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Stade de Reims |
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16.12.2007, Stade Auguste Delaune, Coupe de France |
Stade de Reims hat in den letzten Jahren wenig Aufmerksamkeit erzielt, als man zwischen der dritten und zweiten französischen Liga
pendelte. Früher war das anders, denn das Team aus der Champagne hat eine recht glorreiche Vergangenheit und liegt mit insgesamt
sechs Meistertiteln hinter Saint Etienne (10), Nantes und Marseille (8) sowie Monaco (7) auf Platz fünf in Bezug auf errungene Titel -
(noch) auf Augenhöhe mit Olypmique Lyonnais. Die letzte Meisterschaft ist allerdings über 45 Jahe her und konnte 1961 gefeiert werden - damals gehörte Reims zu den ganz Großen in Europa und hatte kurz zuvor gar zweimal im Endspiel des jungen Europapokals der Landesmeister gestanden, mußte jedoch beide Male den Titel Real Madrid überlassen. Es folgte der Niedergang mit Abstiegen aus der Eliteliga, in die man noch zweimal zurückkehren konnte, der man jedoch seit 1979 nicht wieder angehörte und 1992 ging der ursprüngliche Club Konkurs und wurde neugegründet. Auch den Pokalwettbewerb, in dem es heute gegen Calais geht, hatte Reims in der glorreichen Zeit bei vier Finalteilnahmen zweimal (1950 und 1958) gewinnen können, doch da waren es zuletzt die heutigen Gäste vom Ärmelkanal, die Schlagzeilen produzierten. In der Spielzeit 2000/2001 stand Calais (als Fünftligist!) nach Siegen über zwei Zweitligisten (Cannes und Lille) und zwei Erstligisten (Strasbourg und Bordeaux) im Finale gegen den FC Nantes, der das Siegtor gegen die Rot-Gelben erst in der 90. Minute erzielte, 2006 reichte es nach Erfolgen über Erstligist Troyes und Zweitligist Brest für das Viertelfinale, wo es erneut eine knappe Niederlage gegen Nantes gab (0:1).
Die Rolle des Pokalschrecks würde man natürlich bei Calais gerne weiter spielen und in der Anfangsphase versuchen die Gäste durchaus mitzuspielen,
doch die Vorteile der Partie liegen von Anfang an auf der Seite der Gastgeber. Zwei Treffer - ein sehenswerter Schuß aus der Drehung genau in den
Winkel von Kermorgant und ein Kopfball nach Freistoß von Fauré - sorgen für eine komfortable Führung für Stade de Reims zur 30. Spielminute, die
bis zur Halbzeit Bestand hat und ein Doppelschlag nach etwas mehr als einer Stunde mit zwei weiteren Toren von Fauré beseitigt alle Zweifel daran,
daß es die Gastgeber sind, die in die nächste Runde im Pokal einziehen werden, in der erstmals auch die Erstligisten mit von der Partie sein werden.
Zwölf Minuten vor dem Ende sorgt Loorius immerhin für den Ehrentreffer, doch retten kann das den RUFC am heutigen Tag auch nicht mehr. Den Ausschlag ergibt am Ende vor allem, daß die Gäste den schnellen Vorstößen von Reims wenig entgegenzusetzen haben und beim letzten Treffer für die Gastgeber hilft die überforderte Defensivabteilung mit einem Fehlpaßkopfball auf den eigentlich im Abseits stehenden Fauré gar aktiv mit.
Eine kleine Gruppe aktiver Reims-Fans findet sich ganz außen im Oberrang der Hintertortribüne ein, wo man zunächst ein kleines Intro mit Schwenkfahnen
und Spruchbändern abliefert und danach so gut es geht per Gesang für Stimmung sorgt und sich während des zweiten Abschnitts ob des guten Spielverlaufs
auch mal zu einer Polonaise über die Tribüne aufmacht. Auf der gleichen Tribüne ist im anderen Außenbereich ein Gästebereich abgeteilt, in dem sich ein buntes Völkchen in Rot und Gelb eingefunden hat, das zu Beginn eine Schalparade aufführt und danach immer mal wieder mit von mehreren Pauken unterstützten Gesängen zu hören ist, allerdings auch immer mal wieder längere Zeit völlig ruhig bleibt, zumal wie beschrieben schnell abzusehen ist, daß die aktuelle Spielzeit keine lange Pokalkampagne
für Calais bringen wird.
Das Stade Auguste Delaune wurde im Jahr 1934 erbaut und und hieß bis 1945 Stade Vélodrome Municipal, bevor es seinen heutigen Namen nach einem
Sportler und Widerstandskämpfer erhielt. 1938 hatte hier auch ein Spiel der Fußball-Weltmeisterschaft stattgefunden. Schon seit 2001 befindet sich
die Anlage im Umbau, wobei die alte Anlage mit ihrer Radrennbahn abgerissen wurde und durch ein modernes (reines) Fußballstadion ersetzt wird, das
mit eng an den Platz gedrängten Tribünen komplett zweistöckig ausgebaut sein wird, wobei die alten Namen der Tribünen nach einem Präsidenten (Henri Germain) und drei Ex-Spielern (Albert Batteux, Francis Meano und Robert Jonquet) von Stade Reims übernommen werden. Zwei der Tribünen - die Meano auf der Gegenseite und die Hintertortribüne Jonquet - befinden sich noch immer im Bau und sollen offiziell im Laufe des nächsten Jahres fertiggestellt werden, während die Haupttribüne (Germain) und die andere Hintertorseite bereits seit 2006 in der heutigen Form existieren. Sehr charakteristisch sind übrigens die spitzen, nach innen geneigten Flutlichtmasten in den fertiggestellten Bereichen des Stadions - auf der Gegenseite sorgen zur Zeit Strahler an vier provisorischen Masten für Licht. Etwas eigentümlich ist übrigens, daß heute trotz Einheitspreis und nicht allzu dicht gefüllten Tribünen strenge Blockkontrollen durchgeführt werden.
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