FC Hertha Rheidt vs. FC Hennef 05 0:4
120 Zuschauer
Das Jahr 1916 dürfte als Gründungsverein europäischer Sportvereins eher selten vorkommen, immerhin befand sich der Kontinent mitten im 1. Weltkrieg, aber der SSV Rheidt machte da eine Ausnahme. So richtig los ging es dann aber doch erst nach Kriegsende, denn zunächst mußte man sich eine Spielstätte einrichten und dann wurden doch einige der Aktiven zum Militär eingezogen. Dann ging es aber wirklich los, wenn man auch sowohl den Vereinsnamen als auch die bis dahin schwarz-weißen Vereinsfarben änderte und schließlich in Blau-Schwarz als FC Hertha Rheidt an den Start ging. Heute spielt die erste Mannschaft der Hertha in der Kreisliga A, und so kann der Besuch des FC Hennef 05 schon als etwas Besonderes bezeichnet werden, denn immerhin haben die vor vier Jahren aus einer Fusion hervorgegangenen Gäste die letzten beiden Jahre in der Verbandsliga zugebracht und zählen in der aktuellen Spielzeit zu den Aufstiegsfavoriten der Landesliga. Favorit ist Hennef natürlich auch heute, wenn es in Niederkassel, dessen Stadtteil Rheidt ist, darum geht, die zweite Runde im Kreispokal Sieg zu überstehen.
In der Anfangsphase ist kein Klassenunterschied zwischen den Teams zu erkennen, auch wenn der Landesligist ein wenig offensiver eingestellt ist als die Gastgeber. Nach 18 Minuten geht der FC Hennef in Führung, wobei die Gastgeber wohl unberechtigerweise Abseits protestieren und im Gegenzug um ein Haar ausgleichen können, das Leder jedoch knapp über das Tor setzen. Weitere drei Minuten später erzielt Hennef mit lockerem Kombinationsspiel durch die Mitte den zweiten Treffer, der wohl die Entscheidung bedeutet, und jetzt muß Rheidt aufpassen, daß man nicht völlig unter die Räder kommt. Bis zur Halbzeit fällt dann aber nur noch ein Treffer, und einmal rettet die Latte für die Gastgeber, die auch vor dem Tor zum 3:0 getroffen wird, wobei sich allerdings eine weitere Kopfballchance ergibt, so daß Hennef doch noch verwandeln kann - abermals aus Sicht der Gastgeber aus Abseitsposition.
Das Sportzentrum Süd ist von 2007 bis 2008 völlig neu gebaut worden samt Anbindung über die dafür eigens über die Mondorfer Straße nach Osten verlängerte Südstraße, die es jetzt mit der Hausnummer 99 als Postanschrift führt. Hierzu hat Hertha Rheidt mit einem weiteren Stadtteilverein aus Niederkassel in Gestalt des TuS Mondorf kooperiert, mit dem man sich jetzt logischerweise auch die Nutzung der Anlage teilt. Entstanden sind drei Kunstrasenplätze, die alle über Flutlicht verfügen. Der zentral gelegene ist dabei eindeutig als Hauptplatz zu erkennen, denn nur hier gibt es Ausbau und der ist mit vier hohen Stufen auf einer Längsseite gar nicht mal so klein ausgefallen. Im äußeren Bereich dieser Seite folgt das rote Vereinsheim, von dessen mit Holztischen und -bänken bestückten Terasse ebenfalls das Spiel verfolgt werden kann. Einziger Nachteil der hübschen Anlage ist, daß ausgerechnet der Hauptplatz mit einer Laufbahn versehen ist und man dadurch als Zuschauer nicht gerade dicht am Geschehen ist. Die beiden Nebenplätze liegen parallel zur Gegenseite sowie rechtwinklig verkippt auf der Hintertorseite, auf der das Vereinsheim steht, so daß dessen Terasse für diesen Platz auch zur Beobachtung des Spiels genutzt werden kann.