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Grasshopper Club Zürich |
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wikipedia www.ybfans.ch |
05.03.2011, Letzigrund, Nationalliga A |
Der Grasshopper Club Zürich wurde am 1. September 1886 gegründet und ist somit der älteste Fußballclub seiner
Heimatstadt. 1897/98 gewann der Club die erste Landesmeisterschaft der Schweiz, die noch im KO-System ausgtragen wurde,
und auch der erste per Ligasystem ausgespielte Titel ging 1900 an die Grasshoppers. Bis 2003 kam man auf insgesamt 27
Meistertitel und darf sich somit als Rekordmeister der Schweiz bezeichnen. Dazu kommen 17 Pokalsiege sowie diverse
Kampagnen im Europapokal, wo man in der Spielzeit 1977/78 einmal das Halbfinale erreichte und am SC Bastia scheiterte. Aktuell steht der
Grasshopper Club auf dem neunten Platz der Tabelle - und der würde am Saisonende die Relegation Richtung Nationalliga B
bedeuten. Punkte sind also dringend nötig für die Gastgeber, um nicht zum zweiten Mal nach 1949 als Zweitligist dazustehen. Am heutigen Tag geht man jedoch als Außenseiter in die Partie, denn die Young Boys Bern kommen immerhin
als Tabellenvierter nach Zürich und müssen bei nur zwei Zählern Vorsprung auf den FC Sion sehen, selbst zu punkten,
um sich auf den Europapokalrängen festzusetzen.
Respekt vor dem Europapokalaspiranten ist den Hausherren nicht anzumerken, denn sie ergreifen vielmehr selbst die
Initiative und schnüren die Young Boys in deren Hälfte ein, während die Hauptstädter so gut wie keine eigenen
Ambitionen zeigen, nach vorne zu spielen. In der 19. Minute ist es Vincenzo Renella, der für die Führung der
Gastgeber sorgt, und kurz vor der Pause legt er seinen zweiten Treffer auf, nachdem die Hauptstädter unmittelbar
davor bei einem ihrer wenigen Gegenstöße einen Lattentreffer zu verzeichnen hatten. Etwas getrübt wird die Freude
beim GCZ, als Henri Bienvu unmittelbar vor der Pause doch noch einen Treffer für die Gäste markiert. Im zweiten Abschnitt präsentiert sich Bern deutlich offensiver, und in der 66. Minute ist es Senad Lulic, der mit dem Ausgleich die
gute Leistung der Grasshoppers aus dem ersten Abschnitt zunichte zu machen scheint, aber die Gastgeber behalten
schließlich doch das bessere Ende der Partie für sich, als Izet Hajrovic einen Freistoß aus gut zwanzig Metern über
den Innenpfosten im Tor unterbringt - die Young Boys verlieren dadurch nicht nur das Spiel, sondern auch Verteidiger
Alain Nef, der mit einem Foulspiel nicht nur den Freistoß verursacht, sondern dafür auch mit gelb-roter Karte vom Feld geschickt wird.
Eine erfreuliche Saison ist die aktuelle Spielzeit nicht für die Anhänger der Grasshoppers, und das liegt nicht
nur an der sportlichen Misere, sondern auch daran, daß der Neubau des 2007 abgerissenen Stadions Hardturm
auf sich warten läßt und man so weiter auf den Letzigrund angewiesen ist, in dem eigentlich der FC Zürich zu
Hause ist. Immerhin ist ein Wegzug des Clubs aus Zürich verhindert worden, da man sich mit der Stadt auf eine
verringerte Stadionmiete nach der laufenden Spielzeit verständigen konnte, aber das Grundproblem besteht weiter,
und so gibt es am heutigen Tage eine Fandemo für den Neubau des angestammten Stadions. Außerdem werden Unterschriften dafür gesammelt, und am Ende steht auch der Support beim Spiel ganz in diesem Zeichen, wenn man
zum Intro die Plakate "Stadion jetzt!" und "Pro Hardturm" zeigt, die auch während der Demo zum Einsatz kamen und
später in einer weiteren Aktion mit "Dä erschti Schritt isch gmacht - Dä Kämpf für dä Hardturm richtig entfacht"
seinen Kommentar zur Einigung bezüglich der Stadionmiete abgibt. Support für die Mannschaft gibt es natürlich auch, und das gilt ebenfalls für die knapp 1000 Anhänger aus Bern, die zudem während der ganzen Partie mit ihren Schwenkfahnen und Doppelhaltern zugange sind.
Von 1929 bis 2007 hat der GCZ seine Spiele im Stadion Hardturm ausgetragen, bevor es wegen Baufälligkeit gesperrt
und abgerissen wurde. Da der Neubau wie gesagt auf sich warten läßt, spielt man seither im unmittelbar zuvor für
die EM 2008 neugebauten Letzigrund, der von den Anhängern der Grasshoppers eben nicht als Heimat empfunden wird. Der
ursprüngliche Letzigrund hatte von 1925 bis 2006 an der gleichen Stelle gestanden und war danach abgerissen worden.
Die neue Anlage sieht von außen auffallend flach aus, was daran liegt, daß die Schüssel bis weit unter das Niveau
des Erdbodens der Umgebung gezogen und die Spielfläche sozusagen 'im Keller' ist. Der Letzigrund kommt als Leichathletikstadion daher und wird auch parallel für diese Sportart genutzt, da hier auch der Leichtathletik-Club Zürich zu Hause ist und jährlich ein internationales Turnier dieser Disziplin namens Weltklasse Zürich ausgetragen wird. Am auffälligsten an der Anlage ist die Dachkonstruktion, die aus einem Ring besteht, der auf 31 Pfeilern ruht, an denen auch die etwas eigentümlich wirkende Flutlichtanlage installiert ist.
Und diese Konstruktion war es übrigens auch, die zuletzt einiges an Sorgen bereitet hat. Im Februar 2010 wurde ein Riß im Dach
festgestellt, und bei der Untersuchung traten diverse Baumängel ans Tageslicht. Eine längere Pause im Betrieb des Letzigrund konnte zwar vermieden werden, indem provisorische Stützpfeiler hinzugefügt wurden, doch die sorgten für erhebliche Sichtbehinderungen, konnten aber schließlich nach Behebung der Mängel zum Start der aktuellen Saison entfernt werden.
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