SV Seligenporten |
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13.07.2013, M.A.R.ena, Regionalliga Bayern |
Bei Seligenporten handelt es sich um einen Stadtteil der oberpfälzischen Marktgemeinde Pyrbaum,
dessen große Sehenswürdigkeit das Kloster ist, das 1242 gegründet die Keimzelle des Dorfs war
und das auch Einfluß auf den SV Seligenporten ausübt, denn man ist unter dem Spitznamen "Die
Klosterer" bekannt. Der größte Erfolg des 1949 gegründeten SV ist der Gewinn des Landespokals
Bayern 2007, die daraus folgende Teilnahme am DFB-Pokal, wo man in der ersten Runde mit 0:2
gegen Arminia Bielefeld verlor, dafür aber eine Freundschaft zu den Fans der Ostwestfalen gewann,
die bis heute fortbesteht. Nicht viel weniger wert ist sicherlich der Aufstieg in die Bayernliga
von 2008, nach dem man lange als sicherer Absteiger scheinend im Endspurt den Klassenerhalt
schaffte sowie den Aufstieg in die Regionalliga zur aktuellen Spielzeit, die allerdings nach der
Reform der Regionalligen von 2012 inzwischen flächenmäßig nicht mehr über die damalige Bayernliga
hinausgeht und eben den kompletten Bereich des Bundeslands Bayern abdeckt. Hier geht es am ersten
Spieltag der neuen Saison, die gestern mit dem Klassiker 1. FC Schweinfurt 05 gegen FC Würzburger Kickers - vor 6207 Zuschauern -
eröffnet wurde, gegen den Nachwuchs des FC Augsburg und damit übrigens gegen die Mannschaft, die
Seligenporten auf dem Weg zum Bayernpokalsieg im Halbfinale aus dem Weg räumen konnte.
Der SV Seligenporten startet in die Partie wie die sprichwörtliche Feuerwehr und setzt seinen
Gegner von Beginn an massiv unter Druck. Alleine mit der Chancenauswertung hapert es. So
vergeben Dominik Stolz und Matthias Katerna in der 8. und 11. Minute hochkarätige Chancen, und
auch in der 22. Minute wehrt FC-Keeper Ioannis Gelios gegen den frei durchgebrochenen Stolz ab,
kann das Leder aber nur ins Feld abklatschen, wo Katerna am schnellsten reagiert und das Leder
per Kopf im Tor unterbringt. In der Folge hat Seligenporten das Geschehen eindeutig unter
Kontrolle, zeigt sich aber weiter schwach im Abschluss. Im zweiten Abschnitt übernehmen die
Gäste das Kommando, sind aber bei der Defensive von Seligenporten weitgehend in guten Händen,
und so ist es vielleicht die entscheidende Schwächung für den SVS, daß er ab der 70. Minute
in Unterzahl agieren muß, als sich der kurz zuvor eingewechselte Maximilian Buttenhauser
verletzt und man sein Wechselkontigent bereits ausgeschöpft hat - jedenfalls fällt knappe fünf
Minuten später der Ausgleich durch Maximilian Löw. Danach bleibt Augsburg am Drücker, aber die
besseren Chancen haben die in Unterzahl agierenden Gastgeber, und letztlich handelt es sich bei
dem 1:1-Remis, bei dem es bis zum Schlußpfiff von Schiedsrichter Rainer Pongratz bleibt, um
das Ergebnis, das den Spielverlauf exakt wiederspiegelt.
Der Sportplatz in Seligenporten liegt am nördlichen Rand der Ansiedlung, und man
kann von der Tribüne aus über die im wesentlichen unausgebaute Gegenseite, die allerdings mit
einer abgedeckten Steigung Potential für eine größere Traverse hätte, die Klosterkirche sehen,
die die Keimzelle der Stadt gebildet hat. Die Bezeichung der Anlage ist ein Sponsorenname, der
gerne auch einmal statt M. A. R. Arena zu M.A.R.ena zusammengezogen wird, so daß auch bei unentschiedenen
Spielen wie heute ein großer Verlierer feststeht, nämlich die deutsche Sprache. Das bedeutet
übrigens, daß man in Seligenporten samt Stadionname umgezogen ist, denn der Vorgänger der heutigen
M.A.R. Arena wurde wenige Meter entfernt unter der gleichen Bezeichnung auf einer Fläche genutzt,
die demnächst Wohnbebauung erhalten soll. Die (neue) Anlage selbst verfügt im Wesentlichen über die besagte
überdachte Tribüne, zu deren Seiten es noch ein paar Stufen gibt, die auf einer Seite als
"Gästekäfig" umzäunt sind, drei weitere Stufen kommen hinter einem Tor dazu. Insgesamt ist sie so eher unspektakulär, genügt
aber sowohl den Anforderungen der Regionalliga als auch der, die sich über den üblichen
Zuschauerzuspruch in Seligenporten ergibt - mit einem Ausbau der brachliegenden Gegenseite ist
daher wohl eher zum Sankt Nimmerleinstag zu rechnen, sollte der SV seinen Aufstieg nicht
fortsetzen und irgendwann einmal in der 3. Liga ankommen. In der laufenden Spielzeit jedenfalls
dürfte man bei den Pyrbaumern, die auf regionale Talente setzen, zufrieden sein, wenn man
nichts mit dem Abstieg zu tun bekommt.
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