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Sportfreunde Siegen II |
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TSG-Fanclub |
13.04.2005, Leimbachstadion - Kunstrasenplatz, Oberliga Westfalen |
Auf dem Nebenplatz des Siegener Leimbachstadions kommt es am heutigen Mittwoch zu einem Duell der
Kellerkinder, als die heimische Reserve der Sportfreunde Siegen auf die TSG Sprockhövel trifft. Beide
Kontrahenten halten zwar zur Zeit einen Platz, der für den Klassenerhalt reichen würde, aber dabei geht
es um Haaresbreite zu. Die Gäste aus Sprockhövel stehen mit ihren 20 Zählern nur einen Punkt vor der
Abstiegszone und selbst der Abstand auf Schlußlicht Vorwärts Kornharpen beträgt nur zwei Zähler, so daß
man ganz schnell arg in Verlegenheit kommen kann. Ein wenig entspannter ist die Lage in Siegen, wo es zwar
die zweite Mannschaft nicht ihrem Regionalligateam gleichtun konnte, das im letzten Jahr gegen den Abstieg
spielte und in der aktuellen Saison um den Aufstieg in die 2. Bundesliga kämpft, aber immerhin steht man
drei Punkte vor dem heutigen Gegner und könnte sich mit einem Sieg ein wenig Richtung Mittelfeld absetzen.
Am Ende steht ein deutlicher Sieg für die Hausherren zu Buche, die so sogar noch etwas für ihr Torverhältnis
tun können, so daß nach der Partie nicht nur ein Abstand von sechs Punkte auf die heute glücklosen Sprockhöveler
hergestellt ist, sondern auch etwas für die Tordifferenz getan werden konnte, die bei jetzt -5 besser ist als bei
allen Konkurrenten im Tabellenkeller. Daß beides gelingt, liegt im wesentlichen an einem Spieler, denn mit Jens
Toborg ist es ein Kicker aus dem Regionalligakader der Sportfreunde, der alle fünf Treffer erzielt und so wohl
in den nächsten Tagen dem Abstiegsgespenst in den Albträumen der TSGler sein Gesicht leiht. Die müssen die Schuld
allerdings wohl doch eher bei sich selbst suchen als bei der Verstärkung für Siegen aus der ersten Mannschaft, denn
auch das Spiel der Hausherren findet auf nicht mehr als unterem Oberliga-Niveau statt und es sind die Nachlässigkeiten
in der TSG-Defensive, die das Debakel begünstigen. Beim Stand von 2:1 verpassen die Gäste die mögliche Wende, als sie
eine gute Chance vergeben und im Gegenzug den dritten Treffer kassieren, aber außer in der Phase zwischen Anschlußtreffer
und 3:1 tut man bei Sprockhövel einfach zu wenig.
Von Fußballatmosphäre kann bei dem heutigen Spiel kaum die Rede sein, denn auf beiden Seiten ist überhaupt kein Support
zu bemerken. Das ist insofern ein wenig überraschend, daß es bei Siegen durchaus vorkommen soll, daß ein paar Anhänger der
ersten Mannschaft erscheinen, um die Zweitvertretung zu supporten, und auch bei den Spielen des TSG ist normalerweise ein
kleines Fangrüppchen mit einer Trommel zugegen. Vielleicht ist es der relativ frühe Anstoßzeitpunkt, der zumindest bei den
Gästen den Besuch des Spiels vereitelt hat, festzustellen bleibt jedenfalls, daß keinerlei Unterstützung der Teams stattfindet.
Die Unterstützung der Zuschauer durch den Heimverein läßt allerdings auch zu wünschen übrig, denn es ist nicht einmal ein
Stand geöffnet, an dem es die typische Stadion-Bratwurst geben würde. Wer das Spiel verfolgen will, muß sich mit Getränken begnügen,
Futter gibt's nur in der Vereinsgaststätte, von der es keinen Einblick auf den Kunstrasenplatz gibt.
Eben dieser Kunstrasenplatz liegt genau neben dem Leimbachstadion selbst, dessen eine Hintertortribüne mit dem ansteigenden Hang
abschließt und dann ein paar Meter weiter jenseits eines (natürlich nur für die erste Mannschaft genutzten) VIP-Zelts in den
Kunstrasenplatz bzw. den hinter seinem Tor liegenden Weitsprung-Sandkasten übergeht. Der Kunstrasenplatz selbst ist seinerseits
weiter in den Hang hineingebaut und endet folglich hinter dem gegenüberliegenden Tor ebenfalls mit einem Anstieg, der jedoch als
Graswall nicht für Zuschauer vorgesehen ist. Auf beiden Längsseiten gibt es dagegen Stufen, wobei der Ausbau auf der 'Hauptseite'
etwas höher ist als gegenüber. Theoretisch könnten noch Tausende weitere Leute die Spiele auf dem Platz verfolgen, denn sowohl
hinter der Gegenseite als auch jenseits der an der Hauptseite vorbeilaufenden Straße - die führt übrigens direkt Richtung Auffahrt Siegen Eisern der A45 - folgen Berge (man befindet sich halt im
Siegerland und somit im Mittelgebirge), auf deren Hängen man mit Bäumen um einen Standort konkurrieren könnte und im Gegensatz zum Hauptplatz
ist am Nebenplatz auch kein Sichtschutz installiert. Was es gibt, sind ein paar Flutlichtmasten mit je einem Strahler, aber die machen
keinen allzu vertrauenerweckenden Eindruck - vielleicht ist es ganz gut, daß die Partie um 20:00 Uhr und somit bei hinreichendem
Tageslicht zuende geht. Einen zweiten Blick wert ist übrigens auch das Ticket der heutigen Partie - da hält man es wohl bei den Sportfreunden damit, daß der Nachwuchs die alten Klamotten der 'Großen' auftragen muß...
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