SV SW Suttrop vs. TuS Wickede/Ruhr 4:0
SV SW Suttrop

SV SW Suttrop
vs.
TuS Wickede/Ruhr 4:0

TuS Wickede/Ruhr




WDR VT: LL Westfalen 5 - Mitte
fußball.de



Letztes Spiel: Villarreal CF vs. Albacete Balompié 19.05.2005, Hardtstadion, Landesliga Westfalen Mitte
Nächstes Spiel:  VSK Osterholz-Scharmbeck vs. TuS Heeslingen

Ticket
150 Zuschauer

Obwohl die Saison im Amateurfußball ein paar Wochen länger läuft als die Spielzeiten der Profis - in Hardtstadion den meisten Staffeln zumindest - ist auch hier die Zeit gekommen, in der Entscheidungen und Vorentscheidungen fallen. Das heutige Nachholspiel führt einen TuS Wickede/Ruhr in den Warsteiner Stadtteil Suttrop, der auch nach diesem Spiel noch Chancen haben wird, aus der Abstiegszone ins Mittelfeld der Tabelle vorzustoßen. Der Ausgang des heutigen Spiels wird aber wesentlich dazu beitragen, ob diese Aussage eher theoretischer Natur ist oder ob es sich um eine realistische Hoffnung handelt. Bei einer Niederlage bleibt man auf dem letzten Platz der Tabelle und muß in den kommenden fünf Spielen irgend etwas zwischen acht und zwölf Punkten gut machen - die Zahl der tatsächlichen Absteiger wird ja auch vom Abstieg in der Ligapyramide oberhalb der Landesliga mitbestimmt - und das scheint nicht sehr realistisch. Ein Sieg dagen würde die Kicker aus Wickede auf eine Distanz ans rettende Ufer bringen, die man mit einer halbwegs guten Serie noch überbrücken könnte.

Trotz der brisanten Lage der Gäste und dem bislang nicht weiter erwähnten komfortablen Mittelfeldplatz der Hausherren, Hardtstadion die sich jenseits von Gut und Böse befinden, ist es eher der SV Schwarz-Weiß Suttrop, der die Partie dominiert. Allerdings bewegt sich das Spiel zunächst auf einem so niedrigen Niveau, daß von 'dominieren' kaum die Rede sein kann, es handelt sich wohl eher um eine Umsetzung des geflügelten Wortes vom 'Einäugigen unter Blinden'. Mitte des ersten Abschnitts legen die Gastgeber noch mal etwas zu und jetzt kann man auch ab und an mal das Tor des Gegners in Gefahr bringen. Bis zur Halbzeit haben die Kicker in Schwarz-Weiß zweimal das Aluminum getroffen, aber auch einmal ins sprichwörtliche Schwarze und es ist ein Spieler namens Murbo, der den angesichts ihres Auftretens wohl ohnehin nur noch rudimentären Hoffnungen der Gäste auf den Klassenerhalt einen empfindlichen Dämpfer verpaßt. Dieser Murbo setzt die Demontage des TuS Wickede in der zweiten Hälfte mit dem Tor zum 2:0 fort und danach hat Suttrop leichtes Spiel und kommt noch zu zwei weiteren Treffern und somit einem Endresultat, das das tatsächliche Geschehen auf dem Platz doch etwas schönt.

Hardtstadion Die knapp unter 150 Zuschauer im Hardtstadion gehören eher der ruhigen Sorte an, allerdings verfolgt man besonders die Leistung des Schiedsrichters mit Argwohn und brüllt da auch öfter mal einen Kommentar in Richtung Spielfeld. Wie so oft im Amateurfußball kann das ab und an ganz amüsant sein. Gästefans, die die über den Daumen gepeilten 50 Kilometer vom bei Unna gelegenen Wickede nach Suttrop auf sich genommen zu haben, scheint es übrigens überhaupt nicht zu geben, wobei man nur darüber spekulieren kann, ob der TuS generell niemanden dazu motivieren kann, das Team auswärts zu begleiten, oder ob das auch an der eher hoffnungslosen Situation liegt, in der man sich befindet.

Das Hardt-Stadion hat mit der kleinen Tribüne auf der Hauptseite einen echten Hingucker, zumal die mit ihren Holzbänken vom Hardtstadion Typ Baumarkt-Gartenbank über ein recht eigentümliches Design verfügt. Der Rest des Stadions ist weitgehend unausgebaut, wenn man von ein paar Parkbänken absieht, die weitere Sitzgelegenheiten bieten, wobei die auf erhöht angebrachten Tafeln auf der Gegenseite dicht an dicht gepackten Werbetafeln zeigen, daß es anscheinend zumindest keinen Mangel an Sponsoren im lokalen Umfeld gibt. Erwähnenswert ist auf jeden Fall noch der Sprecherturm, der sich neben der Tribüne hinter ein paar kleineren Bäumen zu verstecken versucht, und die Vereinskneipe hinter dem Tor mit dem Eingangsbereich. Insgesamt hat die Anlage - der man auch gerade wegen des Ausblicks auf den in zwei Richtungen angrenzenden Wald das Prädikat 'idyllisch' verleihen kann -, etwas sehr Uriges, und man kann den Besuch schon alleine wegen der originellen Tribüne nur empfehlen.


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