Qatar vs. Usbekistan 0:2

Große Erfolge für die Fußballnationalmannschaft Qatars stehen bislang noch aus. So verpaßt die Auswahl aus dem Golfstaat die Qualifikation für die Fußballweltmeisterschaft mit schöner Regelmäßigkeit, und man kann wohl davon ausgehen, daß die erstmalige Teilnahme an einer WM 2022 erfolgen wird, wenn man etwas überraschenderweise Gastgeber des Turniers sein wird, was dazu führte, daß viele die akutelle Asienmeisterschaft in Qatar als eine Art Probelauf empfinden. Bei der Asienmeisterschaft sind die Qataris allerdings bereits siebenmal in der Endrunde angekommen und haben dabei einmal - im Jahr 2000 - als einer der besten Gruppendritten das Halbfinale erreicht. Keine sonnigen Aussichten also für den Gastgeber, der nur hoffen kann, vom Heimvorteil beflügelt zu werden, und das gleich heute gegen die Auswahl Usbekistans unter Beweis stellen will. Die Kicker aus der früheren Sowjetrepublik sind erst seit 1994 unter eigener Flagge aktiv, haben seither allerdings an jeder Asienmeisterschaft teilgenommen und sind bei den letzten beiden Turnieren jeweils ins Viertelfinale gekommen.

In der Anfangsphase ist den Gastgebern anzumerken, daß sie schnell auf die Erfolgsspur kommen wollen, denn sie machen sofort Druck auf die Gäste und kommen zu ersten Torchancen, deren beste der eingebürgerte Brasilianer Fabio Cesar nach vier Minuten knapp am Tor vorbeiköpft. Danach kommen die Usbeken besser ins Spiel und erspielen sich einige hochkarätige Chancen. Leztendlich fehlt die letzte Konsequenz, daraus auch wirklich ein Tor zu machen, und nach und nach verflacht das Spiel immer mehr und findet zunehmend im Mittelfeld statt, bis sich kurz vor der Halbzeit noch einmal eine gute Möglichkeit für die Hausherren ergibt, die man jedoch ebenfalls vertändelt, so daß es letztlich mit einem torlosen Remis in die Pause geht. Direkt nach dem Seitenwechsel gibt es erneut eine dicke Chance für Qatar, bei der der Torhüter bereits überwunden ist; doch nach 57 Minuten geht Usbekistan durch einen Gewaltschuß von Odil Akhmedov in Führung, nachdem die gleiche Situation kurz zurvor noch soeben zum Eckball entschäft werden kann. Mit einem Flachschuß, bei dem Qasem Burhan im Tor Qatars ein sehr schwaches Bild abgibt, sorgt Server Djeparov exakt 20 Minuten nach dem Führungstor für den zweiten Treffer der Ex-Sowjetrepublik. Damit ist das Schicksal Qatars zumindest für das Auftaktspiel des Turniers besiegelt, und die Gastgeber stehen nun in den folgenden Spielen gegen China und Kuwait unter Zugzwang, wenn sie nicht im eigenen Land bereits nach der Vorrunde nur noch die Zuschauerrolle haben wollen.

Die Eröffnungszeremonie wird vor allem von einem spektakulären Feuerwerk dominert, bei dem sowohl die hohen Bögen des Stadions Feuer speien als auch Raketen aus der Anlage und den umliegenden Hochhäusern abgefeuert werden und den Nachthimmel zum Teil taghell erstrahlen lassen. Zum Einlaufen der Mannschaften geht es dann deutlich weniger spektakulär her, als ein paar Qataris auf der Tribüne mit einer leicht übergroßen Fahne in den Landesfarben weinrot und weiß hantieren. Etwas mehr stellt da schon der kleine Fanblock Usbekistans auf die Beine, in dem es immerhin eine kleine konzertierte Aktion gibt, bei der Bänder in den Landesfarben blau, weiß und grün präsentiert werden. Nachdem die Anhänger Qatars in der Anfangsphase die Angriffe ihres Teams bejubeln, ist danach nicht mehr viel von ihnen zu hören, und am Ende sind es nur noch die Usbeken, die feiern und noch im Stadion verweilen, nachdem sich die vorher mit Heimfans gefüllten Bereiche schon lange geleert haben.

Das Khalifa International Stadium wurde 1976 eröffnet und ist seitdem das Nationalstadion von Qatar. 2005 wurde es renoviert und dabei die Kapazität auf 40000 Zuschauer erhöht. Es wird vor allem von den bei dieser Renovierung errichteten spektakulären Bögen dominiert, die das eigentliche Stadion weit überragen und an denen die Flutlichtanlage sowie die sich auf einer Längsseite der Anlage beschränkende Überdachung montiert ist und kann darüber hinaus mit größtenteils im Karomuster in den Landesfarben angeordneten Sitzen dienen. Es war bereits 2006 Hauptsportstätte der Asienspiele, deren Fußballwettbewerb die Gastgeber überraschend gewannen und wird beim AFC Cup of Nations nach dem Eröffnungspiel auch dem Finale als Austragungsort dienen sowie allen weiteren Gruppenspielen Qatars. Das Stadion bildet das Kernstück einer größeren Anlage namens Aspire Center, zu der auch noch der auffällige Aspire Tower gehört, sowie ein Schwimmstadion und die mit 15000 Zuschauerplätzen als größte der Welt geltende Indoor-Sportanlage mit Namen Aspire Sports Dome.