frankfurt" und dazu eine Schalparade mit schwarz-weißen Balkenschals - die allerdings näher betrachtet 'nur' aus Plastikfolie sind. Danach gibt es auf beiden Seiten intensiven Support, wobei vor allem auch Wechselgesänge zwischen den jeweiligen Fans auf den Hintertortribünen und ihren Kollegen auf den Längsseiten stattfinden.
Beim Tivoli handelt es sich um ein altmodisches Stadion, das sicherlich seinen Reiz hat, aber modernen UEFA-Ansprüchen nicht genügt, so
daß man seine UEFA-Cup-Spiele, zu denen sich die Alemannia als Verlierer des Pokalendspiels gegen Meister Werder Bremen qualifiziert hat, woanders - wohl in Köln - ausgetragen werden müssen. Hinter den Toren und auf der Längsseite gibt es die vom Europäischen Fußballverband nicht geliebten Stehplätze, wobei man auf der Gegengerade unter einem Dach zu stehen kommt, während man auf den unüberdachten Stehplätzen auf Würselner Wall (Heimseite) und Aachener Wall (Auswärtsseite) unter freiem Himmel steht - bei trockenem Wetter wie heute natürlich unproblematisch. Sitzplätze gibt es dagegen auf der anderen Längsseite, denn hier ist die Haupttribüne der Anlage untergebracht, die zur Zeit auf den Namen "Sparkassentribüne" hört. Nicht ganz so glücklich ist diese Haupttribüne übrigens für die Zuschauer im Randbereich des Würselner Walls aufgestellt, die gezwungen sind, die Partie durch die Seitenscheiben des Bauwerks zu verfolgen. Hochmodern ist übrigens die Anzeigetafel des Tivoli, eine Multimediatafel, die oberhalb des Aachener Walls angebracht ist und in der ansonsten eben eher traditionellen Anlage ein wenig wie ein Fremdkörper wirkt.
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