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Royal Excelsior Virton |
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Belgischer Fußballverband footdiv2.be 2. Division im Videotext |
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10.01.2004, Stade Yves George, 2. Divison |
Hochklassiger Fußball ist in Belgien größtenteils eine Sache der nördlichen Landesteile. Während der Großteil
der Teams in den höheren Spielklassen sowieso aus Flandern kommt, sind die wenigen wallonischen Kontrahenten, die da
mithalten, in der Regel aus der Region Lüttich-Namur-Charleroi, die am äußersten nördlichen Rand des französischsprachigen Teils des Königreichs gelegen ist - allen voran die Flaggschiffe der Region Standard de Liege und SC Charleroi. Mit Royal Excelsior Virton hat dagegen ein echtes Südlicht zumindest in der zweiten Divison dauerhaft Fuß gefaßt. Seit der Saison 2001/2002 treten die Grün-Weißen in dieser Spielklasse an und in dieser Saison konnten sie bislang einen Platz im Mittelfeld der Tabelle behaupten, was auch von ihrem heutigen Konkurrenten von den Vigor Wuitens Hamme behauptet werden kann, die ein Jahr nach Virton in die zweite Divison aufgestiegen sind. Mit 25 Punkten belegen die beiden Kontrahenten die Plätze neun und zehn der Tabelle, was zu einer so frühen Zeit in der Saison natürlich weder ausschließt, daß noch etwas nach oben geht noch, daß man noch in Abstiegsgefahr geraten könnte, aber dennoch darauf hindeutet, daß beide eine Restsaison vor sich haben, die weder von Angstschweiß noch von Aufstiegseuphorie geprägt sein dürfte.
Die beiden Spiele zwischen Hamme und Virton wurden in der letzten Saison vom jeweiligen Auswärtsteam gewonnen und vielleicht ist
das der Grund, daß die Gastgeber ihren Gegner heute von Anfang an unter Druck setzen und kaum Zweifel daran aufkommen lassen, wer hier der Herr im Haus ist. Nach nur zehn Minuten haben die Heimfans zum erstenmal den Torjubel auf den Lippen, müssen jedoch erkennen, daß das Leder nicht den Weg ins Tor gefunden, sondern das Netz nur von außen berührt hat. Im weiteren bleibt Virton das überlegene Team, kann sich aber immer seltener überzeugend durchsetzen, zumal man immer wieder über die rechte Seite angreift und von daher nicht allzu schwer auszurechnen ist. Im zweiten Abschnitt könnte es dennoch zum Sieg für Excelsior Virton kommen, als man einmal in einer unübersichtlichen Situation den Ball nicht über die Linie bekommt und ein zweites Mal mit einem Kopfball aus kurzer Distanz an der Latte scheitert. Hamme beschränkt sich größtenteils auf die Defensive und fährt damit recht gut - gelegentlich wagt man sich vor allem in der zweiten Hälfte aber auch nach vorne, zu einem Kontertor kommt es freilich nicht mehr, so daß es am Ende bei einem torlosen Remis bleibt. So bleiben beide Teams exakt in der Mitte der Tabelle, wobei Virton die Gelegenheit versäumt hat, sich vor Hamme zu setzen.
Schon vor dem Spiel herrscht auf beiden Seiten recht gute Stimmung. Die Excelsior-Fans machen vor allem von der Gegenseite aus mit
Getrommel auf sich aufmerksam, während die Anhänger von Hamme, denen auf der linken Seite der Haupttribüne ein abgeteilter Block zugewiesen ist, Sprechchöre zum besten geben und während die Aufstellung ihres Teams verlesen wird, was übrigens als besonderer Service für die Gäste auf flämisch verlesen wird, jeden einzelnen Spieler bejubeln. Zum Intro präsentieren die Anhänger der Hausherren die Blockfahne, die sie auch auswärts stets im Gepäck haben, und danach geht es weiter mit für die Spielklasse recht anprechendem Support. Die Hausherren werden weiter mit Getrommel und hin und wieder auch per Gesang unterstützt, während es auf der Gästeseite ziemlich durchgehend Gesang zu hören gibt. Größtenteils gibt man irgendwelche Themen zum Besten, die Vigor enthalten, was wohl größtenteils als Kurzbezeichnung für das Team benutzt wird, aber auch internationalen Flair kann man verbreiten, wenn man auf englische Dauerbrenner wie We're gonna score in a minute zurückgreift - nur schade, daß sich keins von beiden Teams dazu berufen fühlt, wirklich mal im Laufe einer Minute einen Treffer zu erzielen.
Mit dem Stade Yves George verfügt Virton über eine schmucke kleine Anlage, die für die Ansprüche der zweiten Liga
vielleicht teilweise sogar etwas zu klein ist. Vor allem an Sitzplätzen gibt es einen echten Engpaß, denn nur im mittleren Bereich der Haupttribüne sind ein paar Plastiksitze installiert, während in allen anderen Bereichen des Stadions gestanden wird. Das gilt sowohl für die äußeren Bereiche der Haupttribüne als auch für die gesamte Gegengerade - beides überdachte Bereiche -, als auch für einen Hintertorbereich. Der andere Hintertorbereich bleibt ganz ohne Ausbau - hier gibt es nur einen hohen wie in Belgien so häufig mit Werbetafeln vollgepflasterten Fangzaun und eine einfache Anzeigetafel. Über die Seitentribünen ist noch zu erwähnen, daß auf der Hauptseite die offensichtlich modernere Tribüne zu finden ist, die aus einem etwas höheren zentralen Bereich besteht, der vermutlich zuerst hier errichtet worden ist und über die flache und mutmaßlich später entstandene Außenbereiche. Gegenüber ist die Tribüne zwar über ihre komplette Breite einheitlich, aber das Dach folgt doch einer deutlich älteren Bauweise und kommt nicht ohne zahlreiche Stützpfeiler im Sichtbereich der Zuschauer aus, die allerdings als schlanke runde Metallstangen augelegt sind und so die Sicht nicht entscheidend behindern. Die größte Stärke der Anlage ist sicherlich ihre kompakte Bauweise, bei der die Zuschauer das Spiel in unmittelbarer Nähe verfolgen können. Allerdings könnte wohl mittelfristig ein Ausbau der Hintertorseiten - selbst die mit den Stufen kann kaum als wirklich ausgebaut bezeichnet werden, sind es doch nur zwei bis drei - nicht schaden.
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