Entente Sannois Saint Gratien vs. Stade de Reims 0:3
Entente Sannois Saint Gratien

Entente Sannois Saint Gratien
vs.
Stade de Reims 0:3

Stade de Reims




Französischer Fußballverband F.F.F.
www.sports.fr/
L'Equipe
Dark Reims
SR Depuis 1931
Letztes Spiel: Borussia Dortmund vs. Schalke 04 31.01.2004, Parc des Sports Michel Hidalgo, Nationalliga
Nächstes Spiel:  FC Nieuwkerken Sint-Niklaas vs. Wevelgem City

Ticket
1800 Zuschauer

Im vergangenen Jahr waren die beiden heutigen Kontrahenten noch von zwei Spielklassen getrennt, als Stade de Reims in der Parc des Sports Michel Hidalgo - Eingang 2. Liga Frankreichs an den Start ging, während Entente Sannois Saint Gratien in der CFA - also der Französischen Amateurmeisterschaft oder vierten Liga - spielte. Die einen stiegen ab, die anderen auf und so trifft man sich heute im Nordwesten Paris' zu einem Ligaspiel, das wohl auf absehbare Zeit das letzte Treffen der beiden auf gleicher Augenhöhe sein wird. Tatsächlich sieht es ganz so aus, als sollte das Ende der Spielzeit eine Situation bringen, die dem Vorjahr exakt entspricht. Reims befindet sich auf dem ersten Tabellenplatz und scheint auf dem Weg zurück in die Zweitklassigkeit zu sein, so daß man in der kommenden Saison vermutlich versuchen kann, es besser zu machen als nach dem letzten Aufstieg im Jahr 2002. Saint Gratien dagegen ist Vorletzter und es deutet doch einiges darauf hin, daß auch die Hausherren wieder dort landen werden, wo sie hergekommen sind. Sicher kann man sich dieser Entwicklungen momentan sicherlich noch nicht sein - so groß sind die Abstände noch nicht und es sind noch 16 Spiele in der laufenden Saison zu bestreiten, aber die Tendenzen sind doch so eindeutig, daß wohl mindestens eine der beiden Mannschaften im kommenden Jahr nicht mehr in der 2. Liga kicken wird.

Die Vorstellung von Stade Reims ist heute über weite Strecken wenig meisterlich. Tatsächlich hat der Tabellenführer zwar Parc des Sports Michel Hidalgo - Haupttribüne über die gesamte Spielzeit den besseren Spielaufbau und offensichtliche Vorteile auf seiner Seite, tut sich aber äußerst schwer mit dem Herausarbeiten von Chancen, so daß es leicht zur Führung für die Hausherren kommen könnte. Die wagen sich nur gelegentlich mal nach vorne, dann wird es aber gefährlich und in zwei Szenen führen Distanzschüsse um ein Haar zum 1:0 für Sannois Saint Gratien. Mitte der zweiten Hälfte fällt der erste Treffer der Partie dann aber doch für den Favoriten, der seine erste echte Torchance eiskalt nutzt und danach leichtes Spiel hat. Die Gastgeber versuchen jetzt notgedrungen, mehr für das Spiel zu tun und laufen dem Aufsteiger in Spe so ins Messer. Stade de Reims kann so mit zwei Treffern in den Schlußminuten noch für ein standesgemäßes Resultat sorgen, so daß anhand des Endstandes der Eindruck entsteht, das die Hausherren erwartungsgemäß chancenlos gewesen seien. Letztendlich kann man dem Team aus Reims wohl auch bescheinigen, im Stile einer Spitzenmannschaft aufgetreten zu sein, die in der Lage ist, auch Partien mit einem Dreier abzuschließen, bei denen es nicht richtig läuft - eigentlich die beste Voraussetzung für die Verteidigung des Spitzenplatzes über die restliche Saison.

Aktiver Support geht alleine von den Anhängern der Gäste aus, die im linken Bereich der überdachten Gegentribüne Parc des Sports Michel Hidalgo - Gegentribüne einen kleinen Block bilden. Hier bringen sie immer wieder ein paar Schwenkfahnen zum Einsatz und haben außerdem megaphongestützten Gesang zu bieten, der meist aus einfachen Variationen um die Themen "Rouge" und "Reims" besteht. Hin und wieder kommt richtig Bewegung in die Gästefans, wenn plötzlich alles zu den einschlägigen Rhythmen hüpft oder synchron die Arme vor, zurück und seitwärts bewegt. Das ergibt insgesamt einen durchaus guten, aber nicht herausragenden Support, der jedoch für Saint Gratien durchaus etwas Besonderes zu sein scheint, widmen doch einige der heimischen Zuschauer den Gästefans einen ebenso großen Teil ihrer Aufmerksamkeit wie dem Geschehen auf dem Platz. Die Heimfans selbst gehen nur bei entsprechenden Spielszenen mit, wobei vor allem bei den großen Torchancen für Sannois Saint Gratien vor dem 0:1 ein lautes Raunen durch die Reihen geht. Bei den Treffern der Gäste zeigt sich dann aber auch, daß viele der Zuschauer außerhalb des eigentlichen Reims-Blocks ebenfalls zu den Anhängern der Rot-Weißen zählen und sich erst jetzt als Away-Fans outen. Vermutlich ist die heutige Partie eine von denen, die den Fans der Pariser Vorstädter sowohl wegen der guten sportlichen Leistung ihres Teams ebenso in guter Erinnerung bleiben wird wie wegen des Auftritts der Gästefans, auch wenn die Entente am Ende letzendlich mal wieder ohne Punkte dasteht.

Das Stadion Michel Hidalgo kommt in den Kurven ohne echten Ausbau aus. Dort gibt es einmal einen kleinen Graswall, auf dem man eine Parc des Sports Michel Hidalgo - Haupttribüne einfache Anzeigetafel untergebracht hat und der für Zuschauer begehbar ist und einmal einen mit Gestrüpp gewachsenen Naturhang, an dessen Oberseite ein paar Stehplätze sind. Dafür verfügen beide Längsseiten über gedeckte Tribünen. Die eine Seite - hier ist auch der Zugang zum Stadion - ist mit der Haupttribüne (Tribune Honneur) ausgebaut, die um mehr als Menschengröße hochgesetzt ist und etwa über die halbe Länge der Seite geht. Man besteigt diese Tribüne über auffällige Betonaußentreppen an den Seiten und nimmt dann auf blaugrünen Sitzschalen ohne Lehnen Platz. Deutlich länger ist die neue Gegentribüne (Tribune Nouvelle), die erst kürzlich fertiggestellt wurde und etwa von Strafraumgrenze zu Strafraumgrenze reicht. Sie ist ebenfalls hochgesetzt - wobei man sich auf dieser Seite um ein Fundament von etwa Hüfthöhe beschränkt - und hier werden die Sitzgelegenheiten in Form von Platiksitzen mit Rückenlehnen geboten. Auffällig an der Anlage sind die äußerst üppigen Leichtathletikeinrichtungen und die Abgrenzung zwischen Zuschauerraum und Spielfeld in Gestalt eines hohen Maschendrahtzauns. Umgeben ist das Stadion von zahlreichen weiteren Plätzen - zum Teil mit eigenem Flutlicht - und anderen Sportfeldern, zum Beispiel einem Basketballfeld. Die Flutlichtanlage des Hauptplatzes ist klassisch an Masten in den Spielfeldecken untergebracht, was aufgrund der doch recht schmalen Tribünen - vor allem bezogen auf die Honneur - und der weit offenen Ecken durchaus Sinn macht. Von außen ist die Anlage trotz unausgebauten Hintertorseiten und offenen Eckbereiche nicht einsehbar - hier hat man als Sichtschutz eine hohe Hecke angelegt.


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