Celtic FC vs. FC Porto 2:3
Celtic FC

Celtic FC
vs.
FC Porto 2:3

FC Porto

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Collectivo 95 - FC Porto Ultras
Letztes Spiel: Vitória Setúbal vs. Sporting Braga 21.05.2003, Estadio Olímpico Sevilla, Finale UEFA-Cup 2003
Nächstes Spiel:  US Créteil vs. AS Nancy Lorraine

Ticket
53000 Zuschauer

Zu den Höhepunkten jedes Fußballjahrs gehört sicherlich auch das UEFA-Pokal-Endspiel, auch wenn der Wettbewerb Estadio Olimpico Sevilla - Außenansicht gelegentlich als “Cup der Verlierer” verspottet wird. Die beste Werbung für diesen Pokal waren wohl die denkwürdigen Finals der beiden Vorjahre zwischen Alavés und Liverpool (4:5 in Dortmund) sowie zwischen Dortmund und Feyenoord (2:3 in Rotterdam). In diesem Jahr trifft mit dem schottischen Meister Celtic FC ein Team, das in der Champions-League gescheitert ist, auf einen echten UEFA-Cup-Vertreter in Form des FC Porto, der die letzte Saison mit einem enttäuschenden dritten Platz hinter Sporting Lissabon und Boavista abschloß und so direkt im UEFA-Cup gelandet ist. Als Favorit gehen sicher die Grün-Weißen in dieses Endspiel, aber die Drachen (Dragões) haben schon oft bewiesen, daß mit ihnen nicht zu spaßen ist. So konnte man im Halbfinale das scheinbar übermächtige Lazio Rom besiegen und drehte in Athen eine Heimspielniederlage um, nachdem man zuvor vor allem von seiner Heimstärke profitiert hatte. Die Celts haben auf dem Weg ins Finale nicht nur Portos Lokalrivalen Boavista aus dem Wettbewerb geworfen, sondern auch den hoch eingeschätzten Liverpool FC, waren jedoch zuvor am FC Basel in der Qualifikation zur Champions League gescheitert. Beide Teams stehen übrigens zum ersten Mal im UEFA-Pokal-Finale, haben aber jeweils einen Europapokal gewinnen können. Celtic war im nahegelegenen Lissabon im Jahre 1967 als krasser Außenseiter Europapokalsieger der Pokalsieger geworden. Noch eindeutiger war die Situation zu Ungunsten von Porto eingeschätzt worden, als das Team 1987 in Wien das Endspiel der Landesmeister gegen den FC Bayern München zu bestreiten hatte, es behielt aber am Ende mit 2:1 die Oberhand - vor allem an das Hackentor von Madjer zum Ausgleich erinnert man sich noch heute!

Im ersten Abschnitt findet der FC Porto besser zu seinem Spiel als sein Gegner und kommt zu einigen Estadio Olimpico Sevilla - Hintertorbereich recht guten Torchancen, so daß es durchaus verdient mit einem 1:0 für die Portugiesen in die Pause geht, auch wenn der Treffer erst drei Minuten vor dem Pausenpfiff und somit aus Sicht der Bhoys sicherlich etwas unglücklich fällt. Nur zwei Minuten nach der Pause kommt es durch Larssen zum Ausgleich für die Celts und spätestens in der 57. Minute hat sich die Partie an Dramatik gemessen zu ihren beiden Vorgängern gesellt, nachdem zunächst wieder der FC Porto in Führung geht (54.) Minute, nur um drei Minuten später erneut durch Larsson den Ausgleich hinnehmen zu müssen. Es folgt die stärkste Phase der Schotten, in der man mehrmals gefährlich vor das Gehäuse der Drachen kommt, aber keinen Treffer mehr markieren kann, so daß die Partie nach 90 Minuten in die Verlängerung geht - übrigens zum erstenmal mit dem sogenannten Silver Goal, bei dem die Verlängerung nach 15 Minuten beendet ist, wenn ein Team führt und sonst 30 Minuten dauert. Zur vorentscheidenden Szene kommt es in der 95. Minute, als Celtic-Verteidiger Baldé den vormaligen Porto-Torschützen Derlei foult und dafür völlig zu Recht die gelb-rote Karte zu sehen bekommt. Zunächst kann der schottische Meister zwar recht geschickt verteidigen und verhindern, daß der Gegner aus der Herausstellung Kapital schlägt, aber nach und nach werden die Gegenangriffe der Celts weniger und fünf Minuten vor Schluß geht dann doch die Zuordnung in der Abwehr verloren, Celtic-Schlußmann Douglas stürzt aus seinem Tor, kann das Leder jedoch nicht festhalten und wieder ist Derlei zu Stelle, um den Treffer zum 3:2-Endstand für seine Farben zu erzielen. In der Nachspielzeit muß dann auch noch ein Spieler des FC Porto mit Gelb-Rot vom Platz, doch jetzt ist es zu spät, als daß Celtic daraus noch mal Kapital schlagen könnte. Letztendlich wird der FC Porto in einem dramatischen Spiel glücklich, aber keineswegs unverdient UEFA-Pokal-Gewinner 2003.

Die Anhänger des Celtic FC gelten als begeisterungsfähig, trinkfreudig, lautstark und - Estadio Olimpico Sevilla - Gegenseite mit Celtic-Fans außer bei Spielen gegen den Lokalrivalen Rangers FC - friedfertig. Ihre Trinkfreudigkeit stellen sie bereits an den Vortagen unter Beweis, als in Sevilla der Lokalpresse zufolge die Biervorräte ausgehen, die Begeisterungsfähigkeit zeigt sich schon daran, daß eine fünfstellige Zahl von Fans ohne Ticket anreist, um ohne Chance auf ein Reinkommen außerhalb des Stadions zu feiern. Wer dann ins Stadion gekommen ist - hier zeigt sich, daß sehr viele Celtic-Fans ihre Tickets kauften, bevor die Qualifikation für ihr Team für’s Endspiel klar war, denn auch die “neutralen” Bereiche sind fest in grün-weißer Hand - legt in Punkto Begeisterungsfähigkeit und Lautstärke noch einen drauf. Songs wie “Over and Over” oder “Fields of Athenry” aus 40000 Kehlen gesungen zu hören, kann schon die eine oder andere Gänsehaut auslösen, und die Transparente der Celts zeigen, daß man aus aller Herren Länder zum heutigen Spiel zusammengekommen ist. Die Fans des FC Porto präsentieren sich durchaus auch als enthusiastisch und begeisterungsfähig, können aber gegen die Bhoys nicht ankommen. Immerhin zeigt man zum Intro eine große Blockfahne mit den Zeichen aller Teams, gegen die man bislang im Wettbewerb gespielt hat und ein Transparant mit der Aufschrift “Eine Seite mehr im Buch unseres Ruhms” und supportet danach ebenso durchgängig wie die Celts - nur eben zahlenmäßig deutlich unterlegen. Nach dem Ende der Partie feiern die Porto-Fans ihren Sieg, während die Fans der Bhoys ihr Team weiter frenetisch bejubeln, den FC Porto und die Siegerehrung der Portugiesen allerdings lautstark auspfeifen - hier hätte man vielleicht doch etwas mehr Fairness und die Größe, auch der gegnerischen Mannschaft ein wenig Applaus zu spenden, erwarten können!

Das Estadio Olímpico Sevilla ist von außen ein großes Gebäude mit sechseckigem Estadio Olimpico Sevilla - Choreographie FC Porto Grundriß, das man auf dem ersten Blick kaum für ein Fußballstadion halten würde, könnte man nicht durch die teilweise transparenten Fassaden den Innenraum erahnen. Wenn man das Olympiastadion betritt, kommt man dann auch erst in eine große Halle, in deren Mitte das eigentliche, komplett überdachte Stadion liegt. Das besteht aus zwei Rängen mit braunen Sitzen, die trotz der eckigen äußeren Form der Anlage als klassische ovale Schüssel aufgebaut sind. Wie der Name Olympiastadion schon suggeriert, handelt es sich beim Estadio Olímpico tatsächlich um eine weitläufige Anlage mit Laufbahn, bei der man als Zuschauer etwas weit vom Geschehen entfernt ist, die Sicht auf’s Spielfeld ist allerdings recht gut. Unter den Tribünendächern sind Anzeigetafeln und Flutlichtstrahler installiert, heute hängen oberhalb der Tore noch große Fahnen mit jeweils einem Vereinszeichen der heutigen Gegner. Seinen Reiz bezieht das Estadio Olímpico im wesentlichen aus der scheinbaren Unvereinbarkeit von äußerer und innerer Form, von den Rängen aus gesehen handelt es sich dann doch um eine recht konservative Mehrzweckanlage der größeren Dimension. Übrigens legt man in der andalusischen Metropole Wert auf die Feststellung, daß Sevilla der westlichste Spielort ist, an dem jemals ein UEFA-Pokal-Endspiel ausgetragen wurde, seit das Finale nicht mehr in Hin- und Rückspiel ausgetragen wird. Der Spielort für’s kommende Jahr steht übrigens auch schon fest: dann wird man sich zum Endspiel im schwedischen Göteborg treffen.

Estadio Olimpico Sevilla - Offizielle Dekoration: Porto-Fahne unter dem Kurvendach...

Estadio Olimpico Sevilla - und Celtic-Fahne gegenüber


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