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24.11.2004, Georg-Melches-Stadion, 2. Bundesliga |
Im letzten Jahr spielten die heutigen Gäste vom TSV 1860 München noch zwei Klassen oberhalb von Gastgeber Rot-Weiss Essen,
aber der Aufstieg der Rot-Weißen aus der Regionalliga - nach mehreren Jahren in der Spitzengruppe und wiederholtem knappem
Scheitern nicht überraschend - und der Abstieg der Löwen aus der Bundesliga - vor der Saison kaum für möglich gehalten - führten
die beiden Kontrahenten am heutigen Tag zusammen und die Aussicht auf die Rückkehr in die Liga des Vorjahrs prägt auch die Ambitionen der beiden Teams. Die Sechzger blicken auf einen eher verpatzten Saisonstart zurück, konnten aber in den vergangenen Wochen den Anschluß nach und nach wiederherstellen und können heute die Distanz auf einen Aufstiegsplatz mit einem Sieg auf fünf Punkte verkürzen. "Verpatzt" ist auch das richtige Attribut für die bisherige Saison von RWE und man hat häufig durch späte Gegentore, zum Beispiel in den Heimspielen gegen Frankfurt und Köln, wichtige Zähler abgegben, so daß die Hausherren zunächst mal auf dem vorletzten Platz der Tabelle gelandet sind und die drei Zähler ebenso dringend brauchen wie die Münchener. Mit einem Sieg kann der Abstieg auf einen Nicht-Abstiegsplatz auf einen Zähler verkürzt werden.
Die Anfangsphase sieht einen etwas aktiveren RWE, der die Löwen jedoch nur selten in Bedrängnis zu bringen vermag. Im weiteren Verlauf
setzt sich dann aber doch die höhere Spielkultur der "Blauen" - die heute in Gold und Schwarz agieren - gegen die ungestüme Essener Spielweise durch und zunehmend steht die Partie im Zeichen der Gäste. Die versäumen jedoch, einen Treffer zu erzielen, denn man erspielt zwar ein paar gute Chancen, vergibt die aber eher kläglich und oft kommt es gar nicht erst zu einer Gelegenheit, weil die Stürmer der Löwen allzuoft noch mal quer passen, statt selbst den Abschluß zu suchen. Bei Halbzeit erwartet man, daß die Löwen im zweiten Abschnitt da weitermachen werden, wo sie aufgehört haben, doch das erweist sich als Irrtum. Seltsam passiv verhalten sich die Gästespieler im zweiten Abschnitt und zunehmend läßt man sich vom zerfahrenen Spiel der Hausherren anstecken, was sich vor allem auch in einer deutlich höheren Fehlpaßquote im Mittelfeld niederschlägt. So kommen die Essener, die eine immerhin kämpferisch gute Leistung zeigen, wieder zu mehr Chancen als die Gäste, aber allzu zwingend wird das nicht mehr und so zeichnet sich bald ab, daß wohl alles auf ein torloses Remis hinausläuft, was sich am Ende auch bewahrheitet.
Vor dem Anpfiff gibt es beim RWE eine Art offizielles Intro, bei dem einige Fans mit großen Schwenkfahnen auf dem Platz aktiv sind und
das von der Gegengerade mit einer Schalparade untermalt wird - Parallelen zum bei Borussia Dortmund üblichen offiziellen Intro sind augenfällig, wo auch immer diese Art der gesteuerten Fankultur zuerst eingeführt worden sein mag. Zum Einlaufen der Mannschaften präsentieren die Fans auf der Gegenseite, wo der Hauptfanblock der Hausherren zu finden ist, den Schriftzug "Forza RWE", der aus abwechselnd roten und weißen Plastikbahnen mit je einem schwarzen Buchstaben zusammengesetzt ist. In der Folge feuert man durchgängig per Gesang an, wobei es auch immer mal wieder die inzwischen recht gut eingespielten Wechselgesänge zwischen Gegen- und Haupttribüne gibt, der Funke aber über weite Strecken nicht wirklich überspringt. In der zweiten Halbzeit nimmt der Heimsupport vorübergehend etwas an Intensität zu, als man mit ein paar Schiedsrichterentscheidungen nicht ganz einverstanden ist (insgesamt können sich freilich wohl eher die Löwen über den Referee beklagen als die Essener), um danach wieder zu verflachen. Die Löwenfans sind nicht allzu zahlreich nach Essen gekommen - bei einem Mittwoch-Abend-Spiel nicht sehr überraschend - und melden sich nur sehr sporadisch mal mit einfachen Sprechchören zu Wort, was wohl auch mit zum über weite Strecken etwas unterkühlten Heimsupport beiträgt, denn auch auf den Rängen braucht man ja oft einen angemessenen Gegner, um zu Spitzenleistungen zu kommen...
Auch das "Stadion mit den drei Tribünen" ist bei groundhopping.de ein alter Bekannter und so kann ein weiteres Mal im Archiv gekramt werden,
um zu einer Beschreibung zu kommen:
Vor einiger Zeit hieß es, daß der Neubau eines modernen Stadions in unmittelbarer Nähe des alten Georg-Melches-Stadion beschlossene Sache und auch die Finanzierung sichergestellt sei.
Fakt ist, daß es bis zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Hinweise auf ein Anrollen der Bagger gibt und daß
es so zunächst mal beim Status Quo an der Hafenstraße bleibt, nämlich einer kompakten Anlage mit reinem Fußballstadion, die
nur auf drei Seiten ausgebaut ist. Die Nordtribüne auf der Gegenseite ist dabei wie die Hintertortribüne im Osten eine überdachte
Stehtraverse, nur auf der die Westseite zierenden Haupttribüne gibt es Sitzplätze, auf denen insgesamt 4250 der zur Zeit etwa
25000 möglichen Zuschauer Platz finden. Die Westseite des Stadions ist bis auf zahlreiche Werbebanden ebenerdig und nicht begehbar,
was jedoch nicht immer so gewesen ist. Früher schlug hier das Herz des RWE-Supports, aber die Stadt Essen ließ die Tribüne vermodern und später abreißen, wobei der RWE und seine Fans zunächst auf eine hochmoderne Tribüne vertröstet wurden, die hier entstehen sollte, und später mit einem geplanten neuen Stadion in unmittelbarer Nachbarschaft. Bis 1975 war das Georg-Melches-Stadion übrigens im Besitz des Vereins gewesen, dann führte jedoch eine Finanzkrise dazu, daß die Anlage an die Stadt verkauft werden mußte.
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