Politehnica AEK Timisoara vs. Steaua Bucuresti 1:8
Politehnica AEK Timisoara

Politehnica AEK Timisoara
vs.
Steaua Bucuresti 1:8

Steaua Bucuresti

www.cvucs.ro - Commando Viola Ultra Curva Sud
www.fcpoli.homestead.com

Liga Profesionistã de Futbol
DiviziaA.com
Federatia Romania de Fotbol



Letztes Spiel: Jahn Regensburg (A) vs. TSV 1860 München (A) 09.04.2004, Dan Paltinisanu, Divizia A
Nächstes Spiel:  Marek Dupniza vs. Botev Plovdiv

Ticket
ca. 35000 Zuschauer

Der Club Sportiv Politehnica wurde 1921 in Timisoara gegründet, das übrigens bis 1918 noch als Temesvár zu Ungarn gehört hatte. Seither hat man Dan Paltinisanu - Haupttribüne diverse Umbenennungen hinter sich, wobei man außer von 1948 bis 1966 aber immer auch das Politehnica im Namen führte. Unter dem heutigen Namen Futbal Club treten die Lila-Weißen seit 1992 auf. Der größte Erfolg des Clubs, bei dem man 1980 den rumänischen Pokal an die Westgrenze seines Landes holen konnte, war da schon Geschichte, aber in der Saison 1993 gab es noch einmal eine UEFA-Cup-Teilnahme für Politehnica. Damals mußte man in der ersten Runde die Segel streichen, hatte allerdings mit Real Madrid auch kein ganz leichtes Los und konnte den Königlichen beim Hinspiel in Timisoara sogar ein 1:1-Remis abringen. Seither hat Politehnica eher die Rolle eines Fahrstuhlteams übernommen und mußte 1994 und 97 das Oberhaus verlassen. Jetzt sind die Ostrumänen im zweiten Jahr wieder erstklassig und können sich nach dem sechsten Platz im Vorjahr diesmal sogar leichte Hoffnungen auf eine erneute UEFA-Cup-Teilnahme machen. Dafür müßte freilich der heutige Gegner Steaua Bukarest vom zweiten Tabellenplatz verdrängt werden, der zehn Punkte Vorsprung vor dem fünftplazierten Politehnica hat. Mit 22 Meisterschaften ist der Stern - so die deutsche Übersetzung von Steaua - wirklich der Rekordmeister seines Landes und man ist auch als Titelverteidiger in die Saison gegangen, auch wenn Lokalrivale Dinamo nur wegen der um vier Treffer besseren Torbilanz distanziert werden konnte. Die größte Stunde des rumänischen Fußballs überhaupt haben wir auch Steaua Bukarest zu verdanken, das 1986 im Elfmeterschießen einen hoch favorisierten FC Barcelona besiegen und so den Europapokal der Landesmeister in die Hauptstadt des Karpatenstaates holen konnte.

Voller Hoffnung geht der FC Politehnica also ins Spiel gegen den Meister, dem man am 2. Spieltag des Vorjahrs eine überraschende Dan Paltinisanu - GegenseiteHeimniederlage beibringen konnte, gegen den es danach dann aber auch zwei Niederlagen gesetzt hat. In der Anfangsphase halten die Hausherren dann auch mit und kommen in der offenen Partie zu eigenen Chancen, wobei man sich auch durch den 0:1 Rückstand aus der neunten Minute, in der Steaua einen umstrittenen Elfmeter zugesprochen bekommt, nicht aus dem Konzept bringen läßt, obwohl zu allem Überfluß ein Spieler der Hausherren vom Platz gestellt wird. Statt des Ausgleichs folgt dann aber ab der 29. Minute eine Phase, an der man sich wohl in Timisoara lange und nicht allzu gerne erinnern wird. Nach dem 0:2 bricht bei den Hausherren alles zusammen und plötzlich fallen Tore für Steaua wie am Fließband, so daß es mit einem aus Sicht der Hausherren äußerst ernüchternden 0:5-Zwischenstand zum Pausentee geht. Damit ist das Spiel im zweiten Abschnitt natürlich gelaufen, auch wenn Politehnica weiter um Ergebniskorrektur bemüht ist. Die gelingt dann aber erst drei zwei Steaua-Tore weiter, als es in der 79. Minute immerhin zum Ehrentreffer für Politehnica kommt, der den späteren Endstand von 1:8 herstellt. Eine bittere Niederlage ist es für den FC Politehnica, die in diese Höhe auch nicht durch die Unterzahl zu erklären ist und die man schnell aus den Köpfen verdrängen sollte, denn mit zehn Punkten ist auch das Tabellenende noch nicht so weit entfernt, daß man sich eine Serie von Niederlagen leisten könnte. Steaua hat dagegen eindrucksvoll seinen Anspruch auf die Titelverteidigung bekräftigt und bleibt Tabellenführer Dinamo Bukarest mit zwei Zählern Rückstand auf den Fersen.

Etwas ganz Besonderes soll das Spiel auch stimmungsmäßig werden und so hat man bei Politehnica zum Intro eine Choreographie Dan Paltinisanu - Intro durchs ganze Stadion vorbereitet. Rechtecke aus lila Plastikfolie tauchen die Arena in diese Farbe, dazu präsentiert man in der Fankurve einige Blockfahnen, die jeweils einen Buchstaben für den Schriftzug "CVUCS" - also die Abkürzung des "Commando Viola Ultra Curva Sud" tragen, und mit etwas Rauch wird zusätzlich dafür gesorgt, daß zumindest heute nicht nur die rumänische Sprache ein wenig an Italien erinnert. Danach führen übrigens angesichts nassen Wetters einige die Plastikfolien einem pratischen Zweck zu und basteln sich Regenhauben in Vereinsfarben daraus. Der Hauptsupport kommt im folgenden aus der Südkurve, die Sprechchöre werden aber immer wieder von den FCT-Fans im Rest des Stadions aufgenommen, bevor es dann mit dem Einbruch des Teams doch etwas ruhiger wird. Dennoch setzt vor allem die Südkurve ihren Support fort und läßt sich von den Spielständen nur gelegentlich mal etwas zum Schweigen bringen - als Politehnica kurz nach der Halbzeit den Treffer zum 1:5 verpaßt, hört es sich noch mal an, als hätte man gerade den Ausgleich erzielen können. Außerhalb der Curva Sud haben allerdings doch schon einige Zuschauer den Ort des Geschehens verlassen, was überraschenderweise nicht nur für die Heimfans gilt, sondern auch für etwa ein Drittel der in einem Diagonal-Block untergebrachten Steaua-Fans. Nach einer halben Stunde im zweiten Abschnitt ist dann ein weiteres Drittel aus dem Gästeblock verschwunden, in dem auch immer wieder supportet wird, wovon aber über weite Strecken nicht allzuviel zu hören ist. Eine weitere Parallele zu italienischen Gepflogenheiten liegt übrigens darin, daß während der gesamten Partie immer wieder Knallkörper auf die Laufbahn geworfen werden und außerdem sorgen einige immer wieder mit Leuchtpatronen für bunte Akzente, die in Rumänien offensichtlich niemanden stören.

Ein wenig italienisch wirkt letztendlich auch das Stadion "Dan Paltinisanu", das früher auf den Namen "Stadionul 1. Mai" Dan Paltinisanu - Blick über die Tribüne hörte. So präsentiert es sich als große ovale Schüssel mit Laufbahn und hat nur auf einer Seite eine überdachte Tribüne zu bieten, die hinter einer unüberdachten Vortribüne zu finden ist, die ihrerseits mit violetten Sitzen ausgestattet ist. Violette Sitze mit einem weißen Schriftzug "POLI" gibt es auch auf der Gegenseite, allerdings wird nahezu überall im Stadion durchgängig während des Spiels gestanden. Auf der Haupttribüne gibt es neben eben solchen Sitzen auch eine kleine ebene Empore, die mit Plastikstühlen und Tischen ausgestattet ist - vielleicht ein alter(?) Pressebereich, wobei die Stühle auch eher genutzt werden, um in sie in die hinteren Reihen zu befördern und sich durch Draufstellen Sicht zu verschaffen. Im oberen Bereich der Tribüne sind dann noch ein paar verglaste Logen vorhanden, die wohl heute als Presse- und VIP-Bereich herhalten. Oberhalb der Gegengerade ziert noch ein Schild mit einem Vereinszeichen gemeinsam mit zwei Fahnen die Anlage, hinter der Südkurve ist noch eine moderne Multimedia-Anzeigetafel untergebracht. Dazu kommt eine elegante Flutlichtanlage mit schlanken Masten und je 6 x 8 Strahlern, die nicht unbedingt nach typischem Ostblock-Design aussieht und wohl erst nach der "Wende" in die Anlage gekommen sein dürfte. In der Nordkurve gibt es dann noch ein Marathontor, während der Spielereingang in der Mitte der Gegengeraden liegt. In den Außenbereichen der Hauptseite zu beiden Seiten der Tribüne scheinen übrigens Sitzplätze entfernt worden zu sein - hier gibt es zwar weder Plastiksitze noch Bänke, aber die Verankerungen dafür sind noch vorhanden und fungieren heutzutage im Wesentlichen als Stolperfallen.

Dan Paltinisanu - Intro auf der Gegenseite

Dan Paltinisanu - Intro auf der Gegenseite Detail



Dan Paltinisanu - Kurve

Dan Paltinisanu - Endstand


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