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11.11.2012, Estadio Rommel Fernández, Liga Panameña de Fútbol |
Die Liga Panameña de Fútbol spielt seit 2009 unter diesem Namen als höchste Spielklasse Panamas, wurde
aber bereits 1988 als ANAPROF (Asociación Nacional Pro-Fútbol) gegründet. Bis 2001 wurde pro Jahr ein
Meister ermittelt, seither spielt man wie in den meisten Ländern Süd- und Mittelamerikas zwei Meister aus,
und zwar in Apertura und Clausura des Wettbewerbes. Zunächst wird jeweils eine Doppelrunde der
zehn Ligateilnehmer gespielt, danach ermitteln die ersten vier in Halbfinale und Endspiel den Titelträger,
der zur Teilnahme an der CONCACAF-Champions League qualifiziert ist. Der Tabellenletzte steigt unterdessen als einziger
die zweitklassige Primera A ab. Aktueller Titelverteidiger ist der Tauro FC, der mit elf Meisterschaften
auch Rekordmeister seines Landes ist, am heutigen letzten Spieltag der Apertura aber Gefahr läuft, die
Halbfinale zu verpassen und selbst bei einem Sieg gegen den San Francisco FC auf Schützenhilfe hoffen muß.
Auch die aus La Chorrera stammenden Gäste, die selbst viermal Meister werden konnten, benötigen dringend
die Zähler, denn man steht nur um einen Punkt besser da als Schußlicht Atlético Chiriquí und könnte sich
leicht in der kommenden Spielzeit als Zweitligist wiederfinden.
Bereits in der zweiten Spielminute erleiden die Hoffnungen des Tauro FC, sich noch für die Ausscheidung
zu qualifizieren, einen schweren Dämpfer. Das ist die Folge einer Splapstickeinlage der Gastgeber, die
man absichtlich kaum besser hinkriegen könnte, als sich ein Abwehrspieler und der Torhüter gegenseitig
ausspielen und das Leder möglicherweise auch schon per Eigentor über die Linie gehen würde, aber schließlich
von Armando Polo im leeren Tor untergebracht wird. Nach 17 Minuten sorgt Martin Gomez von der Strafraumgrenze
aus für das 0:2, kurz nach der Halbzeitpause verpassen die Gäste die große Chance, auf 0:3 zu erhöhen,
als ein Feldspieler von Tauro auf der Linie rettet. Kurz darauf bringt Eduardo Dasent eine Freistoßvorlage für
Tauro von rechts per Kopf über die Linie, und in der Folge rennen die Haupstädter an und vergeben größte
Möglichkeiten - der Ausgleich scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. Fünf Minuten später ist es dann aber
Polo, der mit seinem zweiten Tor für die Entscheidung sorgt, denn nach dem Treffer zum 1:3 ist der Widerstand
Tauros gebrochen. Schließlich sind es die Gäste, die knapp zehn Minuten vor Schluß durch Marlon Negrete
den letzten Treffer der Partie erzielen und den Endstand von 1:4 herstellen.
Ein großer Publikumssport scheint Fußball nicht zu sein in Panama, denn es verlieren sich gerade einmal an
die 100 Zuschauer im weiten Rund des Stadions, wobei eine Gruppe von Heimfans versucht, aktiv zu supporten
und nach einem Intro, bei dem diverse Papierrollen geworfen werden, mit Gesang und vor allem Getrommel
auffällt, wobei man (wohl mit der sportlichen Lage) unzufrieden zu sein scheint, hat man doch einen Teil
seiner Transparente im Kopfstand aufgehängt. Auch einige Fans von San Fancisco sind erschienen und an ihren
roten Trikots zu erkennen. Man bewegt sich relativ frei im Stadion und kann sich auch, ohne irgendwie behelligt
zu werden, neben oder hinter den Heimfans aufstellen, fällt aber nur ein oder zweimal akustisch etwas auf, als
man sich auch zu ein wenig Gesang aufraffen kann.
Das Estadio Rommel Fernández wurde am 6. Februar 1970 als Estadio Revolución eröffnet und für die 11. Zentralamerika-
und Karibikspiele des gleichen Jahres genutzt. Nachdem der erste in einer europäschen Liga aktive Fußballer aus
Panama, der unter dem Spitznamen "Der Panzer" bekannte Rommel Fernández Gutiérrez, am 6. Mai 1993 im
spanischen Albacete bei einem Autounfall ums Leben
gekommen war, bekam die auch als Nationalstadion genutzte Anlage seinen Namen.
Von 2006 bis 2010 wurde das Stadion, das zu einem großen
Sportkomplex namens Ciudad Deportiva Irving Saladino gehört, renoviert und erweitert, womit man zwischendurch 45000
Zuschauern Platz bot und in dem inzwischen nach der Umwandlung in ein reines Sitzplatzstadion
mit 126 VIP-Logen noch 32000
Menschen Platz finden. Die Anlage ist zum Teil ein-, zum Teil zweistöckig und wie gesagt als Allseater
gestaltet und verfügt über eine rote Bestuhlung, auf der auf einer Längsseite in blau Panama zu lesen
ist. Außerdem gibt es eine in hell- und dunkelblau gehaltene Laufbahn, eine in die vorhandenen Dächer integrierte Flutlichtanlage sowie eine im offenen Hintertorbereich untergebrachte Anzeigetafel.
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