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06.05.2011, Sportplatz Unterliederbach, Verbandsliga Hessen Mitte |
Der VfB Unterliederbach gilt ebenso wie sein heutiger Gast vom FSV Braunfels als ein Verein, der seine Hauptaufgabe
im Jugendfußball sieht, aber keinen Widerspruch dazu erkennt, mit der ersten Seniorenmannschaft möglichst
hochklassig zu kicken, zumal das ja nicht unerheblich dazu beiträgt, daß man Jugendspieler für einen Verein motivieren
und ihnen eine mögliche sportliche Perspektive bieten kann. So konnten beide Clubs bereits Erfahrungen in der Oberliga sammeln - zuletzt der FSV in der Spielzeit 2006/07 -, mußten aber auch schon Abstiege in die unteren Amateurklassen verdauen. Zuletzt sind beide Kontrahenten konstant eine Ebene darunter in der Spielklasse, die zwischendurch von
Landes- in Verbandsliga umbenannt wurde. Meist oben dabei ist hier der VfB Unterliederbach, der am Ende aber spätestens in der Aufstiegsrunde die Segel streichen mußte. Dieses Jahr hat man auch lange auf
die Aufstiegsrunde geschielt, aber vier Niederlagen in Folge bedeuteten das Ende aller derartigen Hoffnungen. Die Gäste aus dem Lahn-Dill-Kreis dürfen zumindest theoretisch noch auf Platz zwei hoffen, auch wenn das bei vier verbleibenden Spieltagen und zwölf Zählern Rückstand auf den FV Biebrich 02 keine realistische Option mehr sein dürfte.
Tatsächlich ist heute körperloser Sommerfußball angesagt, und auch wenn man im Stadionheft des VfB beklagt, daß das
Team zuletzt allzusehr auf seine spielereischen Vorteile gesetzt habe, um gegen verbissen kämpfende Abstiegskandidaten
gewinnen zu können. Man darf wohl davon ausgehen, daß das nicht so auffällig wie heute gewesen sein dürfte, wo man
wirklich den Eindruck eines Freundschaftspieles macht. In der zehnten Minute fällt das erste Tor, als Braunfels' Christopher Strauch einen Schuß von Celal Yelsi nur abklatschen kann und Ersin Kizarmis zur Stelle ist, um abzustauben. Sieben Minuten später steht es freilich schon wieder unentschieden, denn Patrick Seip kann eine Unaufmerksamkeit in
Unterliederbachs Defensive nutzen, das Leder ins lange Eck zu schieben. Noch bevor eine halbe Stunde gespielt ist,
sind die Gäste nach einem lockeren Spielzug in Trainingsmanier zur Führung durch Sven Helbig gekommen. Auch in der
Folgezeit tut man sich nicht weh, und am Ende heißt es 1:3, nachdem Dario Aniello Schug in der elften Minute der zweiten Hälfte für den späteren Endstand sorgt.
Der Sportplatz Unterliederbach wird wegen der unmittelbaren Nachbarschaft der A66 gerne auch "Sportplatz an der
Autobahn" genannt. Er verfügt über zwei Fußballplätze, dem heute genutzten Hauptplatz mit einem etwas holprigen
Spielfeld aus Naturrasen und einen Nebenplatz mit Aschebelag. Der Hauptplatz verfügt auf der Gegenseite über rudimentären Ausbau in Form von drei flachen Stufen, wobei sich die Frage stellt, ob diese Tatsache den meisten
Besuchern überhaupt auffällt. Das Gros des Publikums bleibt direkt auf der Eingangsseite, wo sich Vereinsheim
des VfB und Würstchenverkauf ebenso finden wie ein paar Tische und Bänke, an denen man es sich zur Betrachtung
des Spiels gemütlich machen kann. Wer wirklich eine etwas erhöhte Perspektive sucht, um das Geschehen zu verfolgen,
ist dann auch auf einem Grashügel im Übergangsbereich von Hauptplatz und Nebenplatz am besten aufgehoben, da man hier
in der Diagonalen zwischen Hintetorbereich und Gegenseite deutlich mehr Höhe auf den Rasenplatz gewinnt als auf den genannten Stufen. Der wohl größte Nachteil des Sportplatzes Unterliederbach besteht darin, daß er mit einer weitläufigen Laufbahn ausgestattet ist, die für eine unangenehme Distanz zwichen Zuschauern und Spielfeld sorgt.
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