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Im Bezug auf den SC Vier- und Marschlande gilt es wohl zunächst, den gordischen Knoten der Namensverwirrung zu
durchschlagen: Man verweist auf eine über 110jährige Tradition und beruft sich dabei auf den Turnverein Kirchwerder
Nordseite von 1899 und ist stolz, vor kurzem das Derby bei Bergerdorf 95 mit 2:0 gewonnen zu haben. Wie hängt das
alles zusammen? Diverse Fusionen hatten aus dem ursprünglichen Turnverein bis 1972 zum TSV Kirchwerder 1899 geführt,
und der hatte sich schließlich 1999 mit dem SV Ochsenwerder-Moorfleet zum heutigen SCVM zusammengetan, der genau
genommen kaum älter als ein Jahrzehnt ist. Die Vier- und Marschlande wiederum sind eine Landschaft am Südostzipfel
Hamburgs und gehören somit zum Bezirk Bergedorf, zu dem - und damit ist auch der zweite Lokalrivale der heutigen
Gastgeber gefunden - Curslack und Neuengamme zählen. Als Aufsteiger in die Oberliga Hamburg ist man mit zwei Siegen
und je einem Remis und einer Niederlage sehr ordentlich gestartet, wobei man vor allem auf den Derbysieg stolz ist.
Heute freilich gibt es eine harte Nuß zu knacken für die Hausherren, denn mit Altona 93 hat man ein Team zu Gast,
daß schon letzte Woche zeitweise an der Tabellenspitze stand und heute den Platz ganz oben mit einem Sieg beim
SCVM zurückerobern möchte.
In der Anfangsphase drängt Altona 93 auf einen Treffer, während von den Gastgebern nicht das meiste zu sehen ist.
Das zahlt sich in der 21. Minute aus, als ein Angriffszug über links zum Führungtreffer für die Gäste führt, den
Gian-Pierre Carollo per Kopf erzielt. Unmittelbar danach verhindert nur der Außenpfosten den zweiten Treffer für
den Favoriten, doch in der Folge berappelt sich der SCVM ein wenig und verzeichnet selbst erste Torchancen, wobei
es vor allem bei einem Weitschuß von außerhalb des Strafraums gefährlich für das Tor des AFC wird. Kurz vor der
Pause ist es allerdings dann doch wieder Altona, das mit zwei ganz dicken Chancen - einmal hat Madjid Albry per Kopf
den Heimtorwart schon überwunden, aber ein zurückeilender Abwehrspieler klärt zur Ecke - auf 0:2 erhöhen könnte. In
der zweiten Hälfte steht vor allem Schiedsrichter Alexander Teuscher im Mittelpunkt, der gleich drei rote Karten verteilt und in einer dieser Szenen einen klaren Vorteil für die Gäste abpfeift und so das 0:2 verhindert. Der SCVM
spielt dabei über längere Zeit in Überzahl, kann aber nur zu wenigen Chancen kommen. So bleibt es bei dem knappen
Sieg für den AFC 93, der aber eher höher hätte gewinnen müssen, als daß es für Vier- und Marschlande zu einem
Remis hätte reichen können.
Der SC Vier- und Marschlande trägt seine Spiele im Sportzentrum Fünfhausen aus, womit ein kleiner Nachtrag der
Namenserklärung fällig wird. Fünfhausen ist nämlich wiederum ein Teil von Kirchwerder und gehört somit sowohl zu
den Vierlanden als auch zu Bergedorf - um die Verwirrung komplett zu machen, gibt es auch noch ein zweites Fünfhausen
in der Hansestadt, das seinerseits zum Stadtteil Harburg zählt. Wer das richtige Fünfhausen und das in Nachbarschaft
der Schule gelegene Sportzentrum betritt, entdeckt eine sehr eigentümliche Anlage, die nicht unbedingt zum besten
gehört, was die Oberliga zu bieten hat. Auf einer Seite gibt es eine hohe Stufe und hier sind auch ein paar Bänke
aufgstellst, nach hinten gibt es etwas Graswall, den ein Freund der (Selbst?)Ironie mit Schildern "Expertenhügel"
und "Meckerecke" versehen hat. Dazu kommt eine riesige Rasenfläche, auf dem man wohl mehrere Plätze parallel
einzeichnen könnte oder auch einen in beliebiger Ausrichtung. Hinter einem Tor folgt dann noch ein Fangzaun, der den
Gästefans die Möglichkeit gibt, ihre Transparente aufzuhängen. Übrigens beklagt man bei den Gästen nach der Partie, daß
man wegen 'irgend so ner Dorfultrakacke' ein Banner verloren hat, nämlich die unten zu sehende Zaunfahne mit der dänischen Aufschrift.
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