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VSV Wenden |
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Landesliga Westfalen Süd im Videotext fußball.de |
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28.05.2007, Auf'm Nocken, Landesliga Westfalen Süd |
Der VSV Wenden hat zwei Spieltage vor Schluß der aktuellen Landesligasaison noch leichte Abstiegssorgen und müßte die heutige Partie
gewinnen, um aus eigener Kraft das leitze Steinchen in den Klassenerhalts-Mosaik einzusetzen. Strenggenommen müßte es übrigens heißen "Die VSV Wenden haben...", denn der ungewöhnliche Vorsatz steht für "Vereinigte Sportvereine Wenden" und dokumentiert, daß man es hier mit einem Fusionsverein zu tun hat, um genau zu sein eine Dreierfusion, die den SV Schönau, den FC Altenhof und den SV Wenden umfaßt, die alle gemeinsam haben, aus der katholischen Sportbewegung Deutsche Jugendkraft hervorgegangen zu sein und früher mal den entsprechenden Vorsatz DJK im Namen getragen zu haben. Ein Heimsieg für die Hausherren dürfte am heutigen Tag nicht nur von den Einheimischen gerne gesehen werden, sondern man könnte sich auch Freunde in zwei Hagener Stadtteilen machen, denn deren Teams Hasper SV und SV Hohenlimburg 10 konkurrieren mit Borussia Dröschede - selbst ein Stadtteilteam aus Hagens Nachbarstadt Iserlohn - um die Tabellenplätze 1 und 2, die (mit Sicherheit) für Direktaufstieg bzw. (noch nicht ganz sicher) für die Aufstiegsrunde qualifizieren würden.
Umgekehrt benötigt natürlich Dröschede die Punkte ebenfalls unbedingt und als das Team mit der schlechtesten Ausgangsposition im
Spitzentrio darf man sich auf keinen Fall eine Blöße geben. Tatsächlich versuchen die Schwarz-Weißen aus Iserlohn von Anfang an,
nach vorne zu spielen, doch dabei macht ihnen die massive Abwehr der Gäste einen Strich durch die Rechnung. Bis zur Halbzeitpause stehen dann auch auf beiden Seiten keine Torchancen auf dem Notizzettel und es erscheint mit zunehmender Tendenz unwahrscheinlich, daß noch ein Treffer fallen könnte. Abhilfe bringt in der 51. Minute ein Freistoß, den der Dröscheder Jens Meyer unhaltbar über die Unterkante der Latte ins Tor hämmert, wobei sowohl dem Gegner, der einen leichtfertigen Ballverlust produziert, als auch dem Schiedsrichter, der zunächst umstritterweise auf Eckstoß entscheidet und in dessen Folge ebenso umstritten den Freistoß verhängt, Assistenzleistungen zu bescheinigen sind. Das ist die Entscheidung in einer Partie, in der auch die Gastgeber wenig Konstruktives zustande bringen - feiern darf man am Ende beim WSV Wenden aber doch, den der Konkurrent aus Attendorn kassiert kurz vor Schluß einen Treffer zum 3:3 und sichert somit dem VSV trotz der Niederlage den Klassenerhalt.
Eine Stimmungshochburg ist Wenden am heutigen Tag nicht und das gilt auch für die mit ein paar schwarz-weißen Schals auf der Haupttribüne
aufgebauten Gästefans. Spätestens nach dem Führungstreffer für Borussia Dröschede sind beide Seiten wohl auch etwas abgelenkt, denn
man interessiert sich bei den Hausherren für die Ergebnisse aus Attendorn und bei den Gästen für die aus Olpe, wo Hohenlimburg am Ende hoch gewinnt, und aus Haspe, wo der HSV zwar in Führung geht, am Ende aber mit einem 1:1-Remis dasteht, das dafür sorgt, daß Dröschede als Tabellenzweiter in das abschließende Heimspiel gegen Olpe geht. Schön, wenn man da die Spielstände zeitnah mitgeteilt bekommt, ein Service, den (was bei aller Bescheidenheit nicht unerwähnt bleiben soll) der per SMS aus Haspe informierte Verfasser dieser Zeilen für die Anhänger aus Iserlohn höchstpersönlich erbringt.
Das Stadion Auf'm Nocken hat einen Kunstrasenplatz zu bieten, der auf einer Längsseite mit einem überdachten Unterstand ausgebaut ist,
der ein wenig an eine typische Gegenseitenüberdachung in Belgien erinnert, nur daß es die in Belgien typische Sitzplatztribüne gegenüber nicht gibt, wo man stattdessen eine mit zwei Stufen eher rudimentäre Ausbauvariante vorfindet. Gar keinen Ausbau gibt es hinter einem Tor, während die Situation hinter dem anderen Tor etwas diffus ist. Hier gibt es teilweise begrünten Wall und teilweise zwei Stufen, jeweils mit ein paar grünen Sitzen oberhalb, hinter denen dann wieder Graswall folgt, auf dessen Oberseite unter anderem das Vereinsheim des VSV seitlich stark zur Tribünenseite verschoben untergebracht ist. Insgesamt eine recht nette Anlage, die aber demnächst Verstärkung erhalten soll, denn es ist der Bau eines moderneren Kunstrasenplatzes in Wenden selbst geplant - der aktuelle Sportplatz liegt im Stadtteil Schönau -, der dann im Wechsel mit dem Stadion Auf'm Nocken bespielt werden soll, für die Zuschauer aber vermutlich schlechtere Bedingungen bieten wird, denn er soll mit Leichtathletikanlagen, also auch mit Laufbahn versehen werden. Ein weiteres Mysterium ist übrigens der Name der Anlage Auf'm Nocken, denn eine gleichnamige Straße gibt es hier nicht, vielmehr lautet die Postanschrift des Stadions "Zum Oehlchen".
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